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Bischof Ketteler

Erstsendung (ZDF):
Samstag, 01.11.1969, 20.00-21.30 Uhr

Regie:
Hans Dieter Schwarze

Dauer/ Bild:
90', Farbe

Inhalt

Wilhelm Emanuel Freiherr von Ketteler (1811 - 1877) gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des deutschen politischen Katholizismus. Der gelernte Jurist, 1844 zum Priester und 1850 zum Bischof geweiht, war sowohl politisch als auch sozial engangiert und kämpfte um eine rechtliche und kulturelle Autonomie der Kirche sowie für eine soziale Besserstellung der Arbeiterschaft. Während des 'Kulturkampfes' zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Ketteler und Bismarck. Der Bischof scheute auch nicht davor zurück, sich Feinde im eigenen Lager zu machen: so kritisierte er heftig das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes

Bild + Funk 21/1969, Seite 8 über die Produktion: "Hundert Mainzer haben ihren großen Tag: In Nonnentracht und Uniform, in der Bürgerkleidung des Jahres 1850 sitzen sie für 15 Mark Gage einen ganzen Vormittag auf den harten Holzbänken im Mainzer Dom, um der Inthronisation des Bischofs [...] beizuwohnen [...]. Hans Caninenberg weiß nicht, dass genau gegenüber der echte Ketteler begraben liegt. Regisseur Hans Dieter Schwarze sagt es ihm erst hinterher. 'Es ist gut, dass ich es nicht wusste' sagt Caninenberg. Der Schauspieler hat sich mit Leben und Werk des streitbaren Bischofs beschäfigt. [...] 'Es war fast unerträglich', sagt Caninenberg. 'In der Kirche, da kam die Nähe des Mannes, den ich spielte, auf einmal überdeutlich ins Bewusstsein. Man wurde von der Hinterlassenschaft fast erdrückt. Es war', sagt Caninenberg noch, 'eine große Last'. Das Domkapitel zeigte sich dem ZDF sehr entgegenkommend. Zwei Tage wurde der Dom gesperrt, Scheinwerfer und Lichtmaschinen, Tongalgen und Kameras wurden installiert. Im Chor sitzen echte Mönche und Theologen, die die liturgischen Gesänge anstimmen. Ein braver Mainzer Schlossermeister indes spielt einen Domkapitular. Nur zum Mittagessen fallen die würdigen Gewänder. Aufnahmeleiter Jupp Theus verteilt Essenmarken. Sie können in den umliegenden Kaufhäusern eingelöst werden. Am Nachmittag ziehen Gardesoldaten in den Mainzer Dom. Beim Polizeipräsidium bittet man um zwanzig gutgewachsene Polizisten. Für 15 Mark posieren sie dann in den Uniformen ihrer Urgroßväter. Nach zwei Tagen sind die Dreharbeiten im Mainzer Dom beendet. 'Wir wurden', sagt Caninenberg, 'banal ins profane Leben entlassen'."

Kritiken

Gong 47/1969, Seite 109: "[...] Endlich einmal ein würdiges Thema für das arg strapazierte Dokumentarspielfach. Hermann Kugelstadt und Bernd Grote hatten die Lebensstationen dieses bedeutenden Charakters geschrieben, und Hans Dieter Schwarze hatte sie zwar mit einem Höchstmaß an filmischer Brillanz ins Bild gesetzt, leider allerdings manchmal sehr sprunghaft, zu unvermittelt im Szenenwechsel. Es war keine von des Gedankens Blässe angekränkelte 'Predigt' und alles andere als ein frommes Stück Erbauungsliteratur. Hans Caninenberg gab in diesem knappen, genauen Lebensabriss der Titelrolle die in bestem Sinn adlige Gestalt. Höchst bedauerlich allerdings, dass sich diese wichtige Sendung mit dem 2. Teil der 'Rebellion der Verlorenen' überdeckte."

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Die Professoren Die Assistenten Die Studenten
Wilhelm von Ketteler Hans Caninenberg
Wilderich von Ketteler Hermann Kiessner
Paula von Ketteler Gisela Mattishent
Richard von Ketteler Heinz Theo Branding
Dr. Moufang Alexander May
Dr. Heinrich Lothar Blumhagen
Dr. Raich Norbert Langer
Ludwig III. von Hessen Hans Karl Friedrich
Freiherr von Dalwigk Klaus Miedel
Matthias Aulike Dietrich Frauboes
Ferdinand Lasalle Harry Engel
Gräfin von Hatzfeld Dagmar Altrichter
Otto von Bismarck Detlof Krüger
Ludwig Windthorst Hans Hermann Schaufuß
Franz Ratzek Wolfgang Unterzaucher
Georg Hermann Günther
Wasserburg Eric Vaessen
Dokumentarspiel von Bernd Grote
Hermann Kugelstadt
Szenenbild Johannes Ott
Regie Hans Dieter Schwarze
eine Sendung des ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 02.01.2020

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