Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1970

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Abel, wo ist dein Bruder?

Erstsendungen (ZDF):
Mittwoch, 08.04.1970, 21.00-22.00 Uhr

Regie:
Wolfgang Liebeneiner

Dauer/ Bild:
ca. 60', s/w

Inhalt

Der Zufall führt zwei Feriengäste an einem heißen Sommertag in einem Urlaubsort der russischen Schwarzmeerküste zusammen. In einem Restaurant beginnen die beiden Männer ein alltägliches Gespräch, in dem langsam die Vergangenheit lebendig wird. Beide Männer waren Kriegsgefangene im gleichen deutschen Lager. Der eine hat seine Leidensgenossen verraten, um zu überleben, der andere war eines der Opfer ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Das Drama, Mitte der 1960er-Jahre entstanden, frei von Tendenz und politischer Heuchelei, löste in der Sowjetunion nachhaltige Diskussionen aus. Die Dreharbeiten fanden in Jugoslawien statt.
Kritik
Hörzu 17/1970, Seite 54: "[...] Ein Problem, das uns angeht. Zumal in dieser von Wolfgang Liebeneiner sparsam, mit Understatement und Dezenz ins Bild gesetzten Fernsehfassung der Mitte der sechziger Jahre entstandenen Novelle. Der novellistische Charakter wird bewahrt: der bitter bohrende Sprachduktus des Ich-Erzählers und 'Abel' Herbert Fleischmann treibt das Spiel voran. Die Kamera unterstreicht die nie ermüdende Monotonie des Gedankenmonologs durch kreisende Bewegungen; sie tastet den Widerpart ab, die schlaffen Hände, das feiste Gesicht, die lauernden Augen 'Kains' (großartig, ganz massige Angst, Max Eckhard). Alles spielt sich in der heiter selbstverständlichen Atmosphäre eines Urlaubsortes unserer Tage ab. Dazu als Kontrast die Rückblenden ins Grauen der Gefangenschaft. Andeutend, holzschnitthaft, mehr symbolisch als real. Ein gelungenes Beispiel dafür, wie man Vergangenheit gedanklich und künstlerisch bewältigen kann. Von einem russischen Autor und einem deutschen Team. Ein Betrag zur Versöhnung also."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Ich Herbert Fleischmann
Er Max Eckard
Sie, Kellnerin Johanna Liebeneiner
Fernsehfilm von Heinrich Carle
Nach dem Stück von Juliu Edlis
In der Übersetzung von Alexander Kaempfe
Szenenbild Wolfgang Hundhammer
Regie Wolfgang Liebeneiner
Eine Sendung des ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 11.05.2017

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