1. Teil:
10.01.1966 (Mo.), 21.00 Uhr
2. Teil: 12.01.1966 (Mi.), 21.00 Uhr
3. Teil: 14.01.1966 (Fr.), 21.00 Uhr |
Teil 1: 65
Minuten
Teil 2: 62 Minuten
Teil 3: 63 Minuten |
Guy Foster |
Günther Stoll |
Inspektor
Cameron |
Siegfried
Wischnewski |
Melissa
Foster |
Ruth Maria
Kubitschek |
Felix
Hepburn |
Hubert
Schuschka |
Paula
Hepburn |
Hanne Wieder |
Don Page |
Erik Schumann |
Dr.
Swanson |
Albert Bessler |
Joyce Dean |
Katinka
Hoffmann |
Carol
Stewart |
Claudia
Gerstäcker |
Duncan |
Ulrich Beiger |
Tom
Billings |
Franz
Schneider |
Mary
Antrobus |
Christine Uhde |
George
Antrobus |
E. O. Fuhrmann |
George
Pelham |
Dietrich Thoms |
und
|
Wolff Lindner |
Wolfgang Peau |
Harald Meister |
Günter
Lamprecht |
Rudolf
Kleinfeld-Keller |
Heinz Balk |
Hans
Schellbach |
Walter Stickan |
Reta Rena |
Doris
Seidel-Swoboda |
Drehbuch |
Francis
Durbridge |
Deutsche
Übersetzung |
Marianne de
Barde |
Musik |
Peter Thomas |
Ton |
Manfred
Oelschlegel |
Schnitt |
Liesgret
Schmitt-Klink |
Aufnahmeleitung |
Wolfgang Kötz |
Regieassistenz |
Ille
Schröder-May |
Produktionsleitung |
Herbert
Junghans |
Kamera |
Werner Dalg |
|
Henry Beninca |
Kostüme |
Dela Duhm |
Maske |
Margot
Fleischer |
|
Fritz
Hämmerling |
Szenenbild |
Alfons Windau |
Bearbeitung und Regie |
Paul May |
Eine
Produktion des |
WDR |
|
Allgemein
"Melissa" ist neben "Das
Halstuch" (1962) wohl der Durbridge-Klassiker. Ein atemberaubender
Film, der bis zum Schluss spannend bleibt und nicht nur den Protagonisten,
sondern auch den Zuschauer um den Verstand bringt. Guy Foster, ein arbeitsloser
Journalist, erlebt einen Albtraum: seine Frau Melissa wird ermordet und er ist
plötzlich der Hauptverdächtige! Zudem scheint für den ermittelnden Inspektor von
Scotland Yard klar: Guy Foster ist nervenkrank...
Erster Teil (Montag,
10.01.1966, 21.00-22.05 Uhr, ARD)
Die reiche Melissa Foster (Ruth
Maria Kubitschek) und das Ehepaar Felix und Paula Hepburn (Hubert Schuschka und Hanne Wieder)
sind bei einer Party bei dem Rennfahrer Don Page (Erik Schumann) eingeladen. Guy
Foster (Günther Stoll) bleibt zu Hause, um zu arbeiten. Nachts erhält er einen
Anruf von seiner Frau: Guy solle unbedingt nachkommen. Sie bestellt ihn zu einer
Adresse, die es gar nicht gibt. Stattdessen trifft Guy die Kriminalpolizei an,
die gerade zu einem Mord gerufen wurde: bei der Toten handelt es sich um Melissa
Foster. Im Lauf der Ermittlungen gibt der Nervenarzt Dr. Swanson (Albert
Bessler) an, Foster sei bei ihm in psychiatrischer Behandlung. Guy streitet dies
vehement ab und verstrickt sich in ein Netz aus Widersprüchen. Allmählich
beginnt er selbst an seinem Verstand zu zweifeln, was bei Inspektor Cameron
(Siegfried Wischnewski) von Scotland Yard den Mordverdacht nur noch verstärkt.
Als Guy durch einen Brief erfährt, dass Melissa einen Geliebten gehabt haben soll, will
er herausfinden, wer dieser Mann - der angeblich Peter Antrobus heißt -
ist. Die Spur führt in das kleine Dörfchen Elvingdale...
Cliffhanger: Guy Foster trifft beim Friseur Duncan (Ulrich Beiger)
tatsächlich einen Peter Antrobus. Mit Entsetzen stellt er fest, dass es sich
dabei um einen zwölfjährigen Schuljungen handelt...
Wiederholungen im TV: Dienstag, 17.01.1967, 10.20 - 11.25 im
ARD/ZDF-Vormittagsprogramm / Jänner 1993 auf 1 PLUS / Sommer 2001 auf Bayern 3 /
Weihnachten 2001 auf HR 3 / Sommer 2003 auf 1 Festival u. a.
Besetzung: Günther Stoll
(Guy Foster), Siegfried Wischnewski (Inspektor Cameron), Ruth-Maria Kubitschek
(Melissa Foster), Hubert Schuschka (Felix Hepburn), Hanne Wieder (Paula
Hepburn), Erik Schumann (Don Page), Albert Bessler (Dr. Norman Swanson), Katinka
Hoffmann (Joyce Dean), Claudia Gerstäcker (Carol Stewart), Ulrich Beiger
(Duncan), Franz Schneider (Tom Billings), Wolff Lindner (Sergeant), Wolfgang
Peau, Harald Meister, Günter Lamprecht, Rudolf Kleinfeld-Keller (Parkwächter),
Heinz Balk und andere
Aufnahmestab: Buch: Francis Durbridge, Deutsch von Marianne de Barde,
Musik: Peter Thomas, Ton: Manfred Oelschlegel, Schnitt: Liesgret Schmitt-Klink,
Aufnahmeleitung: Wolfgang Kötz, Regieassistenz: Ille Schröder-May,
Produktionsleitung: Herbert Junghanns, Kamera: Werner Dalg, Henry Beninca,
Kostüme: Dela Duhm, Maske: Margot Fleischer, Fritz Hämmerling, Szenenbild:
Alfons Windau, Bearbeitung und Regie: Paul May, eine Produktion des WDR
Zweiter Teil
(Mittwoch, 12.01.1966, 21.00-22.05 Uhr, ARD)
In Elvingdale versucht Guy herauszubekommen, wer der Geliebte seiner Frau war,
und muss feststellen, dass es sich dabei um den 12jährigen Schuljungen Peter
Antrobus handelt, dessen Vater im Dorf eine Tankstelle besitzt. Bei Duncan
(Ulrich Beiger), dem Friseur, lernt Guy auch Peters Schwester Mary (Christiane
Uhde) kennen, die einen recht sonderbaren Eindruck bei ihm hinterlässt. Foster
ist mit den Nerven fertig und gibt sich eines Abends dem Alkohol hin. Als in der
gleichen Nacht plötzlich das Telefon klingelt, traut er seinen Ohren kaum:
Melissa, seine tot geglaubte Frau, meldet sich. Sie bestellt ihn in sein altes
Cottage. Guy, betrunken, setzt sich in seinen Wagen und tritt die Autofahrt an.
Im Cottage trifft er aber nicht auf seine Geliebte Frau, sondern findet
stattdessen eine Leiche: es handelt sich dabei um Mary Antrobus, die Schwester
des 12jährigen Schuljungen. Inspektor Cameron (Siegfried Wischnewski) glaubt
erneut daran, dass Foster die Tat begangen hat, zumal er am Vortrag das Opfer
tatsächlich - wenn auch zufällig - im Beisein von Zeugen getroffen hat...
Cliffhanger: Guy
Foster und Inspektor Cameron fahren nach Elvingdale um sich etwas von Mr.
Antrobus bestätigen zu lassen. Als Guy Mr. Antrobus sieht, merkt er, dass nicht
dieser Mann bei ihm in der Wohnung war, sondern jemand, der sich für ihn
ausgegeben hat...
Wiederholungen im TV: Freitag,
20.01.1967, 10.20 - 11.25 im ARD/ZDF-Vormittagsprogramm / Jänner 1993 auf 1 PLUS
/ Sommer 2001 auf Bayern 3 / Weihnachten 2001 auf HR 3 / Sommer 2003 auf 1
Festival u. a.
Besetzung: Günther
Stoll (Guy Foster), Siegfried Wischnewski (Inspektor Cameron), Hubert Schuschka
(Felix Hepburn), Hanne Wieder (Paula Hepburn), Erik Schumann (Don Page), Claudia
Gerstäcker (Carol Stewart), Christiane Uhde (Mary Antrobus), Katinka Hoffmann
(Joyce Dean), Albert Bessler (Dr. Swanson), E. O. Fuhrmann (George Antrobus),
Dietrich Thoms (George Pelham), Ulrich Beiger (Duncan), und Wolfgang Peau, Hans
Schellbach, Heinz Balk, Rudolf Kleinfeld-Keller (Parkwächter), Walter Stickan,
Reta Rena und andere
Aufnahmestab:
Buch: Francis Durbridge, Deutsch von
Marianne de Barde, Musik: Peter Thomas, Ton: Manfred Oelschlegel, Schnitt:
Liesgret Schmitt-Klink, Aufnahmeleitung: Wolfgang Kötz, Regieassistenz: Ille
Schröder-May, Produktionsleitung: Herbert Junghanns, Kamera: Werner Dalg, Henry
Beninca, Kostüme: Dela Duhm, Maske: Margot Fleischer, Fritz Hämmerling,
Szenenbild: Alfons Windau, Bearbeitung und Regie: Paul May, eine Produktion des
WDR
Dritter
Teil (Freitag, 14.01.1966, 21.00-22.05
Uhr, ARD)
Inspektor Cameron (Siegfried Wischnewski) und Guy Foster (Günther Stoll) begeben
sich nach Elvingdale um mit dem Vater der ermordeten rauschgiftsüchtigen Mary
Antrobus (Christiane Uhde) zu sprechen. George Antrobus (E. O. Fuhrmann) hatte
Foster nachts aufgesucht und wollte ihn töten, weil er ihn für den Mörder seiner
Tochter hielt. Doch nun verschlägt es Guy Foster die Sprache: George Antrobus,
der vor ihm steht, ist nicht jener Mann, der nachts bei ihm auftauchte und sich
als George Antrobus ausgab. Cameron beginnt Guy allmählich zu glauben. Auf einem
Photo erkennt Guy denjenigen Mann wieder, der ihn nachts aufsuchte: es handelt
sich dabei um den Gangster George Pelham (Dietrich Thoms), der von einem
gewissen Mr. Smith dafür bezahlt wurde. Wer Smith ist, müssen Cameron und seine
Kollegen nun herausfinden. In der Zwischenzeit trifft sich Guy mit Dr. Swanson
(Albert Bessler), der zugibt, auch von Smith erpresst worden zu sein, weil er
der drogensüchtigen Mary Antrobus Drogen beschafft hatte. Die Frage ist: wer
versteckt sich hinter dem Pseudonym "Smith"?
Wiederholungen im TV: Samstag,
21.01.1967, 10.20 - 11.25 im ARD/ZDF-Vormittagsprogramm / Jänner 1993 auf 1 PLUS
/ Sommer 2001 auf Bayern 3 / Weihnachten 2001 auf HR 3 / Sommer 2003 auf 1
Festival u. a.
Besetzung: Günther
Stoll (Guy Foster), Siegfried Wischnewski (Inspektor Cameron), Hubert Schuschka
(Felix Hepburn), Hanne Wieder (Paula Hepburn), Albert Bessler (Dr. Swanson),
Katinka Hoffmann (Joyce Dean), Claudia Gerstäcker (Carol Stewart), Erik Schumann
(Don Page), E. O. Fuhrmann (George Antrobus), Wolff Lindner (Sergeant), Doris
Seidel-Swoboda und andere
Aufnahmestab:
Buch: Francis Durbridge, Deutsch von Marianne de Barde, Musik: Peter Thomas,
Ton: Manfred Oelschlegel, Schnitt: Liesgret Schmitt-Klink, Aufnahmeleitung:
Wolfgang Kötz, Regieassistenz: Ille Schröder-May, Produktionsleitung: Herbert
Junghanns, Kamera: Werner Dalg, Henry Beninca, Kostüme: Dela Duhm, Maske: Margot
Fleischer, Fritz Hämmerling, Szenenbild: Alfons Windau, Bearbeitung und Regie:
Paul May, eine Produktion des WDR
Texte: © GP, Die Krimihomepage
Dreharbeiten und
Hintergrund |
● Die
Hauptrolle wurde zuerst Hansjörg Felmy angeboten, der sie aber nicht mochte und
auch die Gage als zu gering einstufte.
●
Für den Hauptdarsteller Günther Stoll begann, nach kleineren, eher unbedeutenden
Rollen, damit die Karriere, so wurde er wie Heinz Drache (Inspektor Yates in
"Das Halstuch") gleich für den nächsten Edgar-Wallace-Krimi (in diesem Fall "Der
Bucklige von Soho") verpflichtet. Es folgten drei weitere Wallace-Verfilmungen,
Auftritte in anderen Krimis und die Rolle des Polizeibeamten Schröder in der
Krimiserie "Derrick", die er bis zu seinem Tod im Januar 1977 spielte. Stoll,
der bis dahin nur in Nebenrollen zu sehen war, unter anderem in "Hafenpolizei"
und "Stahlnetz" hat die Erstausstrahlung von Melissa nicht gesehen. Im Januar
1966 war er nämlich zu Dreharbeiten für eine tschechisch-griechische
Koproduktion unter dem Titel "Dunkelheit über Berlin" zu Dreharbeiten in Athen.
Regie dabei führte der tschechische Regisseur Jiří Séquenz, Kameramann war
Rudolf Milič. Stolls Karriere als Schauspieler verlief "normal": er begann am
Theater in Regensburg, spielte dann in Nürnberg, Aachen und Bremen. Am
Thalia-Theater sah ihn Regisseur Paul May. Er soll gesagt haben: "Dieser Mann
oder keine spielt Guy Foster!". Als May Stoll ansprach, dachte dieser, er solle
eine Nebenrolle als Verdächtiger spielen ("Wen von den 25 Verdächtigen soll ich
den spielen?" soll er gefragt haben). Umso verblüffter war er, als ihm die
Hauptrolle angeboten wurde - der bisherige Höhepunkt des damals 40jährigen
Duisburgers, der erstmals in englischer Gefangenschaft auf der Lagerbühne stand.
Nach dem Erfolg von "Melissa" sagte Stoll der Presse: "Durbridge gab mir die
Möglichkeiten! Jetzt muss ich beweisen, dass ich etwas kann!". An Angeboten
scheiterte es nicht, mehrere renommierte Theater rissen sich angesichts des
Melissa-Erfolgs um Stoll und auch das Fernsehen klopfte an. Jürgen Roland wollte
ihn für die Hauptrolle im nächsten "Stahlnetz"-Film.
● Der Stoff wurde dreimal (!!!) in
Großbritannien verfilmt, einmal in Italien und erhielt auch eine eigene
Romanfassung (siehe unten).
● Wie schon bei "Die Schlüssel" führte
bei "Melissa" der Münchner Paul May Regie. May, der seit 1927 sein Handwerk von
der Pike auf gelernt hatte, assistierte zunächst Kameramännern und Regisseuren,
war Cutter bei ca. 100 Filmen, bevor er 1936 seinen ersten Film drehte.
"Melissa" war seine fünfte TV-Inszenierung, seine Frau Ille war meist - so auch
bei "Melissa" - seine Regieassistentin. Das Verhältnis zu den Schauspielern und
vor allem zum technischen Drehstab war nach Beteiligtenberichten schlecht. May
war ein autoritärer Regisseur, der vom Kinofilm her gewohnt war, dass nur er das
sagen hatte. Er kommunizierte mit dem technischen Stab nicht direkt, sondern -
wie im Falle der Kameramänner - nur über den Chefkameramann. Seine Frau Ille
soll am Set das ausgleichende Moment gewesen sein, die die Wogen nach
Eskalationen wieder geglättet haben soll.
● Gedreht wurde der Film im
Juli/August 1965, Drehstart war der 05.07.1965. Paul May gab in einem Interview
an, dass man bei "Melissa" dem Wunsch des Publikums nachkam, mehr mitkombinieren
zu können. Dem wurde vor allem Rechnung getragen, indem man das Geschehen
stärker auf die Personen konzentrierte. Paul May war sich der Schwierigkeit
seiner Arbeit als Regisseur stets bewusst, denn das Publikum hatte angesichts
des Namens des britischen Autors Francis Durbridge eine hohe Erwartungshaltung
und hätte jeden Fehler sofort entdeckt.
● Wie schon bei den Vorgängerfilmen mussten die Schauspieler eine
Klausel unterschreiben, in denen ihnen bei Androhung hoher Geldstrafen verboten
wurde, das Ende zu verraten. Regisseur Paul May verlangte überdies seinen
Schauspielern das Versprechen ab, gegenüber der Presse überhaupt nichts über die
Handlung zu verraten.
● Durbridges Drehbücher entbehrten jeglicher
Regieanweisungen, wie Paul May in einem Interview sagte. Damit überlies er dem
jeweiligen Regisseur völlig freie Hand für seine Inszenierung.
● In einer Szene sollte Erik Schumann
leise durchs Bild schleichen. Doch seine Schuhe waren stets zu laut, so dass der
Toningenieur veranlasste, die Solen mit einer dicken Schicht Schaumgummi zu
bekleben.
● Im dritten Teil zeigt Inspektor
Cameron Guy Foster eine Reihe von Fotos von Verdächtigen. Auf einem Foto ist
dabei Benno Hoffmann zu sehen, der im Vorgänger-Durbridge "Die Schlüssel"
bereits einen Verbrecher gespielt hatte.
● Die Presse titelte damals "Nach 11 Minuten und 45 Sekunden sieht man
die erste Leiche!"
● Der Roman, den Durbridge wie üblich erst nach der Verfilmung seines Drehbuches
schrieb, erschien 1967 unter dem Titel "My Wife Melissa" und 1968 in der BRD
unter dem Titel "Melissa" in einer Übersetzung von Peter Th. Clemens im
Goldmann-Verlag München.
● Nicht ganz nachvollziehbar ist, warum im Nachspann "Bearbeitung: Paul May" zu
lesen ist. Die deutsche Fassung ist mit der 1974er-Durbridge-Version zu 95%
identisch, lediglich die Szene, in der Carol Stewart vor dem Mörder den Text mit
Melissas Stimme spricht, entfällt. Außerdem gibt es geringfügige
Namensänderungen: Cameron heißt in der BBC-Fassung von 1964 und 1974 Carter. Im
Roman und in der darauf basierenden 1997er-Fernsehversion heißt der Inspektor
allerdings Cameron. Daher ist anzunehmen, dass die Namensänderung durch
Durbridge und nicht durch May erfolgte. Auch die Namensänderung von Dr. Swanley
(BBC-Version von 1964) in Dr. Swanson steht im Durbridge-Roman, weshalb auch
diese auf Durbridge und nicht auf May zurückzuführen sein dürfte.
● Der Film wurde nicht in England gedreht. Alle Außenaufnahmen entstanden in der
BRD.
● Was die Einschaltquoten betrifft, so erreichte auch "Melissa" die
Halstuchquote von 89%. Teil 1 hatte 72, Teil 2 82 und Teil 3 89% Sehbeteiligung.
● Als Titelmusik wählte Peter Thomas seine Signation zu "Die Schlüssel" in
leicht abgewandelter Version. Das eigentliche "Melissa"-Thema, die
Lieblingsmelodie der Hauptfigur, erreichte gar Platz 4 der deutschen Charts und
erschien auf LP. Das "Schrapp"-Geräusch aus der Titelmusik wurde mit einem
Instrument namens Guiro erzeugt, das vor allem beim lateinamerikanischen Bossa
Nova zum Einsatz kam.
Texte: © GP, Die Krimihomepage
Die europäischen
Verfilmungen |
"Melissa" wurde alleine in Großbritannien drei Mal verfilmt. Erstmals 1964,
danach entstand 1974 ein Remake, 1997 schrieb Drehbuchautor Alan Bleasdale eine
recht freie, moderne Adaption des Stoffes als fünfteiligen Fernsehfilm. In
Italien entstand 1966 ein sechsteiliger Fernsehfilm mit 60 Minuten-Folgen.
Auffallend bei den Verfilmungen ist, dass die Typen Guy Foster und Melissa
Foster zwischen ganz jung und relativ alt besetzt wurden (so bei der BBC 1974,
wo Guy Mitte 50 ist).
● Melissa (Großbritannien 1964)
Die erste Adaption des Francis Durbridge-Drehbuchs ist bei der BBC im Archiv
gelagert und wartet auf eine DVD-Veröffentlichung. Es scheint eine
Synchronfassung zugeben, die im Fernsehen der DDR vom 18.09.1979 bis zum
02.10.1979 und dann noch einmal vom 25.07. bis 27.07.1980 ausgestrahlt wurde.
Wahrscheinlicher ist, dass es sich dabei allerdings um die 1974-Version handelt.
Erstsendung:
26.04.1964 - 31.05.1964 (wöchentlich, 6 Folgen à 35 Minuten, BBC,
schwarz/weiß), Regie: Alan Bromly, Buch: Francis Durbridge
Besetzung: Tony
Britton (Guy Foster), Kerry Jordan (Felix Hepburn), Brian McDermott (Don Page),
Norman Scace (Dr. Norman Swanley), Elizabeth Weaver (Joyce Dean), Brian Wilde
(Chefinspektor Carter), Helen Christie (Paula Hepburn), Richard Wilding (Detective-Sergeant.
Gibbs), Reg Pritchard (Duncan), Sydney Dobson (Chauffeur), Ian Norris (Jackson),
Carole Mowlam, Martin Norton und andere
Filmkamera: A. A. Englander, Schnitt: Alma Davies, Szenenbild:
Roy Oxley, Ton: W. Woodiwiss, Produktion: Alan Bromly für
BBC
● Melissa (Italien 1966)
Wie bei den anderen italienischen Fassungen handelt es sich dabei um einen
schwarz/weiß-Sechsteiler (nur "Come un uragano" (Wie ein Blitz)) hatte wie bei
Durbridge im Original fünf Teile), der teilweise etwas unnötig zu sechs 60
Minuten-Folgen aufgeblasen wurde. Um die Handlung zu strecken wurden vom
Regisseur/ Drehbuchautor Daniele D'Anza mehrere Szenen dazu erfunden, man sieht
schon mal Don Page auf der Rennstecke oder erfährt mehr aus dem Privatleben der
Hepburns. Wie auch die anderen italienischen Fassungen, hat auch dieser Film
einen sehr schönen Soundtrack und ein Titellied (ähnlich wie bei den
James-Bond-Filmen), bei "Melissa" heißt der Titelsong "Regent's Park", gesungen
von Connie Francis. Wie alle italienischen Durbridge-Filme wurde sehr viel an
Originalschauplätzen in England gedreht, wodurch teilweise eine britischere
Atmosphäre aufkommt als in der deutschen Fassung. Die Rollen sind durchgehend
sehr gut besetzt, Guy Foster ist um die 50. Durch die Längen etwas lahm, aber
trotzdem "very british". Die ersten 11 Minuten der italienischen Version wurden
von mir bei Youtube hochgeladen und mit deutschen Untertiteln versehen.
("Melissa versione italiana" eingeben!)
Erstsendung:
23.11.1966 (Teil 1, 60 Minuten, RAI, insgesamt 6 Folgen à ca. 60
Minuten), Regie: Daniele D'Anza, Drehbuch: Francis Durbridge,
Übersetzung ins Italienische: Franca Cancogni, Bearbeitung und Adaption:
Daniele D'Anza,
Rossano Brazzi (Guy Foster), Turi Ferro (Inspektor Cameron), Laura Adani
(Paula Hepburn), Aroldo Tieri (Felix Hepburn), Massimo Serato (Don Page),
Antonella della Porta (Carol Stewart), Franco Volpi (Dr. Norman Swanson),
Luisella Boni (Joyce Dean), Dina Sassoli (Signora Coburn), Gianni Solaro (James
Coburn), Esmeralda Ruspoli (Melissa Foster), Tony D'Amico (ein Passant), Stefano
Satta Flores (Sergeant Stafford), Francesco Paolo D'Amato (ein Polizist), Mario
Laurentino (Duncan), Romeo Vanni (Jackson), Armando Brancia (Billings), Andrea
Ballabio (Peter Antrobus), Emi Eco (Mary Antrobus), Guido Bertone (Parkwächter),
Attilio Fernandez (ein Kellner), Gerardo Panipucci (LKW-Fahrer) und andere
Szenenbild: Pino Valenti, Licht: Davide Altschüler, Kostüme:
Guido Cozzolino, Regieassistenz: Elena de Angelis Mastrolilli,
Studioassistenz: Pasquala Abbate, Ausstatter: Gerardo Viggiani,
Cheftechniker: Tullio Soviero, 1. Kameraüberwachung: Santolo Jengo,
Tontechnik: Bernardo Piccone, Chefkameramann (Studio): Florido
Varzi, Kameramänner (Studio): Adolfo Botta, Giandomenico de' Medici,
Enrico Sansone, Kamera (Außenaufnahmen): Marco Scarpelli, Schnitt:
Attilio Vincioni, Aufnahmeleitung: Luigi Alessandrini, Aldo Scimonelli,
Produktionssekretärin: Lina D'Amico, Musik: Fiorenzo Carpi,
Lied "Regent's Park" von D'Anza (Text)-Carpi (Musik) gesungen von
Connie Francis, Produktion: Giuseppe Ardolino für RAI
● Melissa (Großbritannien 1974)
Dabei handelt es sich um ein Remake der BBC-Fassung von 1964, es ist die 1:1
Umsetzung des Durbridge-Drehbuchs und zu 95% identisch mit der deutschen
Fassung. Anders als die deutsche Version hat der Film keine Längen (d.h. keine
Szenen, in denen herumgegangen usw.). Der Film verfügt über einen teilweise
recht schnellen Schnitt und weist eine schöne Studioatmosphäre auf. Ein
exzellentes Szenenbild und sehr gute Darsteller runden den positiven Eindruck
ab.
Erstsendung:
04.12.1974 - 18.12.1974 (wöchentlich, 3 Folgen à 52 Minuten, BBC, Farbe),
Regie: Peter Moffatt, Buch: Francis Durbridge
Darsteller: Peter Barkworth (Guy Foster), Ronald Fraser (Felix Hepburn),
Joan Benham (Paula Hepburn), Philip Voss (Det. Chief Insp. Carter), Lyndon Brook
(Dr. Swanley), Ray Lonnen (Don Page), John Horsley (Mr. Antrobus), Godfrey James
(George), Marcia Ashton (Carol Stewart), Roy Spencer (Det. Sgt. Heston), Ursula
Hirst (Mrs. Long), Alan Charles Thomas (Polizeiarzt), James Appleby
(LKW-Fahrer), Reg Cranfield (ein Mann), Shelagh Wilcocks (Empfangsmitarbeiter)
und andere
Schnitt: Peter Evans, Szenenbild: Barrie Dobbins, Kostüme:
Juanita Waterson, Maske: Elizabeth Moss, Produktionsassistenz:
Margot Hayhoe, Ton: John Delany, Colin Dixon, Brian Hiles,
Tonmischung: Colin March, Licht: Bert Postlethwaite, Kamera:
Peter Sargent, Produktionsleitung: Denis Curran, Dramaturgie:
Simon Masters, Produktion: Morris Barry für BBC TV
● Melissa (Großbritannien 1997)
Wer mit Modernisierung von Geschichten nichts anfangen kann, dem wird dieser
5Teiler nicht gefallen. Drehbuchautor Alan Bleasdale, der den Film als Hommage
an Durbridge schrieb, erzählt die Vorgeschichte zu "Melissa". In Teil 1-3 wird
erzählt, wie Guy als Reporter Melissa kennen lernt und die beiden von Südafrika
nach London ziehen. Dabei geschehen unter anderem schon zwei Morde: einer in
Südafrika, der andere an Bord des Schiffes. Guy und Melissa sind beide Ende 20,
Anfang 30. Don Page ist ein drogensüchtiger, depressiver Rennfahrer. Die
Hepburns sind unsympathisch. Teil 4-5 erzählt die bekannte Melissa-Geschichte,
allerdings sehr sehr modernisiert, viele Dinge wurden ausgelassen oder nur
angedeutet. Teil 4 beginnt mit der Ermordung Melissas. Das Ende ist sicherlich
übertrieben: außer Guy sterben alle Verdächtigen durch einen selbst provozierten
Autounfall, Selbstmord oder in einem brennenden Flugzeug. Ein I-Tüpfelchen, dass
der Drehbuchautor dem ganzen noch unnötigerweise aufsetzte ist die Tatsache,
dass Paula Hepburn am Ende die Mutter von Melissa Foster ist. Bleasdale zeigt
jedoch, dass die Geschichte auch in Zeiten von Handys und Computer funktionieren
kann - allerdings auf Kosten des schönen britischen Krimigefühls. Der Film
ähnelt eher einem Inspektor Lynley-Fall als einem typischen Durbridge-Stoff. Wer
sich selbst einen Eindruck verschaffen will, kann dies tun, da die DVD im Handel
erhältlich ist. Eine deutsche Synchronfassung gibt es bisher nicht. Alan
Bleasdale wählte übrigens den Melissa-Stoff, weil er als einziger
Durbridge-Krimi ohne Handys und Computer funktioniert.
Erstsendung:
12.05.1997 (erster Teil, insgesamt fünf Teile), Regie: Bill Anderson,
Drehbuch: Alan Bleasdale nach dem Roman von Francis Durbridge
Darsteller: Tim Dutton (Guy Foster), Hugh Quarshie (George Bond),
Jennifer Ehle (Melissa McKensie), Adrian Dunbar (Graeme Hepburn), Julie Walters
(Paula Hepburn), Christopher Ryan (Les Maurice), Diana Weston (Hope Magenta),
Clarence Smith (Stevie Charleston), Philip O'Brien (Rhett Butler), Gary Cady
(Don Page), Laura Davenport (Francesca Morris), Andrew Schofield (Charlton
Ffoulkes), Harry Audley (Maurice Morris), Bill Paterson (DCI Cameron), Gary
Bleasdale (Statto), Faith Edwards (Bonnie Foster), Michael Angelis (DI Kilshaw),
David Ross (Dr. Selwyn-Swanton)
Musik: Richard Harvey, Kamera: Dick Dodd, Schnitt: Colin
Green, Casting: John und Ros Hubbard, Szenenbild: Anita Gupta,
Kostüme: Odile Dicks-Mireaux,
Chefmaskenbildnerin: Sarah Grundy, 1. Regieassistent: Francesco
Reidy,Associate Producer: Margaret Mitchell, ausführender Produzent:
Alan Bleasdale, Produktion: Keith Thompson für Channel 4
Texte: © GP, Die Krimihomepage
Alle deutschen
Francis-Durbridge-TV-Verfilmungen im Überblick |
Alle Texte auf dieser Seite: © G. P., Die Krimihomepage |
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