Koll |
Erstsendung (ARD/ NDR):
Dienstag, 10.03.1964, 20.15-21.00 Uhr |
Regie:
Claus Peter Witt |
Dauer/ Bild:
45', s/w |
Inhalt |
Kurz nach Ladenschluss
kommt ein Mann mit einer Kiste in das Lebensmittelgeschäft des Herrn
Vogel. Der Ladenbesitzer hält Koll für einen Lieferanten, stellt zu
seinem Schrecken aber schnell fest, dass der unerwartete Besucher
gekommen ist, um das Geschäft in Besitz zu nehmen. Vogel wehrt sich mit
Händen und Füßen, doch schließlich muss er dem Druck des skrupellosen
Kroll nachgeben. Die Situation wird immer lebensbedrohlicher für den
Ladeninhaber ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Lief gemeinsam mit der
nachfolgenden Sendung 'Reisebekanntschaft
' in einem Themenabend mit dem Grundmotiv 'braver Bürger wird von einem
Eindringling belästigt und terrorisiert, bis er in Panik gerät'.
Gong 10/1964, Seite 32 zur Erstausstrahlung: "Erste Variation zum Thema:
normaler Bürger gerät durch anormales Verhalten eines seltsamen
Eindringlings arg in Bedrängnis; vom deutschen Autor grotesk gestaltet". |
Kritik |
Gong 13/1964, Seite 10:
"Zwei Fernsehspiele an einem Abend über dieselbe verrückte Situation; zwei
Delikatessen erstklassiger Schauspielkunst um zwei Normalbürger, die sich
plötzlich dem Kranken, Anomalen, Irrsinnigen gegenübersehen. Zweimal wird
das Gesunde an den Rand des Abgrundes gebracht; und nur der hauchdünne
Zufall rettet es vor der Vernichtung des Wahnsinns. Man kann beide Stücke
bei allen Gemeinsamkeiten nicht miteinander vergleichen, weil sie jeweils
eine sehr ausgeprägte eigene Handschrift tragen und dadurch einfach anders
sind. 'Koll' ist härter, böser und wohl auch näher an der Wirklichkeit.
'Reisebekanntschaft' ist grotesker, komödiantischer. Jedes für sich ist ein
kleines Kunstwerk. Im Hintereinander haben sie den Zuschauer gequält und
schließlich zerschlagen. Es war einfach zuviel des Krankhaften. Klaus
Kammers virtuoses Spiel konnte schon nicht mehr in allen Feinheiten erfasst
werden. Und gerade die 'Reisebekanntschaft' hätte einen ausgeruhten
Zuschauer verlangt".
Hörzu 13/1964, Seite 87: "Zwei Spiele der ARD - ein deutsches und ein
englisches - boten Anschauungsunterricht über die Gefährdung bürgerlicher
Selbstsicherheit durch jede konsequente Niedertracht. Das erste - 'Koll' -
war zähflüssig wie Teer und monoton wie ein Landregen. 'Reisebekanntschaft'
bildete in jeder Hinsicht das Gegenstück. In dieser munteren Groteske
spielte Klaus Kammer einen verruchten Irrsinnigen, einen unscheinbaren
Narren, der den Tod aus der Tasche zieht, einen Spuk im Straßenanzug. Eine
behexende Leistung. Kammer war spaßig. Und raffiniert. Und töricht. Und
grausig. Und das alles auch noch gleichzeitig". |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Koll |
Richard Münch |
Vogel,
Ladenbesitzer |
Willy Maertens |
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Fernsehspiel von |
Hermann Moers |
Kamera |
Hans Jürgen Thieme |
Szenenbild |
Karl Hermann Joksch |
Regie |
Claus Peter Witt |
Eine
Produktion des |
Norddeutschen Rundfunks |
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