1913
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Erstsendung (ARD/ SFB):
Donnerstag, 22.10.1964, 20.50-22.15 Uhr
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Regie:
Hans Lietzau |
Dauer/
Bild:
85', s/w |
Inhalt |
Der letzte Teil von
Sternheims Masken-Trilogie schildert das Ende des aus ärmlichen
Verhältnissen zum Industriekapitän aufgestiegenen Christian Maske.
Altgeworden plagt ihn die Sorge um die Zukunft seiner Fabriken, denn
seine beiden jüngsten Kinder, Ottilie und Philipp-Ernst, zeigen kein
Interesse für das Lebenswerk ihres Vaters. Im Prinzip sind sie arrogante
Snobs, wenn sich auch Ottilie in den jungen nationalrevolutionären
Sekretär ihres Vaters, Krey, verliebt hat. Einzig Maskes älteste Tochter
Sophie ist ganz nach dem Vater geraten, kennt aber in ihrem
rücksichtslosen Machtbestreben keine Grenzen. Noch zu Lebzeiten des
alten Herren versucht sie, dessen Position in seinen Werken zu
untergraben. In einem letzten Aufbäumen bemüht sich Christian Maske,
seine herrschsüchtige Tochter in ihre Schranken zu weisen. Aber als er
ihr gegenüber seinen höchsten Trumpf ausspielt, bricht er tot zusammen
... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Kritiken |
Gong 42/1964, Seite 44 zur
Erstausstrahlung: "Aggressive gesellschaftskritische 'Komödie' (1915)
des expressionistischen Schriftstellers über das snobistische,
machtgierige und dekadente Bürgertum der Wilhelminischen Zeit".
Gong 45/1964, Seite 74: "Das Schauspiel, die letzte Fortsetzung der
'Hose' und des 'Snob', gehört zu den zeitkritischen Stücken Sternheims
'Aus dem bürgerlichen Heldenleben'. Der Dichter beleuchtet satirisch das
Treiben im Hause Christian Maskes. Er will damit das dekadente Bürgertum
angreifen, und er will desillusionieren. Durch dieses Anliegen, er fühlt
sich als 'Arzt am Leibe seiner Zeit', sind seine Stücke historisch
gebunden und lassen den heutigen Zuschauer kühl und reserviert. Die
hölzerne, verkürzte Sprache erscheint nur noch als Künstlermarotte, die
höchstens einem Christian Maske gemäß ist. Die Inszenierung von Hans
Lietzau war solide. Nur die Szenen mit Stadler, dem sowieso Leben und
Farbe fehlten, gerieten zu pathetisch. Durch seine schauspielerische
Leistung packte vor allem Werner Hinz in der großartigen Sterbeszene,
doch sprach er leider nicht immer verständlich. Die Aufführung war
interessant, doch auch nicht mehr".
Hörzu 45/1964, Seite 100: "Carl Sternheims '1913', eine scharfe Satire
auf das sozial arrivierte, machtlüsterne, geistig dekadente Bürgertum
der damaligen Zeit, erreichte in Hans Lietzaus Einrichtung eine
erstaunliche Aktualität". |
Wissenswertes |
Wiederholungstermine: 22.10.1964 (DRS), 21.01.1966 (ARD), 28.10.1976
(S3), 29.11.1976 (HR3).
Am 10.06.1961 lief mit
1913 bereits eine Version,
ebenfalls von Hans Lietzau inszeniert. Horst Drinda inszenierte 1986 ein
Studiospiel für das Fernsehen der DDR, das ebenfalls den Titel 1913
trug und am 05.02.1986 ausgestrahlt wurde. Es spielten Horst Drinda
(Freiherr Christian Maske von Buchow), Carl-Martin Spengler (Philipp
ERnst) und Katarina Tomaschewsky (Ottilie). |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Christian Maske |
Werner Hinz |
Philipp Ernst |
Jörg Cossardt |
Ottilie |
Uta Sax |
Sofie |
Anneliese Römer |
von Beeskow |
Siegmar Schneider |
Prinz Oels |
Knut Hinz |
Krey, Sekretär |
Gerd Baltus |
Stadler |
Claus Eberth |
Easton |
Erich Fiedler |
Pfarrer |
Walter Tarrach |
Diener |
Robert Klupp |
Jungfer |
Ulrike Blome |
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Schauspiel von |
Carl Sternheim |
Musik |
Kurt Heuser |
Szenenbild
| Helmut
Koniarsky |
Regie |
Hans Lietzau |
Eine
Produktion des |
Senders Freies Berlin SFB |
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