Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1968

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Der Idiot
(Teil 1 & Teil 2 & Teil 3)

Erstsendung (ARD/ WDR):
Teil 1: Mittwoch, 25.12.1968, 20.05-21.25 Uhr
Teil 2: Donnerstag, 26.12.1968, 20.10-21.25 Uhr
Teil 3: Freitag, 27.12.1968, 21.00-22.00 Uhr

Regie:
Rolf von Sydow

Dauer/ Bild:
80'37'', s/w (Teil 1)
74'08'', s/w (Teil 2)
57'27'', s/w (Teil 3)

Inhalt Teil 1 (Mittwoch, 25.12.1968, 20.05-21.25 Uhr )

Eines trüben Novembertages kommt der junge Fürst Myschkin, ärmlich gekleidet und ohne Geld, aus der Schweiz nach St. Petersburg zurück. Der im Geiste Arme, der in der Schweiz Heilung von seinem Epileptiker-Leiden suchte, besitzt Eigenschaften, die ihn über seine Mitmenschen erheben: intuitive Intelligenz und die Fähigkeit, mitleidend das Schicksal anderer zu begreifen. Der Tag von Myschkins Ankunft entscheidet in dramatischer Weise über das Schicksal dreier Menschen. Nastassja, Kokotte des reichen Gutsbesitzers Trotzkij, feiert ihren 25. Geburtstag. Dabei soll ihre Verlobung mit dem ehrgeizigen Gawrila, Sohn des verkrachten Generals a. D. Iwolgin, verkündet werden. Das will der Petersburger Kaufmannssohn Rogoshin verhindern, den eine wilde Leidenschaft für Nastjassa umtreibt. Die launische, unberechenbare Schönheit fragt Myschkin, ob sie Gawrila heiraten soll und macht ihre Entscheidung von seinem Rat abhängig ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Inhalt Teil 2 (Donnerstag, 26.12.1968, 20.10-21.25 Uhr )
Zum Entsetzen des Petersburger Adels hat Myschkin Nastassja um ihre Hand gebeten. Sein Antrag kam aus Mitleid mit der gedemütigten, beleidigten Frau. Und er geht von seinen Entschluss auch nicht ab, als er sich in Aglaja verliebt ... (Text © JO, Die Krimihomepage)
Inhalt Teil 3 (Freitag, 27.12.1968, 21.00-22.00 Uhr)
Obwohl Myschkin die schöne Generalstochter Aglaja liebt, will er die unglückliche, erniedrigte Nastassja zur Frau nehmen. Nastassja liebt Myschkin von ganzem Herzen, kann jedoch nicht ertragen, nur aus Mitleid geheiratet zu werden. So flüchtet sie immer wieder in die Arme des von Eifersucht und Leidenschaft zerfressenen Rogoshin. Die Katastrophe ist unausweichlich. Rogoshin, der weiß, dass Nastassja ihn nicht liebt, erwürgt sie. Myschkin, endgültig unheilbar geisteskrank, kehrt in Begleitung seines Freundes in die Schweiz zurück ... (Text © JO, Die Krimihomepage)
Wissenswertes
Gong 51/1968, Seite 40 zur Erstausstrahlung: "Dostojewski versuchte, die moralische Krise der Gesellschaft seiner Zeit in der Abwendung der Menschen vom Glauben zu begründen. - Die Außenaufnahmen entstanden im Parkgelände des Schlosses Heltorf bei Duisburg und in Paris." - Wiederholt im ARD-Sonntagnachmittagsprogramm am 10.01., 17.01. und 24.01.1971. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung Teil 1 und 2: gut (24%), Zuschauerurteil: gut (+4), Teil 3: 29% bzw. +2.
Kritiken

Bild + Funk 2/1969, Seite 10 gibt drei (durchschnittlich) von fünf Sternen: "Leo Lehmans Fernsehbearbeitung [...] stand zwar im Schatten besser geratener Romanverfilmungen. Doch war der psychologische Leitfaden straff genug gespannt für das skurrile Rahmenwerk altrussischer Spielart. Neben der unterkühlt-intensiven Karin Hübner beeindruckte Gerd Baltus' bestechende Verhaltenheit in seiner Auffassung und Verkörperung der Titelfigur."
Hörzu 2/1969, Seite 10: "[...] Lehman lässt mehr Text stehen als frühere Bearbeiter. Auch politisches Gespräch bleibt, zumal wenn es ferne Bezüge zum Heute zu bieten scheint. Dennoch wurde schonungslos gehobelt. Manchmal ist der Zusammenhang unterbrochen, und das Sagen und Tun der Menschen erscheint noch ungewöhnlicher als im Urbild. Auch in der Darstellung fallen Späne. [...] Gerd Baltus aber ist gütig nur aus Schwäche und ein wenig Schwachsinn, sein Verstehen und Verzeihen erwächst nicht aus innerem Durchdrungensein. In der zweiten Hauptgestalt, der Nastassja, konzentrieren sich für den Westeuropäer alle Vorstellungen von den Rätseln der russischen Seele. Leidenschaft und Leiden, jähe Entschlüsse, Geist, wildes Aufflammen, reines Liebesverlangen und elementare Triebhaftigkeit, das alles sollte Karin Hübner glaubhaft und sichtbar machen. Aber ihre Nastassja blieb das Extrem schuldig. Auch ihr waren die Stiefel aus Dostojewskis Werkstatt zu groß. In anderen, freilich weniger befrachteten Rollen wurde volles Maß gegeben. Von Alexander Golling etwa, der in dem trunksüchtigen Phantasten Iwolgin den Rest Menschtum aufleuchten ließ, von Heinrich Schweiger und Klaus Schwarzkopf. Rolf von Sydows Regie lieferte dichte Atmosphäre. Doch mancher Vorgang, der dem Leser den Atem raubt, ließ den Zuschauer kühl: so die Hunderttausend-Rubel-Verbrennung."
Gong 3/1969, Seite 60: "[...] Abglanz nur, kein Dostojewskij lässt sich kongenial auf den Bildschirm umsetzen, aber doch ein schöner, wichtiger und spannend gemachter Abglanz. Kein Dostojewskij für Literaten, aber einer für ein Millionenpublikum, das durch die bohrenden Fragen rings um den Fürsten Myschkin zur Selbstbeantwortung oder gar Selbstbesinnung gerade zu Weihnachten geführt werden sollte und vielleicht auch geführt wurde. [...] Gerd Baltus konnte als Myschkin das Erstaunen und die Reinheit sehr gut spielen. Karin Hübner als Nastassja nahm ihrer Rolle das Ordinäre, sie hatte eine engelhafte Erscheinung in die Waagschale des Dramas zu werfen. Rolf von Sydow gelangen schöne und weniger schöne Szenen. Herrlich waren die Außenaufnahmen zum Komplex 'Pawlowsk'. Mehr Zeit für die Aufnahmen hätten wir dem Regisseur gewünscht, aber, wir wissen es, es liegt nicht an ihm, sondern an der Apparatur."

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
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Teil 1
Fürst Myschkin Gerd Baltus
Nastassja Filippowna Karin Hübner
Rogoshin Heinrich Schweiger
Aglaja Anne Stegmann
Gawrila Udo Vioff
Jepantschin Fritz Tillmann
Lisaweta Prokofjewna Ruth Hausmeister
Alexandra Lis Kertelge
Adelaida Claudia Wedekind
Iwolgin Alexander Golling
Nina Alexandrowna Edith Schultze-Westrum
Kolja Christian Böttcher
Warwara Ilse Strambowski
Lebedjew Klaus Schwarzkopf
Ferdyschtschenko Nikolaus Schilling
Trotzkij Alf Marholm
Ptitzyn Robert Naegele
Stepan Alfred Hansen
Keller Harald Dietl
Darja Alexandrowna Brigitte Drummer
Katja Silvia Fenz
Lebedjews Neffe Walter Hoor
Teil 2
Fürst Myschkin Gerd Baltus
Nastassja Filippowna Karin Hübner
Rogoshin Heinrich Schweiger
Aglaja Anne Stegmann
Lebedjew Klaus Schwarzkopf
Jewgenij Pawlowitsch Peter Lieck
Fürst S. H. J. Geiger
Jepantschin Fritz Tillmann
Lisaweta Prokofjewna Ruth Hausmeister
Alexandra Lis Kertelge
Adelaida Claudia Wedekind
Ippolyt Gerd Böckmann
Keller Harald Dietl
Iwolgin Alexander Golling
Kolja Christian Böttcher
Kapiton Siegfried Rauch
Frau des Oberst Ilde Overhoff
Burdowskij Lambert Hamel
Lebedjews Neffe Walter Hoor
Teil 3
Fürst Myschkin Gerd Baltus
Nastassja Filippowna Karin Hübner
Rogoshin Heinrich Schweiger
Lebedjew Klaus Schwarzkopf
Aglaja Anne Stegmann
Jepantschin Fritz Tillmann
Lisaweta Prokofjewna Ruth Hausmeister
Iwolgin Alexander Golling
Nina Alexandrowna Edith Schultze-Westrum
Kolja Christian Böttcher
Gawrila Udo Vioff
Jewgenij Pawlowitsch Peter Lieck
Ippolyt Gerd Böckmann
Keller Harald Dietl
Warwara Ilse Strambowski
Alexandra Lis Kertelge
Adelaida Claudia Wedekind
Trotzkij Alf Marholm
Ptitzyn Robert Naegele
Burdowskij Lambert Hamel
Lebedjews Neffe Walter Hoor
Iswjenko P. Walter Jacob
Klug Helmuth Hinzelmann
Kapiton Siegfried Rauch
Frau des Oberst Ilde Overhoff
Reisender Wilhelm Pilgram
Fürst S. H. J. Geiger
Ferdyschtschenko Nikolaus Schilling
Priester Georg Peter Pilz
Stepan Alfred Hansen
Pafnutjewna Annemarie Hase
Darja Brigitte Drummer
Katja Silvia Fenz
sowie Margret van Munster
Jacques Filh
Gilles Brissac
Karin Schmitz
Frank Hollmann
Fernsehspiel von Leo Lehman
Nach dem Roman von Fjodor M. Dostojewskij
Deutsch von Kurt Heinrich Hansen
Ton Karl Marnach
Bildtechnik Roland Freyberger
Aufnahmeleitung Fred Ilgner
Heinz Recht
Regieassistenz Karsten Hoffmann
Filmschnitt Wolfgang Richter
Bildschnitt Eva Schmidt
Kamera Dieter Naujeck
Otto Heinrich
Arkadij Ljutow
Helmut Handschel
Werner Hoffmann
Maske H. J. Schmalor
Gerda Behrendt
Kostüme Brigitte Scholz
Szenenbild Lothar Kirchem
Produktionsleitung Joachim Glaser
Produktion Willi Segler
Regie Rolf von Sydow
Eine Sendung des WDR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 10.01.2017

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