Hedda
Gabler |
Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 30.10.1963, 20.00-22.00 Uhr |
Regie:
Paul Hoffmann |
Dauer/
Bild:
120', s/w |
Inhalt |
Hedda, deren Vater General
ist, wird in einer Welt voller Ansprüche großgezogen, die sie verwöhnt,
lebenshungrig und gefühlsarm macht. Des Geldes wegen heiratet sie den
Privatdozenten für Kulturgeschichte Jörgen Tesman. Sie liebt ihren Mann
nicht, langweilt sich in der Ehe. Eines Tages taucht im Haus Tesmann ein
Jugendfreund von Heddas Mann auf, Eilert Lövborg, vital und hochbegabt,
jedoch ein kaum geheilter Alkoholiker. Er konkurriert mit Tesman um das
Professorat an der Universität. Hedda bringt Lövborg, der gerade durch
die Veröffentlichung eines wichtigen wissenschaftlichen Werkes großes
Aufsehen erregte, vom Weg der Ordnung ab. Sie spielt mit dem
Wissenschaftler und wird dadurch der Lächerlichkeit preisgegeben ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 43/1963, Seite 42 zur
Erstausstrahlung: "Hedda Gabler - in der Rolle gibt Ruth Leuwerik ihr
Fernsehdebüt - ist vielleicht die einzige Gestalt Ibsens, die ein wenig
weibliche Wirklichkeit mitbringt, die einzige, die sich mit ihrer
weiblichen Realität in Beziehung zur männlichen Existenz einlässt.
Ausweglos pessimistisches Stück. Die kalte Gewissenlosigkeit, mit der
die Titelheldin ihre Umwelt in ihr selbstverschuldetes Unglück mitreißt,
wirkt um so unglaubwürdiger, als der gesellschaftskritische Ansatz des
Stückes heute überholt ist."
Weitere Ausstrahlungen: 07.10.1967 ZDF, 05.07.1966 DRS, 15.09.1968 ORF1,
13.03.1979 BR3.
Weitere Versionen:
Hedda Gabler (1974, ZDF),
Hedda Gabler
(1978, ARD) |
Kritiken |
Gong 46/1963, Seite 79:
"Mit "Hedda Gabler" kam das vielleicht herbste und befremdlichste Drama
Ibsens auf den Mainzer Bildschirm. Und es war - um es vorweg zu sagen -
die schlechteste Inszenierung, die man bislang im Fernsehen von einem
Drama des norwegischen Dichters sah. Ruth Leuwerik war die Titelrolle
der gefühlskalten Egoistin zugedacht, die mit ihrem und anderer
Schicksal spielt. Man fasst sich an den Kopf: Wie konnte man nur der von
Typ und Filmgewohnheiten her völlig entgegengesetzten Frau in ihrer
ersten Fernsehrolle den Part der düsteren Dämonin zumuten! [...] Ruth
Leuwerik, die Kultivierte, Liebenswerte, die Verkörperung bürgerlichen
Maßes - als Pistolenmaid war sie eine fatale Fehlbesetzung, schlimmer:
ein Witz, und mit ihr ging dieser Ibsen über die Wupper. Schade um so
achtbare schauspielerische Leistungen wie die von Martin Benrath und vor
allem Wolfgang Kieling, der als versponnener Wissenschaftler eine feine
Charakterstudie zeichnete. Aber auch sie hätten das arg angestaubte,
unglaubhafte Stück nicht gerettet."
Hörzu 46/1963, Seite 86: ""Ich weiß, dass man mich für eine Kitschliese
hält", hatte Ruth Leuwerik bitter gesagt, als man sie erstaunt fragte,
ob sie denn die Hedda Gabler spielen könne. Sie konnte es! In dieser
berühmt schwierigen Rolle lieferte sie eine souveräne Interpretation des
vielschichtigen Stücks. Sie bewegte sich sicher in den feinen
Abstufungen zwischen Bosheit und Hilflosigkeit, zwischen Nervosität und
zäher Intriganz, zwischen Sehnsucht und Kälte, und sie gab so der
vieldeutigen Figur eine überzeugende Tragik. Auch die Rollen ihrer
Partner waren gut besetzt und hervorragend gestaltet." |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Hedda Gabler |
Ruth Leuwerik |
Jörgen Tesman |
Wolfgang Kieling |
Frau Elvsted |
Eva Ingeborg Scholz |
Eilert Lövborg |
Martin Benrath |
Amtsgerichtsrat Brack |
Paul Hoffmann |
Julia Tesman |
Else Quecke |
Berte |
Trude Breitschopf |
tr>
|
Schauspiel von |
Henrik Ibsen |
deutsch von |
Georg Schulte-Frohlinde |
Musik |
Hans Conzelmann |
Szenenbild |
Rolf Englert |
Kamera |
Gerhard Krüger |
Kameraassistenz |
Eberhard Schröder |
Produzent |
Utz Utermann |
Regie |
Paul Hoffmann |
Eine
Produktion der |
TV 60 München |
im Auftrag
des | ZDF |
|
|
|