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Affäre Nachtfrost

Erstsendung (ZDF):
Montag, 20.03.1989

Regie:
Sigi Rothemund

Dauer:
102'53'', Farbe

Inhalt

Fritz Seyfried ist ein ranghoher Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes. Gemeinsam mit seiner Frau Anne lebt er in einer Vorstadtvilla. Als er eines Abends mit seinem Hund noch eine Runde dreht, spricht ihn ein KGB-Mitarbeiter an. Er konfrontiert ihn mit zwei Tatsachen. Erstens, dass Seyfried gar nicht Seyfried heißt und zweitens, dass dieser im zweiten Weltkrieg an einem fürchterlichen Kriegsverbrechen, der Sprengung einer Brücke voller Unschuldiger, verantwortlich war. Der Mann aus dem Osten will schweigen, im Gegenzug aber geheime Forschungsergebnisse aus dem Westen. Seyfried erzählt seiner Frau, wie es wirklich war: er wollte den Nazi-Major Kayser gegen Ende des Krieges an der Sprengung der Brücke hindern und hat diesen daher erschossen. Nur damals ein Junge zwölfjähriger Junge kann seine Unschuld beweisen. Anne fährt illegal nach Ostberlin und findet heraus, dass der gesuchte Junge heute ein ranghoher Soldat der Nationalen Volksarmee ist. Sie begibt sich in höchste Gefahr, als sie diesen sucht. Unterdessen spielt ihr Mann Fritz Seyfried das Spiel des KGB mit und gibt vor, die Forschungsergebnisse beschaffen zu wollen - immer in der Hoffnung, dass es gelingt, doch noch seine Unschuld zu beweisen ... (Text: © GP, Die Krimihomepage)

Kritik

Sigi Rothemund inszenierte hier einen formidablen Agententhriller mit einem exzellenten Hansjörg Felmy in der Titelrolle, flankiert von Gudrun Landgrebe in einer Doppelrolle als dessen Ehefrau und Schwägerin. Der Film kommt gänzlich ohne Musik aus, ist aber an vielen Stellen beunruhigend spannend. Charles Brauer gibt glaubhaft den NVA-Major, Heinz Moog ist als Schwiegervater Felmys zu sehen, Dietrich Mattausch spielt einen NS-Oberst in einer längeren Rückblende (in der zwangsläufig der junge Felmy auch von einem anderen Darsteller gespielt werden musste) knallhart und rücksichtslos. Ein Film, der keine Sekunde Langeweile aufkommen lässt und mit einem überraschenden Ende aufwartet, soviel kann man sagen. Spannungstipp! (GP, April 2018)
Am 21.03.1989 veröffentlichte das Hamburger Abendblatt folgende Zuschauerkritiken: "Ich habe selten einen so eindrucksvoll und guten Film gesehen" und "Eine Geschichte, die Vergangenheit und die schmutzigen Geschäfte der Gegenwart zu einem spannenden Stück Fernsehen verarbeitet hat."

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Der Film basiert auf dem erfolgreichen Roman von Stefan Murr (Pseudonym des Juristen Bernhard Horstmann), dessen Bücher sich durch sorgfältig recherchierte Details auszeichneten. Sein zeitgeschichtlicher Spannungsroman „Affäre Nachtfrost“ fand 1982 rückhaltlose Zustimmung bei der Kritik. Im TV-Krimibereich zeichnete der Enkel des Autors Ludwig Ganghofer u. a. für den WDR-Straßenfeger "Der dritte Handschuh" (1967) verantwortlich, den er gemeinsam mit seiner Ehefrau Charlotte schrieb. Auch der TV-Krimi "Ein Toter stoppt den 8 Uhr 10" stammt von Murr, ebenso der "Tatort" "Flieder für Jaczek". Gedreht wurde "Affäre Nachtforst" im Herbst 1988.

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Anne/ Friska Gudrun Landgrebe
Seyfried Hansjörg Felmy
Wentzell Charles Brauer
Hobart Heinz Moog
Major Kayser Dietrich Mattausch
von Losswitz Markus Vogelbacher
? Eva Lissa
? Lotti Krekel
? Wolfgang Kaven
? Karlheinz von Hassel
? Ulli Kinalzik
1. Ostberliner Taxifahrer Günter Glaser [uncredited]
2. Ostberliner Taxifahrer Friedrich Lehmann [uncredited]
nach dem Roman von Stefan Murr
Drehbuch Sigi Rothemund
Ton Peter Kellerhals
Kamera Rolf Liccini
Peter Polsack
Kamera Winteraufnahmen Michael Heiter
Marc Prill
Bildtechnik Dedo Pötzschke
Schnitt Renate Engelmann
Gudrun Kieckheim
Maske Sabine Groß
Kostüme Reinhild Paul
Regina Frank
Ausstattung Jürgen Kiebach
Ausstattung Winteraufnahmen Martin Dörfler
Dokumentation Gerhard Denz
Regieassistenz Beate Bach-Molina
Aufnahmeleitung Dagmar Petzold
Christina Geiseler
Produktionsleitung Wolfgang Hantke
Herbert Kerz
Redaktion Wolfgang Baecker
Regie Sigi Rothemund
Eine Produktion der Deutschen Buchgemeinschaft
im Auftrag des ZDF © 1989

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 04.02.2018

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