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Tod im
Preis inbegriffen
(Teil 1-2) |
Erstsendung (DFF):
Freitag, 12.01.1968 (Teil 1)
Sonntag, 14.01.1968 (Teil 2) |
Regie:
Hans Joachim Hildebrandt |
Dauer:
58'04'' (Teil 1), s/w
88'05'' (Teil 2), s/w |
Inhalt |
Teil 1: Es ist eine dunkle Nacht,
als in der Nähe von Ostberlin zwei Männer eine tote junge Frau aus einem
Wagen mit Westberliner Kennzeichen hieven, sie in ein Auto mit
Ostberliner Nummernschild setzen und sie damit in einem See versenken.
Wenig später wendet sich Monika Arndt an den Hamburger Privatdetektiv
Weber. Der Auftrag: Weber soll die 22jährige Bärbel Schober
wiederfinden, die spurlos verschwunden ist. Sie soll vor einiger Zeit in
den Iran gegangen sein. Doch Weber kommen Zweifel an dieser Theorie.
Bärbel war DDR-Bürgerin und hatte am letzten Abend vor ihrem
Verschwinden ihre Großeltern nahe Ostberlin besucht. Weber begibt sich
über die Zonengrenze, um seine Nachforschungen dort anzustellen.
Gleichzeitig scheint ein Westberliner Barbetreiber in dunkle
Machenschaften und Menschenhandel verwickelt zu sein. Bei ihm hatte sich
Weber undercover vorgestellt, da die Vermutung nahe liegt, dass der Mann
mit der Sache zu tun hat...
Teil 2: Weber wird Zeuge, wie Beamte der Volkspolizei und der
Staatssicherheit die Leiche einer jungen Frau aus einem See bergen. Es
handelt sich dabei um die gesuchte Monika Arndt. Ihr dürfte zum
Verhängnis geworden sein, dass sie der BND-Spionin Brigitte Lindner zum
Verwechseln ähnlich sah. Der westdeutsche Geheimdienst hatte sich diesen
Umstand zunutze gemacht, um Brigitte als Agentin in die DDR
einzuschleusen. Die Spur führt nach Spanien, wo Weber tatsächlich auf
Brigitte Lindner trifft. Seine Ermittlungen ergeben, dass westdeutsche
Geheimdienste in skrupellosen Menschenhandel verwickelt sind. Bald gibt
es eine weitere Tote. Zurück in Ostberlin, klärt sich der geheimnisvolle
Fall im Pergamonmuseum auf...
(Text © GP, Die Krimihomepage) |
Kritiken |
Werner Toelckes Krimizweiteiler, der vierte in der
Reihe der Filme um den Hamburger Privatdetektiv Weber, ist sehr systemlastig und
anders als andere Teile der Reihe auch kein Whodunit. Vielmehr werden in "Tod im
Preis inbegriffen" die skrupellosen Machenschaften von Menschenhändlern
aufgezeigt, deren Beziehungen ganz klar in westdeutsche Polizei- und
Politikerkreise führt. Der Film transportiert die Botschaft, dass ganz
Westberlin und die westlichen Regierungen korrupt sind. Starkes
Schwarzweißdenken: Der verbrecherische Besitzer einer Bar in Westberlin braucht
nur einmal den Telefonhörer abzuheben, den Polizeipräsidenten anzurufen und wird
sofort von der Verhaftung befreit. Eva-Maria Hagen, die eine westdeutsche
Spionin spielt, sagt sogar "Lieber lebe ich unter Kannibalen, als unter den
Kommunisten". Am Ende des Falls kommentiert Weber aus dem Off und schlägt sich
auf die Seite der Ostpropaganda, obwohl er doch ein Westdeutscher ist. Wäre es
eine reine Kriminalgeschichte um eine Verschwundene, wäre der Film durchaus
spannend, zumal die Idee, dass jemand in den Osten verschleppt wird, interessant
ist. Dass das Wort "Mauer" mehrfach fällt und deren Existenz so explizit in dem
Film thematisiert wird, ist ebenfalls erstaunlich für einen DDR-Krimi.
Schauspielerisch ist der Film durchwegs gut: Werner Toelcke, Herbert Köfer,
Eva-Maria Hagen und alle weiteren spielen vorzüglich, sehr lobenswert ist auch
die Musik von Gerhard Siebholz hervorzuheben. Hans Joachim Hildebrandt
inszeniert gewohnt solide. Schöne Bilder aus Bulgarien, das für Spanien
herhalten muss. Insgesamt sicherlich nicht der beste Weber-Krimi, da die latente
Kritik am westlichen System und die propagandistische Veranschaulichung der
angeblichen Korruption bei Westpolizei und -regierung doch recht stört. (GP, Die
Krimihomepage, Januar 2021) |
Hintergrund |
Die Szenen, die in Spanien spielen,
wurden in Bulgarien 1967 gedreht. Wiederholt am 15.01.1968/17.01.1968
und am 06.07.1970/07.07.1970 (hier im 2. DDR-Programm).
Der deutsche Schauspieler und Schriftsteller Werner Toelcke
(1930 geboren) machte sich als Autor (mehrteiliger) Fernsehkrimis in
der DDR einen Namen. Er gab mit „Tote reden nicht“ sein Debüt im
DDR-Fernsehen und war fortan Mitglied des Schauspielerensembles des
DFF. Zu dem Drehbuch, das er selbst zu diesem Film geschrieben
hatte, gehörte auch ein gleichnamiger Roman, der 1964 im Verlag Das
Neue Berlin erschien. Der darin auftretende Ermittler Weber war auch
in den meisten anderen seiner TV-Filme der Protagonist. Als Autor
veröffentlichte Toelcke an die 10 Romane. 1984 siedelte der
vielseitige Künstler in die BRD über.
Folgende Filme, in denen Kriminalassistent, später Privatdetektiv
Weber großteils Protagonist ist, gehen auf sein Konto:
-
"Tote reden nicht"
(1962, 2 Teile, Erstsendung: 06.01.1963 und 08.01.1963 DFF)
-
"Doppelt oder
nichts"
(1964, 2 Teile, Erstsendung: 29.11.1964 und 01.12.1964 DFF)
-
"Er ging allein"
(1966, 2 Teile, Erstsendung: 18.02.1967 und 19.02.1967 DFF)
-
"Tod im Preis
inbegriffen"
(1967, 2 Teile, Erstsendung: 12.01.1968 und 14.01.1968 DFF)
-
"Botschafter morden
nicht"
(1969, 3 Teile, Erstsendung: 13.02.1970-15.02.1970 DFF)
-
"Ein Mann, der
sterben muss"
(1971, 1 Teil, Erstsendung:
13.02.1972)
Zudem der
Fernsehfilm "Rückkehr als Toter" (1973, Erstsendung:
10.03.1974 DFF). |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Teil 1 |
Privatdetektiv Weber |
Werner Toelcke |
Monika Arndt |
Christine Laszar |
Croon |
Herbert Köfer |
Schünzel |
Horst Schön |
Zinn |
Gerhard Rachold |
Freddy |
Frank Michelis |
George |
Gerhard Lau |
Richard |
Burkhard Brandt |
Major Wolter |
Heinz Behrens |
Lurop |
Herwart Grosse |
Herr Schober |
Paul Lewitt |
Frau Schober |
Charlotte Küter |
ein älterer Herr |
Gustav Stähnisch |
eine ältere Dame |
Bella Waldritter |
Wirt |
Fritz Schlegel |
Offizier der Volkspolizei |
Gerd Staiger |
Sergeant (Amerikaner) |
Klaus Schwarz |
Bärbel Schober |
Monika Apelt |
Tänzerin |
Monika Obst |
Animierdame |
Heidemarie Schneider |
Teil 2 |
Privatdetektiv Weber |
Werner Toelcke |
Monika Arndt |
Christine Laszar |
Brigitte Lindner |
Eva-Maria Hagen |
Schünzel |
Horst Schön |
Croon
|
Herbert Köfer |
Lurop |
Herwart Grosse |
George |
Gerhard Lau |
Richard |
Burkhard Brandt |
Zinn |
Gerhard Rachold |
Freddy |
Frank Michelis |
Major Wolter |
Heinz Behrens |
Oberst des MfS |
Horst Preusker |
Cervantes |
Mario Marinow |
Alfredo |
Nikolai Popoff |
ein junger Spanier |
Christo Dimitroff |
Jähnisch |
Christoph Engel |
Bustouristen |
Fred Leuschner
Harald Moszdorf
Mauka Joseph
[uncredited] |
Grenzpolizeioffizier der DDR |
Horst Gill |
Zollbeamter |
Horst Krebs |
Zolloffizier |
Rudolf Napp |
Reporter |
Hans Hasso Steube
Johannes Reinhardt
Dietmar Schmidt
Wolfgang Anton |
Stewardess |
Karin Beewen
[uncredited] |
|
Szenarium |
Werner Toelcke |
Drehbuch |
Werner Toelcke
Hans Joachim Hildebrandt |
Dramaturg |
Dr. Günter Kaltofen |
Szenenbild |
Georg Kranz |
Bauausführung |
Richard Schmidt |
Kostüme |
Katrin Johnsen |
Masken |
Willi Gesche |
Schnitt |
Thea Richter |
Ton |
Wolfgang Höfer |
Filmfotografen |
Klaus Goldmann
Ferdinand Teubner |
Regieassistenz |
Rosemarie Remlinger |
Aufnahmeleitung |
Wolfgang Rennebarth
Werner Langer |
Musik |
Gerhard Siebholz |
Produktionsleitung |
Willi Teichmann |
Kamera |
Horst Hardt |
Regie |
Hans Joachim Hildebrandt |
eine Produktion des |
Deutschen Fernsehfunks |
hergestellt im |
DEFA-Studio für Spielfilme |
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