Madame
Sans-Gêne - Die schöne Wäscherin |
Erstsendung (ZDF):
Donnerstag, 12.09.1968, 20.00-21.30 Uhr |
Regie:
Günter Gräwert |
Dauer/
Bild:
90', s/w |
Inhalt |
Catherine, die Wäscherin des
französischen Kaisers, hat das Herz am rechten Fleck, wird ihrer Unbekümmertheit
wegen Madame Sans-gene genannt. Ihre große Stunde schlägt während der Wirren der
Französischen Revolution. Tapfer hilft sie den kämpfenden Soldaten und versteckt
den gejagten königstreuen österreichischen Gesandten Neipperg. Als ihr Bräutigam
Sergeant Levèfre wohlbehalten aus dem Kampf zurückkehrt, nimmt er Cathérine zur
Frau. Dank seiner Beförderung wird aus der kleinen Wäscherin über Nacht eine
Marschallin, Herzogin von Danzig. Auch in dieser Rolle bleibt sie sich selber
treu, hält nicht mit ihrer Meinung hinter dem Berg. Napoleons Hof beginnt gegen
die burschikose Frau zu intrigieren, was schließlich dazu führt, dass der Kaiser
Lefèvre zur Scheidung zwingen will. Der Regent hat aber nicht mit Cathérines
Courage gerechnet, sie erinnert ihn an eine Episode aus der Zeit, in der er noch
ein kleiner Offizier war ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 36/1968, Seite 44 zur
Erstausstrahlung: Unterhaltende Erfolgskomödie (1893). Mit Seitenhieben
gegen gesellschaftliche Parvenüs. - Am selben Abend auch im ORF gezeigt. -
Weitere Versionen, jeweils in der ARD: am
25.11.1953 und am
18.12.1960. |
Kritiken |
Die Wiener
'Arbeiterzeitung' schrieb am 14. September 1968, Seite 9: "Was [...] an
Komprimierung der Handlung, Straffung des Verspielten, Konzentration des
Esprits, Schliff des Dialogs und Vertiefung der Charaktere durch seine
Bearbeitung von Hans Weigel gewonnen hat, durch die von Bernhard Grün
unterlegte Musik an Schwung geschenkt bekam, vergab Günter Gräwert mit
leichtfertiger Regiegeste. Er konnte Madame nicht ganz erobern. Die
spritzigen, tiefsinnigen, beschwingten Couplets verloren durch die
melodramatische Behandlung jeden Glanz. Der Liebreiz dieser Komödie, der dem
Kontrast zwischen Hofetikette und Wäschermädelgradheit entspringt und der
bis ins Detail geschickt durchkomponiert gehört, war vergröbert und
verblasst. Viele Situationseffekte blieben ungenutzt. Vieles hätten auch die
Schauspieler noch geben können. Diese Inszenierung wurde wohl dem
Fernsehschirm, nicht aber dem Stück gerecht. "
Gong 40/1968, Seite 68: "[...] spielt das schon etwas ranzige
Boulevardpläsier, welches das ZDF in einer ordentlichen Inszenierung
ausstrahlte. Der Bühnenknaller von einst wurde in neuer Bearbeitung
aufgefrischt und reichlich mit netten Couplets versehen. Man tat des Guten
entschieden zuviel: Das operettelte recht fleißig, und der krabitzige Reißer
wurde zum gemütvoll verwienerten Singspiel 'umfunktioniert'. Ein paar
glänzend gezirkelte Gesangsnummern fielen dabei auf Peter Weck als Graf
Neipperg und vor allem auf Arno Assmanns verschlagenen Fouché ab. Eine
ähnlich gute Singstimme hatte Louise Martini in der Titelpartie nicht
aufzuweisen, aber ihre Madame hielt genau die richtige Mittellage zwischen
ordinär und ehrpusselig. Günter Gräwert zeigte, wie man Geschichte vom
Sockel holt." |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Catherine |
Louise Martini |
Lefèbvre |
Günter Strack |
Fouché |
Arno Assmann |
Graf Neipperg |
Peter Weck |
Napoleon |
Klaus Schwarzkopf |
Invalide |
Joachim Teege |
Despreaux |
Kurt Sobotka |
Jasmin |
Werner Kotzerke |
Savary |
Rudolf Schündler |
Rustan |
Walter Kraus |
Caroline |
Anita Höfer |
Elisa |
Mara Hetzel |
|
Komödie von |
Victorien Sardou und Émile Moreau |
In der Bearbeitung von |
Hans Weigel |
Fernsehfassung |
Mischa Mleinek |
Musik |
Bernard Grün |
Musikalische Bearbeitung und Leitung |
Raimund Rosenberger |
Szenenbild |
Otto Stich und Robert Stratil |
Regie |
Günter Gräwert |
Eine
Produktion der |
TV-60 Filmproduktion |
im Auftrag
des | ZDF |
|
|
|