Adele
Spitzeder |
Erstsendung (ARD/ WDR):
Dienstag, 19.09.1972, 21.00-22.35 Uhr |
Regie:
Peer Raben |
Dauer/
Bild:
92'32'', Farbe |
Inhalt |
Im Frühjahr 1870 kommt die
mittellose Adele Spitzeder, Tochter eines preußischen Sängerehepaares,
mit ihrer Freundin Emilie Stier nach München. Um ihren Lebensunterhalt
zu bestreiten, muss Adele immer mehr Schulden machen. Dabei merkt sie,
dass sie eigentlich nichts anderes tut als die Geldinstitute, also
Kapital aufnehmen und dafür hohe Zinsen zahlen. So gründet Adele
kurzerhand die sogenannte 'Dachauer Volksbank'. Die Geschäfte florieren,
die Einlagen steigen, und Adele kann nun in Saus und Braus leben. Doch
sie hat nicht mit der Konkurrenz durch die inzwischen vereinigten
bayerischen Banken gerechnet, die sie schließlich zu Fall und ins
Zuchthaus bringen ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 38/1972, Seite 64:
"Wenn die Gewinnsucht der Massen einmal erregt ist, dann ist kein Halten
mehr", schloss am 19. Juli 1873 der Staatsanwalt im Prozess gegen Adele
Spitzeder sein Plädoyer. Was wie ein Märchen begonnen hatte, endete im
Gefängnis. Martin Sperr hat die historische Geschichte aus heutiger
Sicht interpretiert. - Wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 15.
März 1974, 22.20 - 23.55 Uhr und im WDR-Nachtprogramm in der Reihe
'Wiedergesehen - neu gesehen' am Pfingstmontag, 19. Mai 1986.Gezeigt im
ORF (FS1) am 18.03.1974. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: 24%,
Zuschauerurteil: gut. - Unter dem Titel 'Das
Gold von Bayern' zeigte die ARD am 29.04.1967 eine
Bearbeitung des Spitzeder-Stoffes von Reinhard Raffalt als Aufführung
des Bayerischen Staatsschauspiels. |
Kritiken |
Bild + Funk 41/1972, Seite
148: "Ein Fernsehfilm wie selten. So voller Saft und Kraft, voller
hintergründigem bayerischen Witz und derber Schönheit, dass er sogar den
Preußen gefallen hat. Und das ist die höchste Auszeichnung für einen
bayerischen Filmstreifen. Großartig Ruth Drexel."
Funkuhr 41/1972, Seite 35: "Ein herrlicher Spaß [...]. Ruth Drexel
gelang es, so umwerfend komisch und gleichzeitig clever zu wirken, dass
man ihr abenteuerliches Leben mit persönlicher Anteilnahme verfolgte."
Gong 41/1972, Seite 18 gibt fünf (sehr gut) von sechs Punkten. "Adele
und der Heimatfilm. Ökonomisch bleibt einiges im Dunkeln, man will der
Adele nicht so recht den allzu offenkundigen Betrug glauben [...], aber
sonst ist alles perfekt: Eine große Rolle für Ruth Drexel in der Rolle
der emanzipatorischen, lesbischen, schlauen, volksverführerischen 'Frau
aus dem Volke' [...] Ludwig II als Statist für die Spitzeder - ein
Zeitpanorama ersten Ranges mit einer höchst markanten Hauptfigur."
Hörzu 41/1972, Seite 167: "Gier wächst, je mehr sie befriedigt wird -
Ruth Drexel spielt das. 'Adele Spitzeder' will Geld, Geld, Geld, und
viertens will sie junge Mädchen - Ruth Drexel lässt die mollige Gaunerin
immer härter und immer sentimentaler werden. Das Gesicht versteinert.
Das Gemüt schwimmt in selbstgenießerischer Leidenschaft. Da habt ihr
Schauspielerei süffig wie Wies'n-Bier! Ihr Partner, der schmierige Wirt,
ist Peter Kern, dem die Lider so schwer über die Augen fallen und der so
schleppend spricht, als sei er ein jüngerer Bruder Qualtingers.
Geschrieben hat Martin Sperr diese dezent humorige Moritat für
Bildschirm und Kino. Inszeniert hat sie Peer Raben: Ausführlich und ohne
Hatz wird die Geschichte ausgebreitet. Auf Übel in der Gesellschaft wird
nicht eigens gezeigt; sie sind einfach sichtbar." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Adele Spitzeder |
Ruth Drexel |
Emilie Stier |
Ursula Strätz |
Wirt |
Peter Kern |
Elfie |
Monika Bleibtreu |
Frau Fleck |
Rosemarie Fendel |
Polizeipräsident |
Rudolf Lenz |
Graf von Mengershausen |
Joachim von Mengershausen |
Ludwig II. |
Harry Baer |
Erste Freundin |
Gudrun Mebs |
Zweite Freundin |
Lilith Ungerer |
sowie |
Ingrid Caven
Günther Kaufmann
Hans Stadtmüller
Alfons Scharf
Günther Schmidt
Stefan Bastian
Wolfgang Fischer
Rolf Schimpf
Michael Habeck
Josef Saxinger
Marius Aicher
Gunter Krää
Helmut Katzer
Franziska Stömmer
Henner Quest
Wolfgang Bächler
Hilde Lermann |
tr>
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Fernsehfilm von |
Martin Sperr
Peer Raben |
Kamera |
Michael Ballhaus |
Schnitt |
Peter Przygodda |
Regieassistenz |
Harry Baer |
Kameraassistenz |
Martin Schäfer |
Ton |
E. Thomas
P. Mendel |
Fotos |
Michael Gauhe |
Technik |
Honorat Stangl |
Aufnahmeleitung |
Jörg Zimmer |
Masken |
Sibylle Danzer
Annette Kolb |
Requisiten |
Werner Baar |
Script |
Astrid Gauhe |
Kostüme |
Brigitte Scholz |
Szenenbild |
Wolfgang Schünke |
Produktionsleitung |
Peter Genée |
Redaktion |
Joachim von Mengershausen |
Musik und Regie |
Peer Raben |
Produktion |
Filmverlag der Autoren
1972 PIFDA |
Im Auftrag des |
WDR |
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