Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 11.12.1968, 21.15-22.25 Uhr |
Regie:
Korbinian Köberle |
Dauer/
Bild:
ca. 70', s/w |
Der römische Feldherr Lukull schätzt gutes Essen mehr als jede kriegerische
Strategie ebenso wie er mehr von der Liebe als von der Macht hält. Der
heitere, gelassene und phantasievolle Lebenskünstler ist Freund alles
Schönen und hat unter anderem die Kirschen nach Rom gebracht. Lukull ahnt,
dass diese menschenfreundliche Tat mehr zu seinem Nachruhm beitragen wird
als jeder militärische Erfolg ...
(Text © JO, Die Krimihomepage) |
Die im Oktober 1940
uraufgeführte Komödie wurde auch in den Nachkriegsjahren viel gespielt. Der
Lukull zählte zu den Lieblingsrollen von Gustaf Gründgens, der den Part
schon bei der Premiere spielte. Er sprach den Lukull auch in der
Hörspielversion des Stücks, die am 14.06.1953 im SDR gesendet wurde. Weitere
Hörspielversionen: am 21.11.1950 im NWDR, am 09.04.1951 im HR, am 23.10.1952
in Radio Saarbrücken und am 04.07.1976 im BR. |
Bild + Funk 52/1968, Seite 16
gibt vier (gut) von fünf Sternen: "[...] das war ein humorvoller Abriss
römischer Geschichte. Gründgens zählte die Rolle des Feldherrn und
Liebhabers Lukull zu seinen Lieblingsrollen. Peter Schütte muss es ähnlich
ergangen sein: Er gab sich große Mühe, schien aber dennoch eine grobe
Fehlbesetzung. Monika Peitsch als Fotis, oben leicht geöffnet, natürlich
wieder fabelhaft. Erübrigt sich zu sagen, dass Monika Peitsch offenbar in
jeder Rolle ein Bildschirm-Ereignis ist."
Hörzu 52/1968, Seite 14: "[...] konnten bei der Uraufführung 1940 als
delikat empfunden werden: Ein Feldherr namens Lukull, der Blütenzweige als
wesentlichste Kriegsbeute in die Heimat schickt! Heute - auch auf dem
Bildschirm und in der Aufbereitung von Karl Wittlinger - will einem dieses
'Fernsehgericht' nicht recht auf der Zunge zergehen - denn die Würze, die
Lukull selbst so sehr schätzte, ist der Zeit zum Opfer gefallen. Das Noble,
das sich amüsant gab, erzeugte kaum mehr als Langeweile - eine Eigenschaft,
von der anscheinend auch die Darsteller (Monika Peitsch, Peter Schütte)
ergriffen wurden."
Gong 1/1969, Seite 63: "Weltgeschichte aus der Küchenperspektive bietet
diese parfümierte, zu brav inszenierte Komödie [...]. Zu brav und zu artig -
die Philosophie des Küchenzettels ist matt. Auch Korbinian Köberles wenig
einfallsreiche Regie brachte die müde Boudoirantike nicht auf Schwung. Und
Peter Schütte [...] war eine böse Enttäuschung, so fad und flach gab er
seinen Part. Einzig die sensible Monika Peitsch blieb bemerkenswert." |