Diese Frau zum Beispiel |
Erstsendung (ARD/ SDR):
Dienstag, 17.12.1968, 21.00-22.20 Uhr |
Regie:
Heinz von Cramer |
Dauer/
Bild:
80'43'',
s/w |
Inhalt
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Geschichtsprofessor Max
Thal trifft während der Kur in einem modernen Sanatorium seine
Mitpatientin Elisabeth Alione. Die unscheinbare Frau fasziniert Thal so
sehr, dass sein ganzes Denken und Fühlen schließlich nur noch um sie
kreist. Seiner Frau Alissa fällt die Veränderung bei einem Besuch sofort
auf. Sie spricht Elisabeth an und merkt, dass diese weder besonders klug
noch geistreich und mit einem Geschäftsmann verheiratet ist, der sie
völlig beherrscht. Trotzdem wird Alissa klar, woher Elisabeths
Anziehungskraft kommt. Es beginnt ein unterschwelliges Dreiecksspiel, in
dem Alissa die werbende Rolle von Max übernimmt ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Marguerite Duras schrieb
dieses Manuskript im Auftrag des SDR. Als Drehort schlug sie ein 'ganz
modernes Sanatoriumhotel vor, nur Glas, Beton und drumherum die Landschaft,
die durchs Glasfenster hereinkommt'. Das Parksanatorium in Meersburg am
Bodensee diente als entsprechender Drehort. - Gong 50/1968, Seite 36 zur
Erstausstrahlung: Psychologischer Fernsehfilm, der am Beispiel der seltsamen
Beziehungen zwischen einem Wissenschaftler-Ehepaar und einer geistig noch
nicht reifen jungen Frau die Spannung zwischen Intellekt und Naivität zeigt.
- Wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 10. April 1970, 22.20 Uhr.
Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: gut (24%), Zuschauerurteil:
umstritten (+-0). |
Kritik |
Hörzu 1/1969, Seite 11: "[...]
Ein ganz leises, halbverborgenes Drama mit ungeschickt tastenden,
zerbrechlichen Dialogen. Mit Personen, die nicht handeln. Um so intensiver
'handeln' Kamera, Filmschnitt, Perspektive, Licht. Und die Gesichter! Das
erforderte feinnervige Regie, verlangt Gefühl für Rhythmus, Takt, Nuancen,
Andeutungen. Und gelingt nicht zuletzt dank einer idealen Rollenbesetzung.
Das erste Original-Fernsehspiel der Französin Marguerite Duras - nicht
einfach zu verstehen, aber faszinierend bis zu jenem Augenblick, da Alissa
und ihr Mann allein zurückbleiben. Der Epilog versandet."
Gong 2/1969, Seite 58: "[...] von Regisseur Heinz von Cramer mit diffiziler
Strenge inszeniert. Dass eine Frau ohne höhere Intelligenz nur durch ihr
Dasein Konflikte auslöst, ist ein altes Romanthema: hier wurde es souverän
abgehandelt. Die Liebe des Ehepaars Thal zu Elisabeth ist von einer
Zartheit, die sich in den Bildfolgen ausdrückt. Das Seltsame überzeugt, die
verzauberte Wirklichkeit lässt sich übersehen. Von Cramers Stilmittel sind
sanft, es wird fast tonlos gesprochen, ein Poem erscheint auf dem
Bildschirm. Das Gegeneinander der Figuren wird im Tennisspiel hart und
monoton unterbrochen, das Schwierige erhält seine psychologische Bedeutung.
Während Gunther Malzacher nur statuarisch aufzutreten hatte, in sich
versammelt, durften Erika Pluhar und Miriam Spoerri die Zeilen dieses
merkwürdigen, eindrucksvollen Gedichtes sprechen. Beide Schauspielerinnen
beherrschten die Szene, sie hatten jene lautlose Eindringlichkeit, die dem
Bildschirm oft so fremd sein muss."
Bild + Funk 14/1970, Seite 70 zitiert zur ARD-Wiederholung den
'Tagesspiegel': "... keine obskuren Verwirrungen strapazierten das
Verständnis, ... aber auf jedermanns Geschmack wurde keine Rücksicht
genommen ... Man sah ... eine makellose Inszenierung, ein elitärer,
unverbindlicher Genuss ..." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Alissa Thal |
Erika Pluhar |
Max Thal |
Gunther Malzacher |
Elisabeth Alione |
Miriam Spoerri |
Bernhard Alione |
Claus Biederstaedt |
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Fernsehspiel von |
Heinz von Cramer |
Nach der Erzählung von |
Marguerite Duras |
Deutsch von |
Werner Spies |
Kamera |
Hartmut Missbach |
Schnitt und Regieassistenz |
Karl Heinz Jakob |
Ton |
Wolfgang Albrecht |
Kostüme |
Ilse Dubois |
Aufnahmeleitung |
Hans Rudolf Müller |
Produktionsleitung |
K. H. Tischendorf |
Szenenbild |
Wolfgang Wahl |
Produktion |
Reinhart Müller-Freienfels |
Regie |
Heinz von Cramer |
Eine Produktion des |
Südfunks Stuttgart |
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