Prinz Friedrich von Homburg |
Erstsendung (ARD/ WDR):
Sonntag, 02.04.1961, 20.05-22.00 Uhr |
Regie:
Fritz Umgelter |
Dauer/
Bild:
111', s/w |
Inhalt |
Kleists "Prinz Friedrich
von Homburg" ist sein letztes und reifstes Werk, enstanden 1810, ein
Jahr vor seinem tragischen Tod. Erst zehn Jahre später wurde es in Wien
unter dem Titel "Die Schlacht bei Fehrbellin" uraufgeführt, nach vier
Spieltagen jedoch schon wieder abgesetzt. Kleist verstand es, die
historischen Gegebenheiten souverän zu verändern - mit der wirklichen
preußischen Geschichte des Jahres 1675 hat sein Werk wenig gemein.
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Kritiken |
Gong
17/1961, Seite 29: "Fritz Umgelters Inszenierung hatte Format. Sie stellte
den Konflikt auf das Sinnbild und erreichte eine optische und geistige
Überhöhung. Thomas Holtzmann war als Prinz intensiv, so
männlich-unsentimental, wie es Kleist irgendwie zulässt, Balsers Friedrich
Wilhelm sehr zurückhaltend, aber durchaus überlegen, auf Posen angewiesen.
Liselotte Rau eine Prinzessin von Grazie, in einzelnen Szenen herrscherlich
Anna Dammann, ein schöner Hohenzoller Alexander Kerst. [...] Das große
Erlebnis des Abends war das Wunder der Sprache Kleists, die das Unbewusste,
das reine Gefühl und die geistige Spannkraft aufs schönste transparent
macht. Und mit Entschiedenheit ist anzufügen, [...] wie sehr das Fernsehen
unsere klassischen Dramen mit neuem Atem beleben kann. Fast muss man Sorge
haben, ob sich ein Theater bis auf weiteres noch an den "Prinzen von
Homburg" wagen darf".
Hörzu 17/1961, Seite 77: "Ein Ostergeschenk erster Güte [...] Der Regisseur
lieferte eine erstaunlich dichte Inszenierung. Es gelang ihm, den Raum ins
Spiel einzubeziehen, der Zuschauer saß im Theater, im Geschehen drin! So gut
wie Umgelter ist das bisher nur ganz wenigen Regisseuren geglückt. Regie und
Besetzung wiesen nur zwei schwache Stellen auf: Alexander Kerst verkörperte
eher einen Intriganten als einen Busenfreund des Prinzen. Und der
Sprechchor-Pathos am Schluss gab dem Stück einen falschen Akzent. Das konnte
jedoch den guten Gesamteindruck kaum schmälern. [...]" |
Wissenswertes |
Wiederholt
in der ARD am 10.04.1966, am 16.10.1982 auf BR3 und am 19.08.1986 auf 1Plus.
1966 zeigte das ZDF eine
Inszenierung von Karl-Heinz Stroux, 1973 sendete die ARD eine
Inszenierung von Peter Stein der Schaubühne am Halleschen Ufer Berlin. |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Friedrich
Wilhelm,
Kurfürst von
Brandenburg |
Ewald Balser |
Die
Kurfürstin |
Anna Dammann
|
Prinzessin
Natalie von
Oranien,
Nichte des
Kurfürsten,
Chef eines
Dragoner-Regiments |
Liselotte
Rau |
Prinz
Friedrich
Artur von
Homburg,
General der
Reiterei |
Thomas
Holtzmann
|
Feldmarschall
Dörfling |
Ernst Fritz
Fürbringer |
Obrist
Kottwitz,
vom Regiment
der
Prinzessin
von Oranien |
Alfred
Schieske
|
Graf
Hohenzollern,
von der
Suite des
Kurfürsten |
Alexander
Kerst |
Rittmeister
von der
Goltz |
Werner
Meissner |
Truchs,
Oberst der
Infanterie |
Hans Epskamp |
Graf Georg
von Sparren |
Werner
Hessenland |
Siegfried
von Mörner |
Heinz Weiss
|
Graf Reuss |
Karl Michael
Vogler
|
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Schauspiel von |
Heinrich von
Kleist |
Musik |
Peter Thomas |
Kamera |
Kurt Grigoleit |
Szenenbild |
Theo Zwierski
Helmut Gassner |
Regie |
Fritz Umgelter |
eine Produktion des |
Westdeutschen
Rundfunks (WDR) |
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