Totentanz |
Erstsendung (ZDF):
Sonntag, 13. September 1964, 20.00 - 21.55 Uhr |
Regie:
Gustaf Gründgens |
Dauer/
Bild:
112'00'', s/w |
Inhalt
|
Kapitän Edgar und seine Frau Alice
leben - durch eigene Schuld von den Menschen abgeschieden - auf dem alten
Festungsturm einer Insel. Seit fünfundzwanzig Jahren quälen sich die beiden
gegenseitig, ohne wirklich zu wissen, warum. Gründe mögen Geschlechterkampf,
Hassliebe, Lebensenttäuschung und das Aufbäumen gegen die Fesseln des Ehelebens
sein. In diese Monotonie des Daseins tritt eines Tages Vetter Kurt. Als Edgar
eine schwere Herzattacke erleidet, hofft Alice auf seinen baldigen Tod ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Wiederholt anlässlich des 80.
Geburtstags von Gustaf Gründgens im ZDF-Nachtprogramm am Mittwoch, 19.
Dezember 1979. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: 5%, Zuschauerurteil:
positiv (+1). Weitere Versionen: 1965 als
Aufführung des
Zürcher Schauspielhauses und 1970 als
BR-Produktion.
Gong 37/1964, Seite 28 zur Erstausstrahlung: "Eine der letzten
Inszenierungen (1963) des großen Regisseurs Gustaf Gründgens zu Ehren des
Schauspielers Werner Hinz, der 60 Jahre alt wurde. Maßlos übersteigerte
Demonstration des Leidens zweier Menschen, verursacht durch den
gegenseitigen Hass. Das Drama (1900) des schwedischen Dichters bietet dem
Theater ungewöhnliche künstlerische Möglichkeiten." |
Kritik |
Gong 40/1964, Seite 14: "[...]
In dem Mikroskopischen der Anschauungs- und Darstellungsweise Strindbergs
dürfte auch die Begrenzung, das Personale und Zeitgebundene dieses
bekenntnishaften Werkes liegen. Als Gustaf Gründgens ein halbes Jahr vor
seinem Tode, im Januar 1963, daranging, dieses höllische Ehedrama [...] auf
die Bühne zu bringen, muss er um diese Spannung gewusst haben. Sonst hätte
er wohl kaum auf einer Stilebene inszeniert, die den Naturalismus so stark
überhöht, dass es als Drama der Welt- und Menschenentzweiung in einer Art
klassizistischer Strenge vor uns entstand. Das Psychologische war hier
zumindest keine moderne Kategorie mehr, Hass und Entfremdung erschienen als
Fatum, immer während und immer dagewesen. Dies konnte nicht der Weg sein,
individuelle Leidenschaften hochzuspielen und damit nervenreizend Effekt zu
erzielen. Aber es zeigte die aus einer künstlerischen Intelligenz gewonnene
Möglichkeit, dieses Stück heute überhaupt zu spielen. Der sechzigjährige
Werner Hinz bewies dabei als Edgar eine Kultur der Charakterdarstellung, die
auf unseren Bühnen ihresgleichen sucht. Diese Leistung zumindest ließ auch
die Fernsehaufzeichnung ungeschmälert zur Geltung kommen."
Gong 50/1979, Seite 69 zitiert zur Wiederholung: "Unter der kühl sezierenden
Seelenanatomie von Gründgens wurde dieses Strindberg-Drama zu einem
gräßlichen Albtraum." (Mannheimer Morgen). "Hochinteressanter Theaterabend."
(Münchner Merkur)
Hörzu 40/1964, Seite 87: "Das ZDF brachte [...] eine tadellose Aufzeichnung
des Strindbergschen 'Totentanzes', [...]. Den Hauptdarsteller Werner Hinz
stellte Erich Neureuther einige Tage später den Zuschauern vor - ein
schönes, markantes Porträt eines sympathischen, klugen Menschen und großen
Mimen." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Edgar |
Werner Hinz |
Alice |
Joana Maria Gorvin |
Kurt |
Richard Münch |
Jenny |
Edda Bühner |
Die Alte |
Henny Zschoppe |
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Schauspiel von |
August Strindberg |
Deutsch von |
Willi Reich |
Inspektion |
Karl Brock |
Maske |
Herbert Lenkeit |
Toneffekte |
Günther Hübner |
Künstlerische Leitung |
Helmut Dittgen |
Bildtechnik |
Karlheinz Schnaars |
Ton |
Reinhold Thiemer |
Kamera |
Ewald Burike
Günter Clames
Manfred Schebsdat
Henry Sellnick |
Bildschnitt |
Rosemarie Forster |
Bildregie |
Günther Meyer-Goldenstädt |
Ausstattung |
Karl Gröning |
Inszenierung |
Gustaf Gründgens |
Eine
Aufführung des |
Deutschen Schauspielhauses
Hamburg |
Hergestellt
im |
Studio Hamburg AtelierbetriebsGmbH |
eine Sendung
des |
ZDF |
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