Der Trojanische Krieg findet nicht statt |
Erstsendung (ARD/ BR):
Donnerstag, 4. Juni 1964, 20.15-22.25 Uhr |
Regie:
Franz Josef Wild |
Dauer/
Bild:
130', s/w |
Inhalt
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Der Handlung voraus geht der Raub
der Helena. Die Griechen fordern die Gattin des Königs Menelaos, entführt von
Paris, von den Trojanern zurück. Troja spaltet sich daraufhin in zwei Lager: den
Kriegsgegnern, an der Spitze Hektor und der kluge Odysseus und den von Demokos,
den Kriegsdichter angeführten Kriegstreibern. Zu Demokos Anhängerschaft zählen
die Greise und Priester Trojas sowie die idealistischen Schwärmer, die vom Krieg
keine Ahnung haben. Hektor dagegen kommt gerade von einem Feldzug zurück und
sehnt sich nach einem friedlichen Leben an der Seite seiner Familie. Er versucht
mit allen Mitteln, den neuen Kampf zu verhindern und die griechische Fürstin
nach Hause zu schicken. Doch die Kriegstreiber erhalten Auftrieb durch den
rüpelhaften Hellenen Ajax. Der diplomatische Ulysses stellt den Trojanern
unerfüllbare Bedingungen. So ist die Kriegsgefahr einmal größer, dann scheint
sie wieder gebannt ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Rudolf Gerhard Sellner
inszenierte für den SWF bereits 1957 eine
Version des Stücks.
Wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 20. Mai 1966.
Gong 22/1964, Seite 44 zur Erstausstrahlung: "1935 geschriebenes satirisch
poetisches Schauspiel des französischen Schriftstellers, das in einer den
antiken Mythos variierenden Handlung voll Phantasie und Witz die
Sinnlosigkeit des konventionellen Krieges demonstriert." |
Kritik |
Gong 25/1964, Seite 23: "Mit
zwei modernen Variationen um die Hintergründe des Trojanischen Krieges
unterhielt das Fernsehen seine Zuschauer an zwei Abenden aufs beste. So
amüsant die Monologe und Dialoge beider Satiren waren, sie stimmten doch
nachdenklich. [...] Dem Regisseur Franz Josef Wild standen ausgezeichnete
Schauspieler zur Verfügung. Ruth Maria Kubitschek verkörperte eine schöne,
kühle Helena, eine Marionette des Schicksals; Gertrud Kückelmann ganz
schwermütige, liebende Gattin. Rolf Boysen, den man in der letzten Zeit fast
zu häufig auf dem Bildschirm sah, lieh dem friedensuchenden Krieger Hektor
seine vierschrötige Gestalt, und Hannes Messemer gab dem Staatsmann Odysseus
Eleganz und Charme. Die Inszenierung - eine dankenswerte Leistung."
Hörzu 25/1964, Seite 63: "[...] Giraudoux überzeugt durch Ursprünglichkeit
und Kraft des Gedankens; [...] Frisch wie vor dreißig Jahren und leider
genauso gegenwartsnah wie damals bot sich der Giraudoux. Die Spielleitung
Franz Josef Wilds hielt den Dialog vom Anfang bis zum Ende straff; sie
erzeugte Spannung auch dann, wenn äußerlich kaum etwas geschah. Die
Unterredung von Rolf Boysen und Hannes Messemer als Hektor und Ulysses ließ
uns schaudernd in einen Abgrund sehen." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Andromache |
Gertrud Kückelmann |
Helena |
Ruth Maria Kubitschek |
Hekuba |
Lucie Mannheim |
Kassandra |
Gudrun Thielemann |
Iris |
Franziska Bronnen |
Der Friede |
Marthe Keller |
Polyxena |
Sabine Sünwoldt |
Hektor |
Rolf Boysen |
Ulysses |
Hannes Messemer |
Demokos |
Horst Tappert |
Priamus |
Albrecht Schoenhals |
Paris |
Karl Walter Diess |
Ajax |
Walter Buschhoff |
Der Marsgast |
Günter Gräwert |
Der Geometer |
Walter Bach |
Abneos |
Götz Olaf Rausch |
Troilus |
Michael Ande |
Olpides |
Tony Stahl |
Busiris |
Hans Epskamp |
? |
Hilli Wildenhain |
? |
Korinna Rahls |
? |
Walter Breuer |
? |
Rolf Castell |
? |
Dieter Rinkes |
? |
Carl Ehrhart-Hardt |
? |
Walter Wehner |
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Schauspiel von |
Jean Giraudoux |
In der Übersetzung von |
Annette Kolb |
Szenenbild |
Walter Dörfler |
Regie |
Franz Josef Wild |
Eine Sendung des |
Bayerischen Rundfunks |
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