Fettaugen
Eine Idylle aus der deutschen Provinz |
Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 03.05.1972, 21.15-22.40 Uhr |
Regie:
Werner Schlechte |
Dauer/
Bild:
85', Farbe |
Inhalt |
Der geschäftstüchtige
Josef Breitnagel hat sich dank der Mitgift seiner Frau eine erfolgreiche
Baufirma aufgebaut. Das Geschäft seines Lebens wittert der Unternehmer,
als er Max Pöschl trifft, den Wahlkreiskandidaten der Regierungspartei.
Pöschl verspricht ihm für eine entsprechende Wahlspende Hinweise auf
eine äußerst gewinnbringende Grundstücksspekulation. Dumm nur, dass
Pöschls politischer Gegner von der Oppositionspartei Ligner Wind von der
Sache bekommt ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Im Stil eines bayerischen
Volksstücks geschrieben kommt es nicht gewichtig-entlarvend daher, sondern
will das Menschlich-Allzumenschliche in einem heiteren Karussell von
Politik, Geschäft und Privatinteresse komödienhaft überspitzt und nicht ohne
Augenzwinkern aufzeigen. Ahlsen diente sein in November 1969 im Bayerischen
Rundfunk erstgesendetes Hörspiel als Vorlage. |
Kritik |
Funkuhr 21/1972, Seite 35:
"Private Wohnstubenkultur gemixt mit geschäftlichem Ehrgeiz wurde auf
bayerisch serviert. Das Motto: Fettaugen schwimmen oben ... Erfolgsmenschen
auch; aber muss es dabei immer so laut zugehen? Für eine 'Idylle' war
Leopold Ahlsens Spiel ein wenig zu turbulent ..."
Gong 21/1972, Seite 18 gibt vier (gut) von sechs Punkten: "Bodenständiges
Polit-Theater. Das Geschäft mit der Politik und den Schlawinern, die es
betreiben: Sie schilderte diese augenzwinkernde 'Provinzidylle'. Etwaige
Parallelen mit der Wirklichkeit waren rein zufällig. Gustl Bayrhammer -
unnachahmlich als griesgrämiger Grantler und Bazi, der alle aufs Kreuz legt
- spielte die Rolle mit der Wucht seiner urwüchsigen Persönlichkeit. Ganz
ungetrübt war die Freude am kernigen Politstück freilich nicht. Die Kulisse
wirkte wie ein steriler Gegensatz zum originellen Dialog und die
eingeblendeten Sinnsprüche nahmen den Szenen viel Ironie vorweg."
Hörzu 21/1972, Seite 64: "[...] Die 'Fettaugen' schimmern nun zwar genau wie
ein Volksstück, die Rollen sind genauso grob geschnitzt, und besetzt sind
sie mit einschlägigen Mimen [...]. Aber Autor Leopold Ahlsen ist ein ganz
ein Hinterhältiger: Zu lachen gibt es nichts, der sonst so gute Mensch ist
hier der totale Widerling, der lügt und schiebt und die Seinen schindet. Und
natürlich sind die Seinen ebenfalls Widerlinge; die 'Idylle' aus der
deutschen Provinz kennt nur eine Farbe: dunkelschwarz. In Hochglanz mit
bösen Lichtern. Dass sich im bayerischen Dialekt Wahrheiten unterbringen
lassen, hat schon Ludwig Thoma gezeigt. Mit Humor unterbringen lassen.
Ahlsen hat wenig. Ahlsen fletscht die Zähne. Dieses Spiel für das Fernsehen
ist mit der Technik eines altväterlichen Bühnenstücks konstruiert." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Josef Breitnagel |
Gustl Bayrhammer |
Anna Breitnagel |
Marianne Lindner |
Max Pöschl |
Franz Muxeneder |
Anita Lent |
Johanna Thimig |
Toni Kalterer |
Gustl Weishappel |
Mathias Ligner |
Walter Born |
Katharina Ligner |
Eva Vaitl |
Glöckner |
Fritz Strassner |
Fischer |
Hans Baur |
Kellnerin |
Ivana Milan |
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Fernsehspiel von |
Leopold Ahlsen |
Musik |
Joachim Ludwig |
Szenenbild |
Gerd Krauss |
Regie |
Werner Schlechte |
Eine Produktion
des |
ZDF |
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