Allgemein
Tim Frazer soll für eine geheime Abteilung der Regierung seinen
verschwundenen Kompagnon Harry Denston finden...
Folge 1:
In dem kleinen Gasthof "The Threee Bells" des Fischerdorfs Henton an der
englischen Ostküste wartet der Londoner Ingenieur Tim Frazer (Max Eckard) auf
seinen Freund Harry Denston (Hans Quest). Beide hatten zusammen eine Firma, aber
da Denston als allzu leichtsinniger Playboy sich mehr um sein Privatleben als
ums Geschäft kümmerte, ging das Unternehmen in Konkurs und Denston steht bei
seinem Freund Frazer hoch in der Kreide. Für Tim Frazer ist es besonders
ärgerlich, dass seine ehemaliger Freund ohne Angabe einer Adresse von der
Bildfläche verschwand. In großer Sorge um ihren Freund Harry ist auch die
Schauspielerin Helen Baker (Marianne Koch). Nur eine lakonische Nachricht, dass
er Denston in dem Dörfchen Henton treffen könne, hat Tim in der letzten Zeit
erhalten. Aber er wartet vergebens. Hierbei erlebt Frazer aufregende Dinge. Vor
dem Hafen strandet ein sowjetischer Frachter, dessen Besatzung zum Teil gerettet
werden kann. In dem Gasthof "The Three Bells" stirbt ein russischer Matrose
namens Anstrow, der im Todeskampf immer wieder den Namen "Anya" ruft. Dr.
Killick (Paul Klinger), ein tüchtiger und sympathischer Arzt, konnte dem
Schwerverletzten nicht mehr helfen. In der Hinterlassenschaft des Toten entdeckt
Frazer zu seinem Erstaunen eine Spur, die zu Denston führt: einen Schein einer
Londoner Garage. Kapitän Nikiyan (Friedrich Joloff) versichert aber, das Anstrow
nie in London gewesen ist. Zurück in seiner Heimatstadt muss Frazer feststellen,
dass er offensichtlich nicht der einzige ist, der Harry Denston sucht. Auch ein
Mr. Charles Ross (Konrad Georg) und sein Kollege, Mr. Arthur Crombie (Kurt
Waitzmann), die sich als Beamte einer sehr geheimnisvollen Dienststelle
ausgeben, suchen Tims ehemaligen Teilhaber. Ross bittet Frazer Denston zu
suchen. Die erste Spur führt in die Marble Arch Garage. Dort entdeckt Tim Harrys
Wagen. Im Handschuhfach findet er ein Brillenetui, das einer gewissen Mrs.
Edwards (Ursula Herking) gehört...
Darsteller des ersten Teils:
Max Eckard (Tim Frazer), Marianne Koch (Helen Baker), Paul Klinger (Dr. Killick),
Konrad Georg (Charles Ross), Kurt Waitzmann (Arthur Crombie), Friedrich Joloff
(Kapitän Nikiyan), Mira Hinterkausen (Mrs. Glover), Harald Meister (Wachtmeister
Muir), Walter Jokisch (Norman Gibson), Charlotte Krekel (Madge Gibson), Kurt
Postel (Hobson), Susi Feldt (Anya) und andere
Folge 2:
Der junge Geschäftsmann Tim Frazer (Max Eckard), der auf der Suche nach
einem früheren Teilhaber zunächst in den Gasthof eines kleinen englischen
Hafenorts geraten war, wo ein Schiff bei stürmischer See unterging, verfolgt
weitere Spuren. In Harrys Wagen fand Tim ein Brillenetui, das einer gewissen
Mrs. Ruth Edwards (Ursula Herking) gehört. Frazer sucht das Cottage der Familie
auf und findet heraus, dass die Edwards' eine Ziehtochter namens Anya haben.
Denselben Namen rief der russische Matrose Anstrow in seiner Todesnacht in
Henton. Donald Edwards (Ernst Fritz Fürbringer) ist ein begeisterter Bastler von
Schiffsmodellen. Eines seiner Paradestücke ist die "North Star", mit der er
jedoch unzufrieden ist. Der Namen des Schiffes soll Frazer später noch
beschäftigen. Zurück in seiner Wohnung meldet sich ein Autohändler namens Edgar
Tupper (Josef Dahmen), der sich auffällig für Harry Denstons Wagen interessiert.
Er bietet dafür einen horrenden Preis...
Darsteller des zweiten Teils:
Max Eckard (Tim Frazer), Marianne Koch (Helen Baker), E. F. Fürbringer (Donald
Edwards), Ursula Herking (Ruth Edwards), Kurt Waitzmann (Arthur Crombie), Josef
Dahmen (Edgar Tupper), Willy Platt (Mr. Wendworth), Susi Feldt (Anya) und andere
Folge 3:
Tim Frazer (Max Eckard) betritt seine Wohnung und findet Arthur Crombie mit
einem Messer im Rücken. Auf dem Kaminsims steht ein Schiffsmodel, das, genauso
wie die Leiche, verschwunden ist, nachdem Frazer Charles Ross (Konrad Georg)
geholt hat. In einem Koffer findet Harrys Braut Helen Baker (Marianne Koch) das
Bild eines Schiffes: es zeigt die Northstar, jenes Schiff, das Mister Edwards
nachgebaut hat und über dessen Form er sich unsicher war. Tim bringt es Mister
Edwards und kann diesen überreden, ihm das Modell der Northstar zu verkaufen.
Als er nach Hause kommt, findet er bei dem Modell einen Zettel: "Anstrow ist
nicht tot". Dies veranlasst Frazer erneut nach Henton zu fahren, um dort weitere
Nachforschungen anstellen zu können...
Darsteller des dritten Teils:
Max Eckard (Tim Frazer), Marianne Koch (Helen Baker), Paul Klinger (Dr. Killick),
Konrad Georg (Charles Ross), E. F. Fürbringer (Donald Edwards), Ursula Herking
(Ruth Edwards), Kurt Waitzmann (Arthur Crombie), Josef Dahmen (Edgar Tupper),
Friedrich Joloff (Kapitän Nikiyan), Walter Jokisch (Norman Gibson), Kurt Postel
(Hobson), Karl Heinz Bender (John Caxton) und andere
Folge 4:
In Henton ruft Harry Denston (Hans Quest) Tim Frazer (Max Eckard) an und
vereinbart einen Treffpunkt: Sonntag Vormittag. Doch Harry erscheint nicht.
Stattdessen erscheint Dr. Killick (Paul Klinger), der angeblich zufällig in
London ist. Er teilt Tim Frazer mit, dass es doch möglich sei, dass Anstrow
nicht tot ist. Eine neue Spur führt Frazer in ein Geschäft, dort erhält er das
Photo der North Star, das Helen Baker, im Glauben, Tim habe sie nicht gesehen,
in Tims Wohnung gemacht hat. Er spricht Helen darauf an. Diese leugnet zuerst,
dann gibt sie an, sich mit Harry getroffen zu haben. Er soll ihr angeblich das
Geld für Tim gegeben haben und wünscht keinen weiteren Kontakt. Frazer glaubt
ihr nicht ganz und stellt ihr daraufhin eine Falle. Ein versuchtes Treffen mit
Ruth Edwards endet tragisch: die alte Dame verunglückt mit dem Wagen...
Darsteller des vierten Teils:
Max Eckard (Tim Frazer), Marianne Koch (Helen Baker), Paul Klinger (Dr. Killick),
Konrad Georg (Charles Ross), E. F. Fürbringer (Donald Edwards), Ursula Herking
(Ruth Edwards), Josef Dahmen (Edgar Tupper), Ethel Reschke (Ma Dodsworth), Klaus
Kindler (Lester), Walter Jokisch (Norman Gibson), Mira Hinterkausen (Mrs. Glover),
Franz Schneider (Ladenbesitzer), Edith Worringen (Kundin) und andere
Folge 5:
Ruth Edwards (Ursula Herking) hatte einen schweren Autounfall. Tim Frazer
(Max Eckard), der am Unfallort ist, weil er gerade auf dem Weg zu ihr war,
begleitet die schwer verletzte Frau im Krankenwagen ins Krankenhaus. Bevor sie
ins Koma fällt kann sie Tim mitteilen: "Helen Baker weiß alles". Diese (Marianne
Koch) streitet jedoch alles ab. Deshalb verfolgt Frazer einstweilen eine andere
Spur: er sucht Ma Dodsworths Café nochmals auf und gibt sich als
Scotland-Yard-Inspektor Philips aus. Ma (Ethel Reschke) redet daraufhin: sie
habe von Edgar Tupper (Josef Dahmen) den Auftrag erhalten, Tim gegenüber zu
bestätigen, dass sich Harry Denston (Hans Quest) und Helen Baker in der
Fernfahrerkneipe getroffen hätten. Daraufhin sucht Frazer Tupper auf. Nachdem
dieser ihm für viel Geld die Telefonnummer verraten hat, die er immer anrief,
stockt Tim der Atem: es handelt sich dabei um Helen Bakers Anschluss. Frazer
will jetzt mit aller Kraft aus Helen die Wahrheit herausbringen...
Darsteller des fünften Teils:
Max Eckard (Tim Frazer), Marianne Koch (Helen Baker), Paul Klinger (Dr. Killick),
E. F. Fürbringer (Donald Edwards), Konrad Georg (Charles Ross), Ursula Herking
(Ruth Edwards), Josef Dahmen (Edgar Tupper), Ethel Reschke (Ma Dodsworth), Klaus
Kindler (Lester), Heinz Jucksch (Dr. Harris), Kurt Postel (Hobson) und andere
Folge 6:
Helen Baker (Marianne Koch) rückt Tim Frazer (Max Eckard) und Charles Ross
(Konrad Georg) gegenüber endlich mit der Wahrheit heraus: Harry befindet sich in
Henton und wurde entführt, weil er die Formel für eine teure Metalllegierung von
einem Wissenschafter namens John Sinclair-White ergattert hatte. In Henton
versuchte er zwei Banden gegeneinander auszuspielen. Tim reist nämlich nach
Henton, um Harry dort zu suchen. Noch ehe er damit beginnen kann, meldet sich
Harry (Hans Quest) telefonisch: er solle dringend zur "Alten Glocke" an der Mole
kommen. Frazer geht dort hin und tappt in eine Falle. Der Gangster Lester (Klaus
Kindler) taucht nämlich dort mit einem Klappmesser auf. Frazer kann ihn
überwältigen. Schließlich führt die Spur auf das Hausboot eines zwielichtigen
Malers, den alle "Rembrandt" nennen...
Darsteller des sechsten Teils:
Max Eckard (Tim Frazer), Marianne Koch (Helen Baker), Paul Klinger (Dr.
Killick), E. F. Fürbringer (Donald Edwards), Konrad Georg (Charles Ross), Walter
Suessenguth (Walters), Klaus Kindler (Lester), Walter Jokisch (Norman Gibson),
Charlotte Krekel (Madge Gibson), Hans Quest (Harry Denston), Karl Heinz Bender
(John Caxton) und andere
Texte: © GP, Die Krimihomepage
|
„Tim Frazer" ist eine
Mischung aus Kriminalspiel nach dem bewährten "Whodunit"-Muster und
Spionageserie. Das damalige Fernsehpublikum reagierte dementsprechend positiv
und fieberte schon wie beim legendären "Halstuch" von Folge zu Folge mit,
wer denn nun der geheimnisvolle Hintermann war. Ausgestrahlt wurde die Reihe im
Januar 1963 jeweils montags, mittwochs und freitags im Hauptabendprogramm der
ARD. Für die Produktion war wie schon bei „Das Halstuch“ und wie für die
kommenden Projekte "Tim Frazer - Der Fall Salinger" und "Die Schlüssel" -
Wilhelm Semmelroth verantwortlich, der in den 1970ern für den WDR die legendären Wilkie-Collins-Verfilmungen drehte. Für die Inszenierung zeichnet erneut Hans
Quest verantwortlich, der diesmal auch eine kleine Rolle übernahm, und zwar die
des Harry Denston, der im Zentrum des "kriminalistischen Interesses" steht.
Durbridges Drehbuch, das wiederum von Marianne de Barde ins Deutsche übersetzt
wurde, wurde bereits 1960 in England verfilmt, für die BBC-Version bearbeitete
Cliff Exton das Skript. "Tim Frazer" löste einen Fortsetzungsboom aus, in
England wurden 1960 gleich drei sechsteilige Tim-Frazer-Abenteuer produziert, in
Deutschland wurde 1963 die Fortsetzung "Der Fall Salinger" gedreht und in
Österreich entstand 1964 der Film "Tim Frazer jagt den geheimnisvollen Mister X"
(diesmal mit Adrian Hoven), in dem der Name Tim Frazer aber nur das Publikum ins
Kino locken sollte. Francis Durbridge schrieb hier nämlich nicht das Drehbuch
und hatte auch nichts mit der Story zu tun.
Noch im Erstausstrahlungsjahr wurde die Serie im April als Sechsteiler im
Vormittagsprogramm von ARD/ZDF wiederholt, danach wurde die sechs Teile auf drei
zusammengekürzt, so wie dies bei den letzten beiden Wiederholungen (Oktober
1992, 1 PLUS; Jänner 2002, Bayerischer Rundfunk) der Fall war.
Einschaltquotenmäßig lag die Serie bei Folge eins bei 80%, die letzte Episode
fuhr 93% Seherbeteiligung ein - ein absoluter Rekord - mehr als bei "Das
Halstuch". Wegen Ausstrahlung der letzten Episode musste
sogar ein Boxkampf verschoben werden, da man befürchtete, dass sich niemand
dafür interessieren würde. Nach Ende der Reihe wurden plötzlich verdächtig viele
Babys "Tim" getauft - und in Graz starb ein Zuseher sogar vor lauter Aufregung
nach der Entlarvung des Täters.
Die BBC verzeichnete mit
Tim Frazer (mit Jack Hadley in der Hauptrolle) den größten Erfolg, der je mit einer Kriminalsendung erzielt
wurde. Wie schon bei allen anderen Durbridge-Verfilmungen musste das
Originaldrehbuch in Deutschland aus rechtlichen Gründen neu verfilmt werden.
Damit ein Verrat des Täters wie bei Das Halstuch nicht noch mal passieren
konnte, mussten alle Beteiligten vor Beginn der Dreharbeiten unterschreiben,
dass bis zur Ausstrahlung über ihre Lippen kein Sterbenswort über den Täter
kommen wird. Eine Strafe von mindestens 1000 D-Mark wurde angedroht. Wer nichts
mit der Schlüsselszene zu tun hatte, bekam die letzten Skriptseiten ohnehin
nicht. Durbridge selbst reiste zum Beginn der Dreharbeiten nach Hamburg an.
Interessantes Detail: für die Rolle des Tim Frazer war ursprünglich
Hansjörg Felmy vorgesehen, der die Rolle aber ablehnte. Felmy sagte dazu in
einem Interview: "Als ich bei "Tim Frazer" abwinkte, haben mich alle für
verrückt gehalten! Mensch, haben die Kollegen gesagt, einen Durbridge, einen
solchen Straßenfeger kann man doch nicht ausschlagen. Aber die Rolle war einfach
unattraktiv. Der Frazer steht doch bloß rum. Da kann man spielen, was man will,
es ändert nichts".
Wie "Das Halstuch" wurde auch "Tim Frazer" im Ampex-Verfahren aufgezeichnet. Im
Studio standen insgesamt fünf Kameras, die Hauptkamera wurde von Karlheinz
Werner geführt. Die gesamte Handlung wurde auf MAZ aufgezeichnet, die nicht
geschnitten werden konnte. Deshalb waren dreißigminütige Takes notwendig. Das
bedeutete: der gesamte Ablauf der Handlung musste vorher minutiös geprobt
werden, ebenso wie die Kameraschwenks, da man bei einem Fehler die gesamte
Aufnahme von 30 Minuten wiederholen musste (der Versprecher von Heinz Drache, in
dem er einen Tatverdächtigen zunächst mit dem falschen Rollennamen anredet, ist
so zu erklären). Dies war eine Herausforderung für Filmschauspieler, die nicht
vom Theater kamen. Dieses Verfahren war zuvor schon in England erprobt worden.
Man übernahm auch die Proben des Handlungsablaufes ohne Kamera abseits des
fertigen Sets. Das ganze Verfahren brachte mit sich, dass die Handlung
chronologisch gedreht werden musste, die Außenaufnahmen, die von einem anderen
Kamerateam gemacht wurden, wurden per Insert eingespielt, so dass man mit einem
Mal eine Folge abdrehte. Regisseur Hans Quest hat zuvor genau besprochen, wer
wann im Bild ist, die von Karlheinz Werner geführte Hauptkamera filmt ca. drei
Viertel des Geschehens. Nur wenn ein Objektiv gewechselt werden muss (Zoom gab
es damals noch nicht!) wurde auf eine andere Kamera geblendet. Das Wechseln der
Objektive (jede Kamera hatte fünf zum Weiterdrehen) musste sehr behutsam
erfolgen, da dies auch Lärm verursachte.
Die Titelmusik von Hans Jönsson erschien übrigens bei Ariola (10 120 AT) auf
Schalplatte. Der Fortsetzungsfilm "Tim Frazer-Der Fall Salinger" wurde ab Mai
1963 in London und Amsterdam gedreht.
Sehbeteiligung |
|
Sehbeteiligung |
Urteilsindex |
Tim
Frazer I |
80% |
+4 |
Tim
Frazer II |
83% |
+5 |
Tim
Frazer III |
89% |
+6 |
Tim
Frazer IV |
85% |
+3 |
Tim
Frazer V |
86% |
+5 |
Tim
Frazer VI |
93% |
+5 |
|