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Der große Tag der Berta Laube

Erstsendung (ARD/ NDR):
Dienstag, 21.01.1969, 21.00-22.10 Uhr

Regie:
Dieter Meichsner

Dauer/ Bild:
69', s/w

Inhalt

Alltag im Materiallager eines Industriebetriebs: ermüdende Routinearbeit, Tratsch, Klatsch und kleine Intrigen unter den Kollegen. Eines Morgens wird dem Lager ein wichtiger Eilauftrag aus dem Produktionbereichs des Werks erteilt. Während die meisten Arbeiter sofort in Abwehrstellung gehen, nimmt Berta Laube, durch Herkunft und Erziehung vom Wert jeder Arbeit überzeugt, die Sonderaufgabe mit Idealismus an. Und tatsächlich schafft es Frau Laube, ihre Kollegen mitzureißen. Sogar Drückeberger Ingo packt mit erstaunlichem Eifer an. Doch der große Tag der Berta Laube endet mit einer großen Enttäuschung ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes

Gong 3/1969, Seite 36 zur Erstausstrahlung: "Fernsehfilm des gesellschaftspolitisch engagierten Leiters der NDR-Fernsehspielabteilung, der in diesem Film auch erstmals Regie führt." - Letzte Rolle von Ernst Ronnecker, der am 22. November 1968 45jährig verstorben ist. - Wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 12. März 1971, 22.45 Uhr. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: mittelmäßig (27%), Zuschauerurteil: positiv (+2).

Kritiken

Hörzu 6/1969, Seite 12: "Es besteht die Gefahr, dass 'Der große Tag der Berta Laube' niemandem recht gefallen hat: den Abgeschilderten nicht, weil es ihnen ja zu eigen ist, die kritische Distanz nicht zu haben, mittels derer sie sich wiedererkennen könnten, und den 'Außenstehenden' nicht, weil sie sich, was die Bekanntschaft mit 'einfachen Menschen' angeht, vielleicht schon von ihrer Zugehfrau bestens bedient fühlen. Der Wunsch, Gefallen zu finden, dürfte Dieter Meichsner freilich gar nicht gekommen sein. Seine neue Arbeit fühlt sich den Realitäten der Gesellschaft - in diesem Fall der untersten Etage der Industriegesellschaft - verpflichtet; aritifizieller Glanz und konventionelle Dramatik könnten diesem Stil einer neuen Dokumentation nur die Glaubwürdigkeit entziehen. Meichsner weiß es, und er ist konsequent. Er bringt - erstmals sein eigener Regisseur - das Kleinkarierte und Maulheldische, das fade Glück und das rührend Armselige aus dem Bereich Lebewesen als nüchterne 'Industrie-Reportage', die sich den Kommentar versagt, weil sie ihn in sich hat. [...] Wer je erlebt hat, wie in 'richtigen' Reportagen die Menschen angesichts der Kamera zu verdrehten Akteuren werden, möchte Meichsners Form der nachinszenierten Wirklichkeit noch für die einzig gültige halten. (Der Arbeiter Seufert wird sich selbst vor keiner Kamera so überzeugend darstellen wie der Schauspieler Peter Petran; Angelika Hurwicz dagegen als sich zur Klein-Arbeitgeberin aufschwingende Berta Laube war fast ein wenig zu ausdrücklich und somit in der Nähe der Karikatur.) [...] Es ist in der Tat nicht überall so, aber es ist an viel zu vielen Stellen so."

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Berta Laube Angelika Hurwicz
Frau Albert Lili Schoenborn-Anspach
Frau Kobus Ingrid Piltz
Frau Degenhardt Charlotte Weddy
Ingo Joachim Tennstedt
Seufert Peter Petran
Witulsky Heinz Ulrich
Schladitz Ernst Ronnecker
Kamphöfel Christian Carlsen
Hossein Djebli Abdelbaki
Mohammed Tahar Belkhoga
Ahmed Kennou Rafik
Erwin Joachim Richert
Fernsehfilm von Dieter Meichsner
Kamera Walter Fehdmer
Szenenbild Herbert Kirchhoff
Schnitt Brigitte Kirsche
Regie Dieter Meichsner
Eine Produktion des NDR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 20.09.2018

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