Der pensionierte Scotland-Yard-Inspektor
Keith-Kendrick, genannt KK, erhält eines Abends Besuch von Mr. Tweedale.
Er macht dem gewieften alten Fuchs einen seltsamen Vorschlag: KK soll
ihm beim Mord an einer Frau helfen und dafür 20.000 Pfund kassieren. Es
soll das perfekte Verbrechen werden. Kendrick überlegt und verspricht
dem Mann eine Antwort für den nächsten Abend. Dies aber nur, um in der
Zwischenzeit über seinen Nachfolger Inspektor Olney Nachforschungen über
den mysteriösen Besucher anstellen zu lassen. Diese Ergeben, dass Mr.
Tweedale eigentlich der berühmte Psychiater Dr. Plummer ist. Und was KK
noch viel mehr überrascht: die Frau, die ermordet werden soll, ist
bereits tot! Der pensionierte Inspektor geht der Sache nach und macht
verblüffende Entdeckungen ... (Text © GP,
Die Krimihomepage) |
Bei der Erstausstrahlung erreichte der Film eine
Sehbeteiligung von 46%, das Zuschauerurteil fiel mit einer durchschnittlichen
Bewertung "gut" (+4) aus. Wiederholt wurde der Film am Freitag, dem 13.04.1973
und bereits am 24.08.1972 auf ORF 1. Darsteller Harald Dietl, der den Inspektor
Olney spielt sagte über den Film im Gong 14/1973 (Seite 76): "Man wird zwar
schnell wissen, wer der Mörder ist, aber die eigentliche Lösung, nämlich warum
der Mord begangen wurde - an der müssen die Zuschauer ziemlich lange
herumknobeln". Die Funkuhr (9/1972, Seite 5) schrieb über den Film: "Eine Frage
blieb bei dem Augenzwinker-Krimi "Eine Tote soll ermordet werden" offen: Im
Nachspann hieß es, dass sich dieses Stück — eine Welturaufführung übrigens — auf
"Tatsachen" stütze. Doch darüber schweigt sich der Autor, der amerikanische
Professor für Kunstgeschichte Philip Freund, beharrlich aus. Der WDR: "Wir
fragten bei ihm an, aber er verweigerte die Aussage... vielleicht handelt es
sich bei seiner Behauptung nur um eine Finte"."
Regie führte Wilhelm Semmelroth, der als WDR-Produzent die Paul-Temple-Hörspiele
nach Deutschland gebracht und später Francis Durbridge auch auf die Bildschirme
holte. Als Regisseur drehte er neben den so genannten Plüschkrimis nach Wilkie
Collins, Émilie Gaboriau, Sheridan LeFanu oder Mary Elizabeth Braddon auch
"normale" Fernsehkrimis wie "Immer nur Mordgeschichten" (1968) und "Tod nach
Mitternacht" (1970). Seine Lebensgefährtin
Jutta Kammann spielte in fast allen Filmen, so auch hier mit. Er selbst trat in
fast allen seinen Filmen in einer kleinen Nebenrolle auf. Semmelroth hatte einen
gewissen Kreis von Schauspielern, auf den er gerne zurückgriff (ob als Produzent
oder als Regisseur) und denen er treu blieb. So spielten beispielsweise Lowitz
und Kubitschek auch in seinen Plüsch-Krimis mit, Katinka Hoffmann hatte er in
Durbridges "Melissa" besetzt. Bild+Funk 6/1972 schrieb auf Seite 62 über den
1992 verstorbenen Regisseur: "Wilhelm Semmelroth, Chefregisseur beim WDR, gehört
zur alten Garde der Hörspiel-und Fernsehregisseure. Semmelroth, 1914 in Bitburg
in der Eitel geboren, studierte an der Universität in Bonn Germanistik,
Kunstgeschichte und Französisch. Über die Kölner Schauspielschule kam er nach
Berlin, wo er als Schauspieler, Regieassistent und Schriftsteller die große
Theaterzeit von Max Reinhardt und Gustaf Gründgens miterlebte. 1946 begann seine
Tätigkeit beim damaligen NWDR in Köln. Als Hörspielregisseur hat Semmelroth sich
vor allem der Pflege des klassischen Dramas gewidmet, 1958 begann er mit
Fernsehinszenierungen". Zu Semmelroths Plüschkrimis zählen folgende Filme, zu
denen ebenfalls Paul Haferung das Szenenbild schuf, Hans Jönsson die Musik
komponierte und bei denen Hans Braun teilweise als Chefstudiokameramann tätig
war: "Die Frau in Weiß" (1971 nach
Wilkie Collins, 3 Teile), "Der rote
Schal" (1973 nach Wilkie Collins, 3 Teile), "Der
Monddiamant" (1974 nach Wilkie Collins, 2 Teile), "Der
Strick um den Hals" (1975 nach Émile Gaboriau, 3 Teile), "Die
Affäre Lerouge" (1976 nach Émile Gaboriau, 2 Teile), "Onkel
Silas" (1977 nach Sheridan LeFanu, 2 Teile), "Lady
Audleys Geheimnis" (1978 nach Mary Elizabeth Braddon, 2
Teile) und "Lucilla"
(1979 nach Wilkie Collins, 2 Teile). (Text © GP) |