Der
Biberpelz |
Erstsendung (ARD):
27.03.1962 |
Regie:
John Olden |
Dauer/
Bild:
99'46'', schwarz/weiß |
Inhalt |
Im
Mittelpunkt der Handlung steht die Berliner Waschfrau Wolff, verheiratet
mit dem schwerfälligen Pantoffelhelden Julius und Mutter zweier
halbwüchsiger Töchter. Die Familie geht "Mutter Wolffen" über alles, und
die tüchtige, schlagfertige Frau betätigt sich deshalb auch gelegentlich
als Diebin. Von Tochter Leontine, die gerade aus der Anstellung bei dem
vermögenden Rentner Krüger davongelaufen ist, erfährt sie von einem
Stapel schönen trockenen Holzes, das sie für Krüger schlichten sollte.
Mutter Wolff beschließt, das Holz zu entwenden. Ihre jüngere Tochter
Adelheid erzählt, dass Frau Krüger einen neuen Biberpelz bekommen hat.
Dieser Biberpelz lässt Frau Wolff keine Ruhe. Mit dem Erlös aus dem
Verkauf an Schiffer Wulkoff könnte sie einen Großteil der Schulden, die
auf ihrem Haus lasten, abzahlen. Also beschließt sie, sich das gute
Stück ebenso wie das Holz anzueignen. Den Diebstahl klären soll der
bornierte Amtsvorsteher von Wehrhan. Doch der macht lieber Jagd auch so
"dunkle Individuen" wie Liberale und Demokraten ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Kritik |
Gong
15/1962, Seite 33: "Mit zwei Hauptmann-Abenden in einer Woche (Anm: "Der
Biberpelz" und "Der rote Hahn") hat das Deutsche Fernsehen den ersten großen
Akzent zum Hauptmann-Jahr gesetzt. Der "Biberpelz", mit dem Ruhm eines
deutschen Klassikers umkränzt, hatte gewissermaßen Anspruch auf diesen
Auftakt. Dass man ihm jenes vom Glück des Ruhmes weit weniger begünstigte
Stück folgen ließ, in dem Hauptmann die Figur der Mutter Wolffen zu Ende
bringt, war ein lobenswerter Einfall. Die Wolffen des "Biberpelz" kommt so
gut weg, dass ihre verbrecherische Natur kaum ganz ins Bewusstsein dringt.
Man kann sie als eine abgefeimte Diebin und geduckte Kreatur spielen, deren
Plumpvertraulichkeiten nichts als Frechheiten sind. Man kann sie aber so
charmant darstellen, als einen Prachtmenschen mit kleinen Fehlern, [...] So
stellt Inge Meysel sie im "Biberpelz" auf die Beine: jung noch, sehr sicher,
sehr temperamentvoll, mit burschikoser Herzensgüte, eine handfeste, aber
verständisvolle Mutter und Ehefrau. Man war gespannt, wie sie die alternde,
in ihrem verbrecherischen Getriebensein immer rücksichtsloser werdende Frau
im "Roten Hahn" geben würde. Die Wandlung war bereits in der Erscheinung
ausgedrückt. Wie sie die Rolle durchführte, zeigte Inge Meysel, dass sie
genügend Spannweite hat. Sie verkörperte aber jene Auffassung, die der
Regisseur John Olden angelegt hatte. Und die eben ließ die eigentliche
Tiefenschärfe der im Grunde makabren Figur vermissen. Die Regie John Oldens
griff nach dem, was der Dichter reichlich zu verschenken weiß: runde,
glaubwürdige Menschen und kräftige Dialoge. Berühmt wie die Wolffen ist
Amtsvorsteher von Wehrhahn, aber eindeutiger in der Struktur als seine
Partnerin. Ernst Schröder [...] vermied dennoch die Karikatur, selbst im
"Biberpelz", wo Olden ihn mit einer nicht ungefährlichen, auch unnötigen
melodramatischen Folie umgab". |
Wissenswertes |
1955 gab es
bereits eine
TV-Version von Regisseur Werner Völger. Fortsetzung unter dem
Titel "Der rote
Hahn". |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
von Werhahn, Amtsvorsteher |
Ernst
Schröder |
Rentier Krüger |
Fritz Wagner |
Dr. Fleischer |
Paul Edwin Roth |
Philipp,
sein Sohn |
Thomas Raschdorf |
Motes |
Konrad Georg |
Frau
Motes |
Hilde Sessak |
Frau
Wolff, Waschfrau |
Inge Meysel |
Julius
Wolff, ihr Mann |
Willi Rose |
Leontine |
Maria Körber |
Adelheid |
Christiane Schröder |
Wulkow,
Schiffer |
Josef Dahmen |
Glasenapp, Amtsschreiber |
Werner Stock |
Mitteldorf, Amtsdiener |
Manfred Steffen |
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Diebs-Komödie von |
Gerhard Hauptmann |
Ton |
Horst Faahs |
Bildschnitt |
Ingeborg Marx |
Bildtechnik |
Heinz Buhr |
Regieassistenz |
Helmut Herrmann |
Kamera |
Wolfgang Zeh
Johannes Jeusen
Jörn Karpinski
Nils-Peter Mahlau
Heiko Siemens |
Kostüme |
Else Heckmann |
Szenenbild |
Walter Dörfler |
Produktionsleitung |
Gerhard Riedel |
Produktion |
Egon Monk |
Regie |
John Olden |
eine |
NDR-Produktion |
hergestellt im |
Studio Hamburg
Atelierbetriebsgesellschaft m.b.H. Hamburg-Wandsbek |
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