Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1973

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Prinz Friedrich von Homburg

Erstsendung (ZDF):
Sonntag, 25.11.1973, 20.15-22.35 Uhr

Regie:
Peter Stein

Dauer/ Bild:
135', Farbe

Inhalt

Prinz Friedrich greift gegen den erklärten Willen des Kurfürsten von Brandenburg in die Schlacht gegen die Schweden ein. Deshalb will ihn der Kurfürst vor ein Kriegsgericht stellen. Verzweifelt fleht der Prinz aus Angst vor einem Todesurteil um Gnade, erhält Fürbitte von Prinzessin Natalie, die ihn liebt. Der Kurfürst lässt Gnade vor Recht ergehen und erreicht dadurch, das Prinz Friedrich seine Haltung wiederfindet, politisch und menschlich reift und erkennt, dass er das 'heilige Gesetz des Krieges' achten muss ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Die Aufführung wurde bei einer Kritikerumfrage als die nachhaltigste Inszenierung der letzten Spielzeit bezeichnet. Wiederholt im Abendprogramm des HR im Rahmen einer Kleist-Reihe am Dienstag, 4. Mai 1982 und im Abendprogramm von 1-Plus am Freitag, 3. Juni 1988.
Bereits 1966 zeigte das ZDF eine Inszenierung von Karl-Heinz Stroux. 1963 zeigte die ARD eine Fassung von Fritz Umgelter.
Kritik
Gong 47/1973, Seite 44 zitiert zur Erstausstrahlung den 'Spiegel' von 1972: "Peter Steins Aufführung in der Berliner Schaubühne bringt, ohne allen Pomp, mehr als ein Stück von Kleist: eins über ihn. Stein hat den 'Prinzen' ins biedermeierlich-reaktionäre Preußen der Kleist-Generation verlegt. Im Prinzen ist mühelos Kleist zu erkennen, mit seiner hypochondrischen Gier nach Ruhm, Liebe und Anerkennung, die sich im Stück erfüllt, im Leben nicht. Stein setzt damit, nach 'Tasso' und 'Peer Gynt' glänzend die Kortner-Schule der 'kritischen Inszenierung' fort, die Dramen aus ihren historischen Bedingungen erklärt und psychologisch konkretisiert."
Hörzu 47/1973, Seite 74 zur Erstausstrahlung: "Eine hinreißend schöne und aufregend geistvolle Aufführung ... ein Kleistbild von raffinierter, von eigenwilliger Eindringlichkeit!" So die Kritik über Peter Steins Inszenierung des schwierigen Dramas. Stein verwandelt das Preußenstück zum Seelendrama seines Autors Heinrich von Kleist: In der Todesangst der Prinzen spiegeln sich Not und Elend des Dichters. Als man am Ende den Prinzen bejubelt, ist's nur eine Puppe. Zurück bleibt in seiner Qual der Dichter, der den Freitod wählte."
Hörzu 49/1973, Seite 139: "[...] Eine Glücksstunde wurde es auch in der Fernseh-'Übersetzung'. Wann hat man einen Regisseur erlebt, der eine bessere Bildregie gebracht hätte als dieser Peter Stein. Wann einen Inszenator, der seine Schauspieler exakter geführt hätte! Wann Darsteller, die dem Regisseur so blind folgten! Das war eine Ensemble-Leistung aus einem Geist. Keine schwachen Punkte; Höchstleistung selbst in der kleinsten Rolle. Am erstaunlichsten: der Kurfürst Peter Lührs. Für den alten, erfahrenen Mimen ein Höhepunkt seiner Karriere. Unbestreitbar ist das Verdienst des Fernsehens, ein so brillantes Theaterereignis ohne Einschränkung einem riesigen Publikum zugänglich gemacht zu haben."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg Peter Lühr
Die Kurfürstin Katharina Tüschen
Prinzessin Natalie von Oranien Jutta Lampe
Feldmarschall Dörfling Wolf Redl
Prinz Friedrich Arthur von Homburg Bruno Ganz
Obrist Kottwitz Otto Sander
Hennings und Graf Reuß Willem Menne
Graf Truchß Olaf Bison
Graf Hohenzollern Werner Rehm
Rittmeister von der Golz Peter Fitz
Schauspiel von Heinrich von Kleist
Szenenbild Karl Ernst Herrmann
Inszenierung Peter Stein
Aufzeichnung einer Aufführung der Schaubühne am Halleschen Ufer Berlin
eine Sendung des SFB

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 08.05.2017

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