Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1969

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Nachrichten aus der Provinz

Erstsendung (ARD/ WDR):
Dienstag, 11.11.1969, 21,15-22.45 Uhr

 Regie:
Claus Peter Witt

Dauer/ Bild:
82', Farbe

Inhalt

In Betrachtung des Volkes: Zwei Polizisten halten eine junge Frau auf, die nicht den Zebrasteifen benutzt hat ...
Der neue Wagen: Ein Ehepaar diskutiert den Ärger, der ihnen ein neues Auto gebracht hat ...
Der Flugblattverteiler: Der Vater wurde wegen illegaler Flugblattverteilung inhaftiert. Bei Frau und Sohn stößt sein Verhalten auf Unverständnis ...
Der Denunziant: Ein Soldat bricht während des anstrengenden Dienstes zusammen. Werden das seine Vorgesetzten als Drückebergerei beurteilen?
Die Entschuldigung: Ein Polizei-Hauptwachtmeister tritt einem Jungen bei einer Demonstration in den Bauch. Seine Frau rät ihm, sich zu entschuldigen ...
Ausbildung: Ein Rekrut mit verschmutztem Gewehr hört von seinem Unteroffizier Parolen, die an die Nazi-Zeit erinnern ...
Süßer die Glocken nie klingen: Bei der Weihnachtsfeier in einem Westberliner Altersheim lassen geschickt gestellte Fragen eines Reporters die DDR in einem positiven Licht erscheinen ...
(Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Autor Jochen Ziem hat gelesenes, am Stammtisch erlauschtes und selbst erlebtes zu knappen Bildern aus dem deutschen Alltag verarbeitet, Szenen, in denen sich Spießer aller Art entlarven. Insgesamt enthält das Stück 18 Szenen, neun waren bei der Berliner Uraufführung 1967 auf der Bühne zu sehen. - Gong 45/1969, Seite 48 zur Erstausstrahlung: Der Autor knüpft an Brechts szenisches Theater ('Furcht und Elend des Dritten Reiches') an. Wie Brecht sieht er die Gefahr der Faschistisierung und der geistigen Verarmung. - Wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Montag, 08.11.1971, 23.05 Uhr. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: mittelmäßig (17%), Zuschauerurteil: gut (+3).
Kritiken
Hörzu 48/1969, Seite 12: "[...] können Jochen Ziems bös-brillante 'Nachrichten aus der Provinz' von allen, denen die Heimat außer am Herzen manchmal auch auf dem Magen liegt, nur mit Jubel begrüßt werden. Gewiss: Die einzelnen Sketche sind von unterschiedlicher Präzision und Dichte; einigen Nachrichten musste Regisseur Claus Peter Witt erst mit viel Puste den Staub vom altersschwachen Antlitz fegen, einige behielten ihren aphoristischen Charakter - aber insgesamt: mein Gott, welch grandiose Spießer-Entlarvung auf deutschen Theresien- und sonstigen Wiesen! [...]"
Gong 45/1971, Seite 60 zitiert zur Wiederholung die Süddeutsche Zeitung: "Autor und Regie haben eine Form des Telekabaretts gefunden, die zur öffentlichen Bewusstseinsbildung lebhafter beitragen kann als eine Serie von Fachdiskussionen.Maler und Kunsthändler George Norris hat sich in der Nähe von New York eine Gemäldegalerie eingerichtet, die ausschließlich gefälschte Werke großer Meister enthält. Norris ausgeprägter Sinn für Imitation geht so weit, dass er auch seine junge Frau seiner ehemaligen Geliebten in allem nachzubilden versucht. Er hat Henriette, genannt Manouche, systematisch zu einer Kopie Madeleines erzogen. Eines Tages erhält Norris in seinem Landhaus Besuch seines Freundes Steve, eines Kunstkritikers, in dessen Schlepptau sich überraschend Madeleine befindet. So kommt es, dass sich plötzlich Original und Kopie gegenüberstehen, und die Kopie, Manouche, bei diesem Vergleich reichlich schlecht abschneidet. Kein Wunder, dass sich Norris wieder in das Original verliebt ..."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab

In Betrachtung des Volkes

Erster Polizist Claus Hofer
Zweiter Polizist Max Mauel
Mädchen Maria Barring
? Yvonne Sartorio
? Walter Adler

Eine Zensur findet nicht statt

? Werner Bruhns
? Fred Maire

Der neue Wagen

Ehefrau Grete Wurm
Ehemann Hans Musäus

Der Tolerante

? Gustl Bayrhammer
? Hildegard Schier
? Jimmy Schmitt

Der Flugblattverteiler

Mutter Katharina Brauren
Vater Willy Leyrer
Sohn Rainer Hannemann

Der Denunziant

? Christian Engelmann
? Peer Brensing
? Tilman Röhrig
? Peter Pützer

Die Entschuldigung

Polizei-Hauptwachtmeister Heinz Voss
Seine Frau Eva Zlonitzky
? Charlotte Asendorf

Ausbildung

Unteroffizier Wolfgang Zerlett
Rekrut Jens Weisser

Das neue Haus

? Robert Naegele
? Franz Mosthav
? Trude Heess
? Kurt Wendolin
? Astrid Jelisch
? Marianne Jentgens
? Oscar Müller

Süßer die Glocken nie klingen

Reporter Henning Schlüter
? Kurt Weidner
? Maria Hofen
? Hedwig Schmitz
? Rudolf Kleinfeld Keller
? Gabriele Wackwitz

Der neue Herr Pfarrer

? Ludwig Tiefenbrunner
? Hanns Bernhardt
? Renée Hepp
? Hanna Burgwitz

Die Belehrung

? Elisabeth Wiedemann
? Paul Edwin Roth
? Marius Müller Westernhagen
? Detlof Krüger
? Heidi Stroh
? Alexander Welbat
? Sigrid Hackenberg
Zwölf Szenen von Jochen Ziem
Szenenbild Wolfgang Schünke
Regie Claus Peter Witt
Eine Sendung des WDR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 27.12.2020

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