|  | 
			
				| 
		
		Affäre Blum |  
				| 
	
		| 
			Erstsendung (ARD/SWF):Donnerstag, 
            17.05.1962, 21.00-23.00 Uhr
 | Regie: Robert Adolf 
            Stemmle
 | Dauer:121'31'', s/w
 |  
		| Inhalt |  
		| 
Deutschland, im Jahre 1926. Ein krimineller 
jugendlicher Abenteurer namens Karlheinz Gabler verübt einen Raubmord und wird 
alsbald von der Polizei gefasst. Doch durch ein geschicktes Lügenspiel kann er 
sich von dem Verdacht lossagen und schwindelt sich aus der Affäre heraus. Mit 
einfallsreichem Geschick lenkt er die ermittelnde Behörde in eine andere 
Richtung. Am Ende scheint klar, dass nur der jüdische Fabrikant Jakob Blum ein 
plausibles Motiv für die Tat gehabt zu haben scheint. Es kommt zur Verhaftung 
des Fabrikanten. Auch sein unschuldiger Chauffeur wird festgenommen. Karlheinz 
Gabler geht unterdessen mit seinen Erfindungen immer weiter und belastet Blum 
dadurch immer stärker. Die Behörde, als auch der Richter lassen sich davon in 
die Irre führen. Grund dafür ist an der Schwelle zur Hochzeit der 
Nationalsozialisten die "völkische" Gesinnung der Verantwortlichen, die voller 
Vorurteile gegenüber der jüdischen Bevölkerung sind. So kommt es, dass nicht 
mehr die Wahrheit gesucht wird, sondern einzig und allein der Versuch 
unternommen wird, dem unschuldigen Juden Blum einen Mord anhängen zu können. 
        (Text: © Die Krimihomepage, 
GP) |  
		| Kritik |  
		| Der ab 14 Jahren 
        empfohlene Kriminalfall wurde von der Fernsehpresse als sehenswertes 
        Stück Zeitgeschichte beschrieben, der auf Grund rassenpolitischer 
        Vorurteile an die Grenzen des Justizmordes ging."Ein authentisches, interessantes und brisantes Fernsehspiel über einen 
		Raubmord, das mit hoher Präzision inszeniert wurde. Hochkarätige 
		Darsteller in allen Rollen und eine sorgfältige Regie sorgen dafür, dass 
		das auf einem echten Fall basierende Kriminalspiel trotz Überlänge von 
		mehr als zwei Stunden nicht langweilig wird. Besonders hervorzuheben 
		sind Walo Lüönd, der glaubhaft einen vom Zeitgeist stark beeinflussten 
		Ermittler spielt, Leonard Steckel als unschuldig in Verdacht gebrachter 
		Dr. Blum, Paul Dahlke als Regierungspräsident und Hans W. Hamacher als 
		Kriminalkommissar Bonte. Aber auch alle anderen Darsteller liefern eine 
		erstklassige Darstellung ab." (GP, Die Krimihomepage, Januar 2021)
 Das Hamburger Abendblatt urteilte zur Wiederholung am 10.03.1963: "Trotz 
		der späten Stunde wird die Wiederholung des auch als Bühnenstück 
		erfolgreichen Kriminalspiels von R. A. Stemmle, der hier auch Regie 
		geführt hat, den Liebhaber spannenden Bildschirmtheaters bei der Stange 
		halten. Jeder Anflug von Müdigkeit wird ihm bald vergehen, geht es hier 
		doch um die Darlegung eines Verbrechens, dessen Urheber es handelt sich 
		um einen Raubmord mit außerordentlicher Raffinesse die Täterschaft einem 
		Manne zuschiebt, der dem voreingenommenen Untersuchungsrichter schon 
		deshalb verdächtig erscheint, weil er Jude ist."
 |  
		| Zusätzliche Infos & 
		Hintergrundinfos |  
		| Regisseur Robert Adolf 
        Stemmle hat als junger Lehrer in Magdeburg die tatsächlich geschehene 
        Affäre Blum beobachtet und miterlebt und sie damals als Vorlage zu 
        seinem gleichnamigen Bühnenstück benützt, das wiederum auf dem Buch zum 
        gleichnamigen Kinofilm von 1948 (Regie: Erich Engel, Darsteller: Hans 
        Christian Blech, Gisela Trowe, Arno Paulsen) basierte. Die 
        SWF-BR-RB-Hörspielproduktion "Affäre Blum" wurde 1953 produziert. Auch 
        hier war Robert Adolf Stemmle für Regie und Buch verantwortlich. Es 
        sprachen Kurt Lieck als Blum, Hans Christian Blech als Gabler (Blech 
        hatte diese Rolle schon im Kinofilm gespielt) und Horst Beilke als 
        Landsgerichtsrat Konrad. Der Stoff wurde also als Buch, Kinofilm, 
        Hörspiel und Theaterstück von Stemmle bearbeitet, warum auch noch als 
        Fernsehspiel? Der Regisseur erklärte, dass der rasche Wechsel an 
        Schauplätzen auf der Bühne nicht so gut möglich war und dass der Film 
        das geeignete Mittel zur realistischen Darstellung der Ereignisse sei.Im Vorspann zum Film, der eine reine Studioproduktion (allerdings mit 
		vielen Szenenwechseln) ist, heißt es: "Das Fernsehspiel "Affäre Blum", 
		das nach dem gleichnamigen Schauspiel von Erich Engel und R. A. Stemmle 
		entstand, beruht auf Tatsachen. Ein Justizskandal, der sich im Jahre 
		1926 in Magdeburg ereignete, liegt der Handlung zugrunde. Im Jahr 1926 
		hat Hitler die Niederschrift seines Buches "Mein Kampf" beendet. Die 
		Hitlerjugend wird gegründet. Josef Goebbels wird nationalsozialistischer 
		Gauleiter von Berlin."
 Der Film wurde am Freitag, dem 11.03.1963 um 22.15 Uhr wiederholt.
 Regisseur Robert Adolf Stemmle setzte in den Folgejahren viele weitere 
        authentische Gerichtsfälle als Fernsehspiele um: 1963 "Der 
        Fall Rohrbach", 1964,  "Der 
        Fall 
        Jakubowski" (1964) und in den 70ern die Fernsehreihe "Recht 
        oder Unrecht", in der er bekannte Justizirrtümer behandelte.
 |  
		| Stab |   |  
		| 
			
				| Besetzung | Aufnahmestab |  
				| 
	
        | Karlheinz 
        Gabler | Wolf Richards |  
        | Christina 
        Burmann | Regine Lutz |  
        | Hans Fischer | Dieter Eppler |  
        | Wilhelm Platzer | Heini Göbel |  
        | Anna, seine Schwester | Aenne Bruck |  
        | Lucie Schmerschneider | Rosemarie Reymann |  
        | Dr. Jakob Blum | Leonard Steckel |  
        | Sabine, seine Frau | Eva Vaitl |  
        | Karl Bremer | Walter Buschhoff |  
        | Frieda, seine Frau | Camilla Spira |  
        | Erwin Tischbein | Rolf Becker |  
        | Wilschinsky, 
        Regierungspräsident | Paul Dahlke |  
        | Dr. Hecht, 
        Landgerichtsdirektor | Helmuth Hinzelmann |  
        | Konrad, Untersuchungsrichter | Franz Kutschera |  
        | Schwerdtfeger, 
        Kriminalkommissar | Walo Lüönd |  
        | Lorenz, Kriminalassistent | Hanns Bernhard |  
        | Dr. Wormser, Rechtsanwalt | Karl-Georg Saebisch |  
        | Bonte, Kriminalkommissar | Hans W. Hamacher |  
        | Zahnarzt | Rolf Hübner |  
        | Richter | Andreas Dahlmeyer Egon Müller-Franken
 Erich Musil
 Wolfgang Schierlitz
 Herbert Schimkat
 |  
        | Richter mit Glatze und 
		Zigarette | Heinz Meyer
		[uncredited] |  | 
	
        | Fernsehspiel von | Robert Adolf Stemmle |  
        | nach dem gleichnamigen 
		Schauspiel von | Erich Engel Robert Adolf Stemmle
 |  
        | Kamera | Gerd Schäfer Ulrich Burtin
 Norbert Cwojdzinski
 Helmuth Kendel
 Immo Rentz
 |  
        | Ton | Harry Tietz |  
        | Bildtechnik | Hans Hoppe |  
        | Bild | Reimund Marhold |  
        | Regieassistenz | Gerda Orlowski |  
        | Szenenbild und Kostüme | Roman Weyl |  
        | Produktion | Hubert von Bechtolsheim |  
        | Buch und Regie | R. A.  Stemmle |  
        | eine Produktion des | Südwestfunks Stuttgart |  |  |  |  |