Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1969

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Goldmacher Tausend

Erstsendung (ARD/SDR):
Dienstag, 08.04.1969, 21.00-22.45 Uhr

Regie:
Theo Mezger

Dauer/ Bild:
103', s/w

Inhalt

Ein Hochstaplerprozess während der Weimarer Republik ist an sich nichts Ungewöhnliches. Aber eine Verhandlung im Januar 1931 im Justizpalast München findet viel Beachtung. Angeklagt ist der 40jährige Schwabe Franz Tausend, der behauptet hat, synthetisches Gold herstellen zu können. Mit phantastischen chemischen Formeln und abenteuerlichen Theorien gelang es dem Amateurwissenschaftler, Zeitgenossen wie General Ludendorff, den Berliner Bankier Osthoff und Stahlfabrikant Mannesmann zu überzeugen und ihnen Millionen herauszulocken. Die ehrenwerten Herren planten, mit dem erzeugten Gold die Versailler Reparationsforderungen zu begleichen und Deutschland wieder eine Vormachtstellung in der Welt zu sichern. Vor Gericht war der Auftritt der prominenten Betrugsopfer nicht nötig: dem Staatsanwalt gelang es, die eigentlichen Urheber der skandalösen Affäre zu decken ...  (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Weiterer Beitrag aus der Dokumentarreihe 'Zeitgeschichte vor Gericht'. Als Kommentator wurde der durch die Sendung 'Was bin ich?' bekannt gewordene Nürnberger Oberstaatsanwalt Hans Sachs verpflichtet, weil es darum ging, für diese fast unglaublich klingende Geschichte einen Fachmann zu finden, der außerdem Bayer ist.
Kritiken
Gong 17/1969, Seite 84: "[...] Was die völkischen Kreise um General Ludendorff von dem hochstapelnden Alchimisten erwarteten, [war] die Befreiung vom Versailler Vertrag, den Wiederaufstieg Deutschlands [...]. Dass dies bei der Sendung herauskam und dass sie obendrein noch manchen Krimi an innerer Spannung übertraf, machte sie sehenswert. Rudolf Wessely bot das überzeugende Konterfei eines ideologisch überhöhten Betrügers. Die Reihe der Zeugen war unter Theo Mezgers zügiger und präziser Regieführung so gewählt, dass die Tendenz des Stückes ohne Karikierung sichtbar wurde."
Schalt ein 17/1969, Seite 36: "[...] Gustav Strübel verstand es, dieses Dokumentarspiel so spannend und amüsant zu gestalten, dass eine erheiternde Gaunerkomödie daraus wurde, bei der man nicht wusste, wen man mehr belächeln sollte - die Geschädigten oder den bayerischen Cagliostro."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Franz Seraph Tausend Rudolf Wessely
Vorsitzender Heinz Moog
Staatsanwalt Ulrich Matschoss
Verteidiger Arno Assmann
Rolf Rienhardt Rainer Behrend
Heinz Pernet Hans Korte
Johannes Kummer Fred C. Siebeck
Leberecht Stremmel Lothar Kern
Herbert von Obwurzer Klaus Schwarzkopf
Leopold Osthoff Wolf Ackva
Franz von Rebay Wolfgang Höper
Münzdirektor Dr. Koell Fritz Strassner
Prof. Sestini Ettore Cella
Prof. Röntgen Peter Schütte
Prof. Hönigschmidt Alexander Golling
Prof. Bostroem Gerd Westphal
Sprecher Hans Sachs
Dokumentarspiel von Gustav Strübel
Kamera Hartmut Missbach
Szenenbild Karl Wägele
Regie Theo Mezger
Eine Produktion des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 03.09.2018

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