Hürdenlauf |
Erstsendung (ARD/ SWF):
Donnerstag, 20.02.1969, 20.15-21.40 Uhr |
Regie:
Thomas Fantl |
Dauer/
Bild:
82', s/w |
Inhalt |
Hubert Wehrle stammt aus einer
Arbeiterfamilie und möchte studieren. Er ist kein schlechter Schüler, in
Naturwissenschaft sogar einer der Besten der Klasse. Bei seinen Kameraden gilt
er als Streber und Ehrgeizling. Als Huberts Abituraufsatz daneben geht, sieht er
keinen Ausweg mehr und begeht Selbstmord. Eltern, Mitschüler, Verwandte und
Lehrer suchen nach einer Erklärung für Huberts Verhalten. War es eine
Kurzschlusstat? Überarbeitung, Prüfungsangst? Oder war seine soziale Stellung
und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten die Ursache? (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Die Hälfte der westdeutschen
Bevölkerung bestand Ende der 1960er-Jahre aus Arbeitern. Doch von den Studenten
an den Universitäten stammten nur knapp sechs Prozent aus der Arbeiterschaft,
der niedrigste Prozentsatz der westlichen Staaten. Diese statistischen Zahlen
und die sich daraus ergebenden Fragen nahm der Autor als Ausgangspunkt für sein
dokumentarisches Fernsehspiel. - Wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Freitag,
19.06.1970, 22.30 Uhr und im BR-Abendprogramm in der Reihe 'Damals
Tagesgespräch' am Donnerstag, 10.04.1980, 19.00 Uhr. Sehbeteiligung bei der
Erstausstrahlung: gut (35%), Zuschauerurteil: sehr gut (+5). |
Kritiken |
Hörzu
10/1969, Seite 14: "[...] Der Autor will die bundesdeutsche Schulmisere
sichtbar machen und sucht sich ein Gymnasium, an dem ein 'Humanist' von
vorgestern das Zepter führt (aber er zeigt auch im Physiklehrer das
Gegenbild); er will den Mythos der klassenlosen Gesellschaft entlarven und
zerrt seine Zuschauer auf eine Snob-Appeal-Party (dergleichen gibt es
tatsächlich); und last not least: er will schlüssig beweisen, dass Kinder in
jeder Beziehung unbemittelter Eltern kaum eine Chance haben, die Hürde des
Abiturs zu nehmen - und exemplifiziert das an einem psychologischen
Sonderfall: [...] Der SWF hat mit diesem milieudicht inszenierten Stück
Maßstäbe gesetzt für das gegenwartskritische Fernsehspiel."
Bild + Funk 24/1970, Seite 58 zitiert zur ARD-Wiederholung die eigene
Kritik: "... das regt zum Nachdenken an: 'Hürdenlauf' riss Wunden auf, die
die meisten für verheilt hielten: Der Klassenunterschied in unserer
Gesellschaft. Fünf von fünf Sternen."
Gong 14/1980, Seite 90 zitiert zur BR-Wiederholung die eigene Kritik:
"Kompliziertes Spiel um das Scheitern eines Schülers, dargeboten in
verzwickten Rückblenden." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Lorenz Wehrle |
Heinz Schimmelpfennig |
Frau Wehrle |
Eva Brumby |
Hubert Wehrle |
Ulrich Faulhaber |
Roswitha Wehrle |
Gytta Schubert |
Bernhard Wehrle |
Holger Ungerer |
Klaus Wehrle |
Til Erwig |
Tante Elsbeth |
Ilse Künkele |
Exzellenz Lohmüller |
Wolfgang Preiss |
Bobby Bauer |
Alexander Hegarth |
Mampa Tauscher |
Rolf Hübner |
Vikar Pfefferle |
Ludwig Thiesen |
Prof. Keilmann |
Siegmar Schneider |
Frau Keilmann |
Gisela Hoeter |
Benno Wolfsbacher |
Gernot Endemann |
Frank Nesselhauf |
Manfred Seipold |
Ulrich |
Karl Heinz Wagner |
Klaus Heyse |
Hans Hass jr. |
Birgit Keilmann |
Claudia Butenuth |
Rosemarie Tauscher |
Inge Steinbach |
Renate Stögbauer |
Hilde Lermann |
Muttchen |
Kirstin Lehmann |
Christa Kircher |
Barbara Schöne |
Erich |
Horst Bohse |
Frau Kircher |
Margarete Salbach |
Dame |
Ingeborg Schubert |
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Fernsehfilm von |
Dieter Waldmann |
Kamera |
Klaus König |
Szenenbild |
Jost Bednar |
Regie |
Thomas Fantl |
Eine
Produktion des |
Südwestfunks |
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