Bürgerkrieg in Russland
Teil 1:
Revolutionsjahr 1917 |
Erstsendung (ZDF):
Freitag, 03.11.1967, 20.00-21.40 Uhr |
Regie:
Wolfgang Schleif |
Dauer/
Bild:
100' ca., s/w |
Allgemein zum Fünfteiler
|
Zum 50. Jahrestag der
Oktoberrevolution versuchte diese auf fünf Teile angelegte
Dokumentarspielreihe die wichtigsten Vorgänge wahrheitsgemäß
nachzuvollziehen. Wochenschauaufnahmen, Amateurfotos, Korrespondenzen
und Dokumente wurden dazu herangezogen, die Hauptakteure nach
größtmöglicher Ähnlichkeit ausgesucht. Hörzu 37/1967, Seite 4 ff: Die
Dreharbeiten fanden u.a. im August 1967 in Oldenburg statt, wo bei 30
Grad im Schatten ein Bataillon Komparsen 30 Grad Frost mimen musste und
sich das Oldenburger Krankenhaus mittels Kameratrick in das Petersburger
'Taurische Palais' verwandelte. Lenin-Darsteller Rytjkow spielte bereits
in der Sowjetunion den Revolutionär, wurde unter Stalin nach Sibirien
verbannt und fiel nach einer kurzen Erfolgszeit Mitte der 1950-Jahre
auch bei den neuen Machthabern in Ungnade. 1965 floh er in den Westen.
Regisseur Wolfgang Schleif über seine Arbeit an dem Mammutprojekt: "Es
soll kein trockener Dokumentarschinken werden. Nur durch menschliche
Details bekommt die Geschichte Leben." F. G. Beckhaus, der
Trotzki-Darsteller: "Das wird spannender als ein Krimi." Mit fanatischer
Genauigkeit setzte die ZDF-Mannschaft die Jahre 1917 bis 1921 in Szene.
Aus einem Madrider Fundus bekam man möbelwagenweise Kostüme, Waffen und
Gerät geliehen, zuletzt verwendet für 'Doktor Schiwago'. "Ein Jammer,
dass der Bildschirm so klein ist!" sagt der Regisseur. Rund tausend
Komparsen dirigierte er zu Aufständen, Straßenkämpfen,
Parlamentsversammlungen. 186 Schauspielern macht er mit Geduld und Humor
ihre pro- oder antirevolutionären Rollen klar.
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Folgenübersicht
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1. Teil |
Bürgerkrieg in
Russland - Revolutionsjahr 1917 |
03.11.1967
(Fr.), 20.00-21.40 Uhr, ZDF |
100' |
2. Teil
|
Bürgerkrieg in
Russland - Kampf um die Macht |
03.05.1968
(Fr.), 20.00-21.30 Uhr, ZDF |
90' |
3. Teil |
Bürgerkrieg in
Russland - Die Konterrevolution |
10.05.1968
(Fr.), 20.00-21.30 Uhr, ZDF |
90' |
4. Teil |
Bürgerkrieg in
Russland - Das Ende in Sibirien |
17.05.1968
(Fr.), 20.00-21.15 Uhr, ZDF |
75' |
5. Teil |
Bürgerkrieg in
Russland - Die verratene Revolution |
24.05.1968
(Fr.), 20.00-21.35 Uhr, ZDF |
93'10'' |
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Inhalt Teil 1:
Revolutionsjahr 1917 |
Im Kriegsjahr 1917 steuert
das zaristische Russland auf die Revolution zu. Die Truppen und die
aufständischen Arbeiter verbünden sich, Sozialrevolutionär Kerenski wird
Minister einer provisorischen Regierung, der Zar dankt ab. Lenin kommt
aus dem Schweizer Exil zurück, hat mit seiner Forderung, den Krieg zu
beenden, jedoch kein Glück. Der Sturm auf das Winterpalais in St.
Petersburg besiegelt den Sieg der Bolschewisten ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Am selben Abend auch im ORF
gezeigt. Wiederholt im ZDF-Abendprogramm am Freitag, 26. April 1968, 20.00
Uhr. |
Kritik |
Bild + Funk 47/1967, Seite 16
gibt drei (durchschnittlich) von fünf Sternen: "[...] ist mit ungeheurem
Aufwand in Szene gesetzt. Da agieren ganze Heere von Komparsen. Eine
imponierende Fülle von Details wird dem Zuschauer vorgesetzt. Nur - wer soll
da mitkommen? Wer im Geschichtsunterricht geschlafen hat, findet sich nicht
zurecht."
Hörzu 47/1967, Seite 12: "Glücklicher war der Beschauer schon mit der ersten
Folge der - noch nicht fertiggestellten - fünfteiligen Serie. Zwar erinnerte
Wolfgang Schleifs teilweise recht ungelenke Wortregie immer wieder an
Westernstorys wie 'Bonanza' statt an die sowjetische Oktoberrevolution, aber
die kleinen Mängel wurden doch weithin wettgemacht durch aufwändig
inszenierte Massenszenen, souveräne Kameraführung, schwelgerische
Dekorationen, blendende Masken, hervorragende Besetzung und ein durchaus
überzeugendes Buch. Hier dürfte das Dokumentarspiel eine vorläufige Form
gefunden haben."
Hörzu 48/1967, Seite 10, Leserbriefe: "Das gewollt dämonische Auftreten des
Lenin-Darstellers Nikolaj Rytjkov fiel unangenehm auf. In jeder Situation
wollte er die Standard-Pose des Revolutionärs durchhalten. So wirkte seine
Haltung allzuoft maskenhaft und verkrampft." - "Statt dieses filmischen
Revolutions-Schinkens hätte man uns lieber gut zusammengeschnittene
Originalaufnahmen mit erläuterndem Text vorsetzen sollen." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Lenin |
Nikolaj Rytjkov |
Trotzki |
Friedrich Georg Beckhaus |
Kerenski |
Kurd Pieritz |
Sinowjew |
Friedrich Schütter |
Kamenew |
Albert Venohr |
Stalin |
Hubert Suschka |
Uritzki |
Benno Gellenbeck |
Swerdlow |
Kurt Klopsch |
Rykow |
Ingo Osterloh |
Krupskaja |
Senta Sommerfeld |
Allilujewa |
Petra Schmidt-Decker |
Spiridonowa |
Almuth Ullerich |
Tschernow |
Alexander Welbat |
Tscheidse |
Konrad Mayerhoff |
General Ludendorff |
Otto Stern |
Oberst Bauer |
O. A. Buck |
Vizeadmiral Koltschak |
Wolf von Gersum |
General Kornilow |
Frank Straass |
General Duchonin |
Dieter Groest |
Generalleutnant Wrangel |
Edgar Maschmann |
Oberst Lebedjew |
Hans Schellbach |
Generalleutnant Lukomski |
Gerhard Schinschke |
General Groener |
Karl Schill |
Hauptmann Sadoul |
Helmut Förnbacher |
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Dokumentarspiel von |
Hellmut Andics |
Szenenbild |
Ellen Schmidt
Ermanno Giannotti |
Maske |
Herbert Grieser
Helmut Kraft |
Kostüme |
Nicola Hoeltz |
Kamera |
Albert Benitz
Heinz Bohn |
Schnitt |
Peter Harlos |
Ton |
Rudolf Böttger |
Aufnahmeleitung |
Gerd Regenberg
Rolf Freisler |
Fachberatung Spezialeffekt |
Dr. Herbert Kapsitz
Erwin Lange |
Produktionsassistenz |
Uwe Gravenholdt |
Regieassistenz |
Horst M. Berktold |
Produktionsleitung |
Fritz Hoppe |
Redaktion |
Werner Murawski |
Regie |
Wolfgang Schleif |
Hergestellt im |
Studio Hamburg |
Eine Co-Produktion des |
ZDF ORF SRG |
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