Clavigo |
Erstsendung (ARD/ SFB):
Donnerstag, 27.08.1959, 20.50-22.15 Uhr |
Regie:
Werner Völger |
Dauer/
Bild:
80', s/w |
Inhalt |
Madrid um 1770. Der
talentierte junge Clavigo hat über seiner Arbeit als königlicher
Archivarius und seinen ehrgeizigen Plänen seine Verlobte Marie
Beaumarchais vergessen. Aus Kummer über diese Vernachlässigung erkrankt
Marie, ihre Schwester Sophie ruft deshalb den Bruder aus Paris herbei.
Beaumarchais verlangt von Clavigo, ein Schuldbekenntnis zu
unterschreiben, das er an geeigneter Stelle gegen ihn verwenden will,
sollte der junge Mann nicht die Verzeihung Maries erreichen. Das Mädchen
vergibt Clavigo und alles scheint nun in Ordnung. Da taucht Clavigos
Freund Carlos auf und stellt dem ehrgeizigen Archivar die Ehe mit einer
schwindsüchtigen Frau als hinderlich für Karriere und Erfolg dar.
Clavigo bricht sein Eheversprechen erneut, Marie geht an dieser Schmach
zugrunde ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Wiederholt am 13.10.1961
im ARD-Vormittagsprogramm. Weitere Fernsehversionen: am
01.03.1964
im ZDF und am
21.07.1970 in der ARD. |
Kritiken |
Gong 37/1959, Seite 17:
"Weg mit dem Pathos! - Das offensichtlich war die Idee, die Werner
Völger bei der Inszenierung beflügelte. Unter seiner Regie wirkte das
Stück stellenweise fast wie eine moderne Tragödie, in der Leid und
Leidenschaft nur unter der Oberfläche spürbar werden. Überschwängliche
Monologe löste er auf und legte sie - von einem Sprecher übernommen -
gleichsam als lautgewordene Gedanken über das stumme Spiel der
Darsteller. Die Pausen, spannungsgeladen und von weiterdrängender Kraft,
waren ihm wichtiger als lange, effektvolle Dialoge. Den Schluss
freilich, den Zweikampf über dem Sarg Maries, konnte auch er nicht aus
seiner Theatralik lösen. Unter den Darstellern zeichneten sich vor allem
Harry Meyen und Kurt Heintel aus. Beide kamen Völgers Regievorstellungen
am stärksten entgegen, beide wirkten trotz Kostüm und Perücke zeitlos
modern. Ulla Jacobsson [...] wurde dagegen mit ihrer Rolle als Marie
nicht recht fertig. [...]"
Hörzu 37/1959, Seite 60: "[...] Wenn er Marie seine Liebe bekennt, muss
man ihm glauben. Helmuth Lohners Clavigo glaubte man es nicht! Ihm war
es nur um das Schuldgeständnis zu tun, das er unterzeichnet hatte. Er
drängte sich selber - oder lag's an der Regie? - in die Rolle des
Bösewichts. Ulla Jacobson entsprach schon äußerlich nicht der
liebeskranken, 'entstellten, bleichen und abgezehrten' Marie."
Hören & Sehen 38/1959, Seite 23: "Berlin nahm sich am Donnerstag wieder
einmal ein wenig zu viel vor. 'Clavigo' ließ die Herzen kalt. Gewollt
optische Effekte störten die dramatische Entwicklung der Schauspieler,
von denen Harry Meyen und Kurt Heintel sich besonders auszeichneten.
Ulla Jacobsson und Helmuth Lohner hielten sich tapfer." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Clavigo, Archivarius des Königs |
Helmuth Lohner |
Carlos, dessen Freund |
Harry Meyen |
Beaumarchais |
Kurt Heintel |
Marie Beaumarchais |
Ulla Jacobson |
Sophie Guilbert, geborene Beaumarchais |
Anna Dammann |
Guilbert, ihr Mann |
Stanislav Ledinek |
Buenco |
Peter Lehmbrock |
Saint George |
Franz Arzdorf |
Bedienter |
Hugo Schuster |
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Trauerspiel von |
Johann Wolfgang von Goethe |
Musik |
Kurt Heuser |
Szenenbild |
Otto Reysser |
Fernsehbearbeitung und Regie |
Werner Völger |
Eine Produktion
des |
SFB |
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