Zerfall
einer Großfamilie |
Erstsendung (ZDF):
Freitag, 25.10.1974, 21.30-23.00 Uhr |
Regie:
Rainer Wolffhardt |
Dauer/
Bild:
ca. 90', Farbe |
Inhalt |
Ein interessantes
Experimente: mehrere verschiedene Paare, manche haben Kinder, manche
nicht, gründen gemeinsam eine Großfamilie. Dies geschieht nicht nur aus
finanziellen Gründen. Man erhofft sich auch persönliche Bereicherungen
dadurch. Die Kinder sollen sich rasch an die Gemeinschaft gewöhnen.
Anfangs geht auch alles gut, doch mit der Zeit gibt es leichte
Disharmonien, die im Streit münden...
(Text © GP,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Das Hamburger Abendblatt
berichtete am Tag der Erstsendung über das sozialkritische Stück über
eine neue Lebensform wie folgt: "Sie kennen sich lange genug: Vier
Ehepaare, teils mit, teils ohne Kinder, und ein unverheiratetes Paar.
Sie haben über alles gesprochen, sich einschlägig über die Vorteile,
aber auch über die Pflichten eines gemeinsamen Zusammenlebens informiert
und dabei die Überzeugung gewonnen, dass sie in der Großfamilie die für
sie ideale Lebensform finden würden. Doch als sie voller guter Vorsätze
in die Altbauvilla eingezogen sind, beginnt der Traum von der
vielköpfigen Gemeinsamkeit an der harten Alltagsrealität zu zerbröckeln.
Warum dieses so gut vorbereitete Unternehmen scheiterte, beschreibt
Horst Pillau in seinem Fernsehspiel der Gegenwart "Zerfall einer
Großfamilie". Die ersten Risse tun sich auf, als Torsten, Assistenzarzt
bei einer chirurgischen Kapazität, seinen Chef in das gemeinsame Domizil
einlädt, den' Freunden vorher aber Verhaltensmaßregeln gibt und somit
das Grundprinzip "Rücksicht des einzelnen auf die Gemeinschaft" ins
Gegenteil verkehrt. Ebenso wie Tatjana, selbst ohne Kinder, die keinen
Sinn für die Sprösslinge der anderen hat und deshalb ständig versucht,
ihren "Kinderdienst" wegzutauschen. Die Unstimmigkeiten bleiben den
Kleinen in dieser Großfamilie natürlich nicht verborgen. Horst Pillau:
"Kinder leiden an und unter Erwachsenen - unter zehn Erwachsenen also
zweifellos mehr als unter zweien. Kinder akzeptieren nicht zehn Menschen
gleichermaßen als Bezugspersonen. Sie treffen eine gnadenlose Auswahl,
das wiederum erzeugt Spannungen und Konflikte."
Mit diesem Fernsehspiel will Autor Horst Pillau weder für noch gegen
Groß- oder Kleinfamilien plädieren: "Keinesfalls sollte gewertet, der
einen oder anderen Lebensform der Vorzug gegeben werden. Der Zerfall
ergibt sich aus der Summe der gemachten Erfahrungen... Ablehnung oder
gar Schadenfreude über das Misslingen des Experiments waren nicht im
Spiel... Das Aufweisen von typischen Fehlern kann, ja auch dazu gut
sein, dass man sie vermeiden lernt."
Inszeniert wurde der "Zerfall einer Großfamilie" von Rainer Wolffhardt,
der bei der Besetzung "nicht nur die Qualität der Schauspieler, was ja
an und für sich selbstverständlich ist, sondern auch ihre menschliche
Integrationsfähigkeit berücksichtigte. Dabei kam ihm zugute, dass einige
der ausgewählten Darsteller "direkte oder indirekte Erfahrungen mit
Wohngemeinschaften haben". Es sind u. a. Peter Drescher, Donata Höffer,
Katrin Schaake und Manfred Tümmler." |
Kritiken |
- |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Uwe Fehn |
Peter Drescher |
Karen Fehn |
Donata Höfer |
Hansjörg |
Christoph Felsenstein |
Tatjana |
Katrin Schaake |
Dr. Torsten
Richart |
Manfred Tümmler |
Helga Richart |
Heidrun Kussin |
Jürgen AUwärter |
Henning Gissel |
Daniela Auwärter |
Rita Engelmann |
Werner Stöcker |
Joachim Kerzel |
Waltraud Stäcker |
Edeltraud Elsner |
Silvia Stöcker |
Thomas Frauenstein |
Linda Auwärter |
Daniela Rau |
Markus Auwärter |
Leo Weiss |
Jacob Richart |
Wanja Göckler |
Ulle |
Ulrich Bödecker |
Prof. Schürmann |
Robert Dietl |
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Buch |
Horst Pillau |
Kamera |
Klaus König |
Szenenbild
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Frank Hein |
Regie |
Rainer Wolffhardt |
eine Sendung des |
ZDF |
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