Reisebekanntschaft |
Erstsendung (ARD/ NDR):
Dienstag, 10.03.1964, 21.00-21.45 Uhr |
Regie:
Dieter Munck |
Dauer/ Bild:
43', s/w |
Inhalt |
Ein seriöser Reisender und
ein etwas ungepflegter junger Mann teilen sich während einer Zugreise
das Abteil. Als der ältere Herr nicht auf die Gesprächsversuche des
anderen eingeht, bringt das den jungen Kerl derart in Rage, dass er
beginnt, seinen Mitreisenden zu beschimpfen. Die Situation im Zugabteil
eskaliert immer mehr, der Ältere wird vom anderen schließlich mit einer
Waffe bedroht und mit sadistischer Freude gequält. Durch eine List
gelangt der Ältere unerwartet an die Waffe ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Basierend auf dem Stück "The
Compartment". Lief gemeinsam mit der vorhergehenden Sendung 'Koll' in einem
Themenabend mit dem Grundmotiv 'braver, harmloser Bürger wird von einem
Eindringling belästigt und terrorisiert, bis er in Panik gerät'.
Gong 10/1964, Seite 32 zur Erstausstrahlung: "Zweite Variation zum selben
Thema, ebenso grotesk vom englischen Autor geschaffen".
Wiederholt am 01.12.1965 auf NDR 3, am 15.04.1972 auf BR3. |
Kritik |
Gong 13/1964, Seite 10:
"Zwei Fernsehspiele an einem Abend über dieselbe verrückte Situation; zwei
Delikatessen erstklassiger Schauspielkunst um zwei Normalbürger, die sich
plötzlich dem Kranken, Anomalen, Irrsinnigen gegenübersehen. Zweimal wird
das Gesunde an den Rand des Abgrundes gebracht; und nur der hauchdünne
Zufall rettet es vor der Vernichtung des Wahnsinns. Man kann beide Stücke
bei allen Gemeinsamkeiten nicht miteinander vergleichen, weil sie jeweils
eine sehr ausgeprägte eigene Handschrift tragen und dadurch einfach anders
sind. 'Koll' ist härter, böser und wohl auch näher an der Wirklichkeit.
'Reisebekanntschaft' ist grotesker, komödiantischer. Jedes für sich ist ein
kleines Kunstwerk. Im Hintereinander haben sie den Zuschauer gequält und
schließlich zerschlagen. Es war einfach zuviel des Krankhaften. Klaus
Kammers virtuoses Spiel konnte schon nicht mehr in allen Feinheiten erfasst
werden. Und gerade die 'Reisebekanntschaft' hätte einen ausgeruhten
Zuschauer verlangt".
Hörzu 13/1964, Seite 87: "Zwei Spiele der ARD - ein deutsches und ein
englisches - boten Anschauungsunterricht über die Gefährdung bürgerlicher
Selbstsicherheit durch jede konsequente Niedertracht. Das erste - 'Koll' -
war zähflüssig wie Teer und monoton wie ein Landregen. 'Reisebekanntschaft'
bildete in jeder Hinsicht das Gegenstück. In dieser munteren Groteske
spielte Klaus Kammer einen verruchten Irrsinnigen, einen unscheinbaren
Narren, der den Tod aus der Tasche zieht, einen Spuk im Straßenanzug. Eine
behexende Leistung. Kammer war spaßig. Und raffiniert. Und töricht. Und
grausig. Und das alles auch noch gleichzeitig". |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Junger Mann |
Klaus Kammer |
Reisender |
Curt Ackermann |
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Fernsehspiel von |
Johnny Speight |
Deutsch von |
Rolf Busch |
Szenenbild |
Karl Hermann Joksch |
Regie |
Dieter Munck |
Eine
Produktion des |
Norddeutschen Rundfunks |
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