Blaues Wild |
Erstsendung (ARD/ BR):
Donnerstag, 03.09.1970, 20.15-21.55 Uhr |
Regie:
Peter Schulze-Rohr |
Dauer/
Bild:
98', s/w |
Inhalt |
Redakteure, Rundfunkleute und
Schriftsteller treffen sich einmal in der Woche in einem Wiener Weinlokal zu
einer Stammtischrunde. Allen ist etwas gemein: das schreckliche Erlebnis des
Zweiten Weltkriegs hat sie geprägt und bestimmt noch immer ihr Leben,
gleichgültig, ob sie während der Nazizeit Mitläufer oder Widerständler waren.
Als eines Abends zufällig in einem Nebenraum ein äußerst lebhaftes Treffen
ehemaliger Frontkämpfer stattfindet, kommt es zu einer Auseinandersetzung, die
ein Todesopfer fordert ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Wiederholt
im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 05.11.1971, 22.30 Uhr. Sehbeteiligung bei
der Erstausstrahlung: mäßig (11%), Zuschauerurteil: sehr schlecht (-3). |
Kritiken |
Bild + Funk
38/1970, Seite 72 gibt zwei (schwach) von fünf Sternen: "Es begann mit einer
wirren Flut von Bildern. Doch die war bald versiegt. Die Kamera blieb fast
100 Minuten lang in einem Gastzimmer und zeigte Köpfe, Köpfe, Köpfe. Mit
dieser stupiden Inszenierung wurde Ingeborg Bachmann kein Gefallen getan.
Schade um ihren Text! Den dramatischen Schluss werden wohl nur die wenigsten
Zuschauer miterlebt haben."
Hörzu 38/1970, Seite 43: "Das hätte schiefgehen können: Denn die Dramatik
des Spiels liegt allein im Wort. Es gibt keine Spielhandlung und kaum
Szenenwechsel. Und es wäre auch schiefgegangen, wenn es sich nicht um die
Arbeit einer überaus hellhörigen Dichterin gehandelt hätte. [...] so ist
sie, die Welt der Männer, die von Heldentaten im Krieg prahlen [...] Da ist
jeder Satz auf seine Standfestigkeit abgeklopft. So reden sie. [...] mit
einer Schar großartiger Mimen, die ihr Spiel grandios zu steigern
verstanden, denen der Wein sichtbar in den Kopf stieg. Immer lauter wurden
die einen, immer heftiger, immer selbstbezogener, und immer leiser die
anderen. Bis zum schroffen Ende: dem Tod eines Fremden, der über all das
lachte, ja, nur lachte. Ein grausiger Spuk. Übervoll an Geschehen. Fast zwei
Stunden zog es in seinen Bann."
Gong 44/1971, Seite 84 zitiert zur Wiederholung die Süddeutsche Zeitung:
"Krasser Naturalismus, kein Zerrbild, keine Satire ... Wo immer angetrunkene
Herren fortgeschrittenen Alters in Kriegserinnerungen schwelgen, (wird man)
Vergleichbares erlauschen müssen ..." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Haderer |
Alexander Trojan |
Hutter |
Alfred Böhm |
Mahler |
Guido Wieland |
Friedl |
Walter Kohut |
Wanek |
Ernst Meister |
Ranitzky |
Bruno Hübner |
Bertoni |
Harry Fuss |
Der Fremde |
Bruno Dallansky |
Frau Wanek |
Bibiana Zeller |
Oberst von Winkler |
Ludwig Blaha |
Paula |
Renate Kastelik |
Josef |
Alexander Malachowsky |
Zeichner |
Ernst Fuchs |
Blumenfrau |
Lotte Lang |
Die Professoren
Die Assistenten
Die Studenten
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Fernsehspiel von |
Franz Hiesel |
Nach der Erzählung 'Unter Mördern und Irren' von |
Ingeborg Bachmann |
Szenenbild |
Wolfgang Hundhammer |
Regie |
Peter Schulze-Rohr |
Eine
Produktion des |
Bayerischen Rundfunks |
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