Jana |
Erstsendung (ARD/ HR):
Donnerstag, 22.01.1970, 20.15-21.50 Uhr |
Regie:
Rolf Hädrich |
Dauer/
Bild:
95', s/w |
Inhalt |
Vor acht Jahre kam Jana Jungmanns
Ehemann ums Leben, als er unglücklich in einer Schießerei zwischen einem
Polizisten und einem flüchtigen Häftling geriet. Die tschechischen Behörden
vertuschen die wahren Vorgänge, Janas Bemühungen, die falsche amtliche Version
vom Tod ihres Mannes richtigzustellen, brachten ihr sieben Jahre Arbeitslager
ein. Auch nach ihrer Entlassung will Jana die Dinge nicht auf sich beruhen
lassen. Der junge Pavel, der Jana heiraten möchte, versteht ihr Verhalten nicht.
Schließlich stößt die Frau auf einen Zeugen der damaligen Vorgänge. Doch der
Zigeuner Istvan Karga will ihr nur auf seine Weise helfen ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Drehbuchautor Manfred Bieler
hat nach seiner Emigration aus der DDR selbst zwei Jahre in Prag gelebt,
1968 übersiedelte er nach Bayern. Erste deutsch-jugoslawische TV-Produktion,
Regisseur Rolf Hädrich, der auch die Synchronfassung erstellte, musste für
die Arbeit mit den in ihrer Muttersprache redenden jugoslawischen
Darstellern kroatische Vokabeln und die internationale Zeichensprache
erlernen. Von den Jugoslawen wurde Hädrich stets nur mit 'Dr. Reinl'
(Regisseur der Winnetou-Filme) angesprochen.
Im ORF gezeigt am Donnerstag, 24.06.1971, 20.15 - 21.50 Uhr, FS 2,
wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 30.07.1971, 22.30 Uhr, im
HR-Abendprogramm am Donnerstag, 01.11.1979, 20.15 Uhr und im gemeinsamen
Sommerprogramm von HR/NDR/WDR als letzter Beitrag einer Rolf
Hädrich-Retrospektive am Samstag, 04.09.1982, 22.10 Uhr. Sehbeteiligung bei
der Erstausstrahlung: mäßig (12%), Zuschauerurteil: gut (+3). |
Kritik |
Bild + Funk 6/1970, Seite 80
gibt fünf (sehr gut) von fünf Sternen: "[...] ein faszinierendes Porträt von
Menschen entwarf - Schauplatz: CSSR. Bieler qualifizierte sich in 'Jana'
erneut als ein exzellenter TV-Autor. Er fand in Rolf Hädrich einen
gleichwertigen Regisseur."
Hörzu 6/1970, Seite 10: "Gelegentlich trifft alles zusammen: ein erregendes
Thema, ein gutes Drehbuch, ein einfühlsamer Regisseur, ein empfindsamer
Komponist und glänzende Darsteller. [...] Manfred Bieler erzählt ihre
Geschichte ohne große tragische Geste, führt mit leichter Hand Begegnungen
herbei, scheinbar zusammenhanglos; aber daraus wird nach und nach ein
kantig-buntes Mosaik. Fragmente einer unverbindlichen Liebesverbindung fügen
sich passend ein, Entlarvung geschieht nebenher, Bitterkeit wird in Humor
getaucht. Das sitzt und stimmt, hat schwejksche Melancholie und seltsamen
Charme. Und hat die Musik von Peter Thomas. Sie ist von trauriger
Lustigkeit, von schmerzender Ironie. Hädrichs Regie ist adäquat. Die
Schauspieler schließlich, Jugoslawen - was für ein Aufgebot an gezeichneten
Gesichtern, an schwankenden Gestalten. Was für ein spielerisch-sicherer
Griff ins volle Menschenleben, alles in allem."
Gong 30/1971, Seite 68 zitiert zur ARD-Wiederholung den Berliner
Tagesspiegel: "Ein ungewöhnlich politischer Fernsehfilm!"
Gong 35/1982, Seite 34 zitiert zur HR/NDR/WDR-Wiederholung die eigene
Kritik: "Man spürt die Umständlichkeit des Unterfangens überall: Prager
Frühling 1968, gespielt von jugoslawischen Darstellern, deutsch
synchronisiert. Sehenswert freilich: Hermina Pipinic in der glänzenden
Studie einer hart und bitter gewordenen Frau." |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Jana Jungmann |
Hermina Pipinic |
Pavel |
Josif Tatic |
Cerný |
Sven Lasta |
Istvan Varga |
Petar Kvrgic |
Dr. Budin |
Zvonimir Rogoz |
Ludvik |
Boris Buzancic |
Frau Strougal |
Nevenka Benkovic |
Herr Strougal |
Rikard Brzeska |
Lidja |
Vida Jerman |
Frau Blazek |
Jelica Lovric Vlajki |
Barmann |
Vlado Bacic |
|
Fernsehspiel von |
Manfred Bieler |
Musik |
Peter Thomas |
Kamera |
Werner Kurz |
Szenenbild |
Željko Senečić |
Regie |
Rolf Hädrich |
Eine Co-Produktion von |
HR und Jadran-Film Zagreb |
|
|
|