Die
Söhne |
Erstsendung (ARD/ WDR):
Dienstag, 26.11.1968, 21.00-22.20 Uhr |
Regie:
Volker Vogeler |
Dauer/
Bild:
79',
Farbe |
Inhalt |
Drei befreundete, ledige junge
Männer, die zur 'besseren Gesellschaft' einer süddeutschen Kleinstadt
gehören, haben sich mit dem Erreichten zufriedengegeben, sind wenig
ehrgeizig und langweilen sich, ohne in der Lage zu sein, ihre Situation zu
durchschauen. Dieter Dachsler arbeitet in wichtiger Position in der
Möbelfabrik seines Onkels, Heiner Pfrang führt als promovierter Biologe die
Drogerie seiner Eltern und Karl Kürbitz ist Zahnarzt-Assistent. Eines
Samstagnachmittags im Sommer machen sie einen Ausflug ins Grüne. Nach einem
harmlosen Flirt landen sie im nahegelegenen Spielcasino, in dem sie sich
kurzfristig mit zwei zwanzigjährigen Touristinnen abgeben. Schließlich
platzen sie in die Versammlung des örtlichen Tennisvereins, die gerade einen
neuen Vorstand wählt. Inzwischen sind die drei Männer derart mit
Aggressionen aufgeladen, dass sich ihre grauenhafte Langeweile nur noch mit
einer spektakulären Aktion vertreiben lässt. In dieser Situation läuft ihnen
der junge Töpfer Heinz Suckrow über den Weg, dem eine homosexuelle
Veranlagung nachgesagt wird ...
(Text © JO, Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 47/1968, Seite 44 zur
Erstausstrahlung: "Fernsehspiel des jungen Autors (geb. 1932), in dem
gezeigt werden soll, dass hinter einer honorigen Fassade auch bei jungen
Leuten brutale Kräfte freiwerden können". Regisseur Volker Vogeler: "Mit
diesem Film möchte ich provozieren!" - Hörzu 47/1968, Seite 86/IV zitiert
ebenfalls den Regisseur: "Dies ist erstens ein Horrorfilm, da eine gewisse
Schreckensatmosphäre entsteht. Zweitens ein Heimatfilm, nur mit umgekehrten
Vorzeichen. Im üblichen Heimatfilm wird eine heile, idyllische Welt gezeigt
und am Schluss bestätigt. In meinem Film wird zunächst auch eine heile Welt
präsentiert, die aber in Wirklichkeit gar nicht heil ist und zerstört wird.
Drittens könnte man 'Die Söhne' auch als Bürger-Western bezeichnen. Nur,
dass hier nicht auf Pferden geritten wird, sondern auf Autos."
Wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 24. April 1970, 22.20 Uhr und
jeweils im WDR-Abendprogramm am Samstag, 16. Juni 1979, 20.15 Uhr und am
Freitag, 30. September 1988, 22.35 Uhr. Sehbeteiligung bei der
Erstausstrahlung: gut (33%), Zuschauerurteil: sehr schlecht (-4). |
Kritiken |
Gong 51/1968, Seite 63:
"Lediglich ein bemerkenswert realistischer Farbbericht über jugendliche
Untaten [...]. Sie gab sich weniger als eine psychologische Deutung der
jungen nachkriegsdeutschen Generation, wie sie von Günter Herburger wohl
gedacht war. [...] In diesem drastisch überzeichneten Schocker fehlte die
sich räkelnde Sexbiene ebensowenig wie der brave, langweilige Vikar. Eine
eindeutig negative, in der Inszenierung phantasievoll-abstoßende Studie
idiotischer Ausgeburten lahmgelegter Gehirne, wie sie grausamer nicht sein
kann, mit Sicherheit aber (noch?) nicht symptomatisch ist für diese
Generation."
Hörzu 16/1970, Seite 94 zitiert zur ARD-Wiederholung die eigene Kritik:
"Spannend wie ein Krimi, brutal wie eine Gangsterstory, beklemmend wie ein
Horrorfilm. Leider hat der Autor - wie so oft! - seine Helden isoliert von
der Umwelt dargestellt." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Karl Kürbitz |
Rolf Becker |
Dieter Dachsler |
Wolfgang Forester |
Dr. Heiner Pfrang |
Hans Joachim Schmiedel |
Elisabeth Reutle |
Heidi Stroh |
Ruth Posselt |
Ingrid Mannstaedt |
Heinz Suckrow |
Manfred Seipold |
Vikar |
Paul Albert Krumm |
Dr. Wolf |
Walter Kohut |
Viola |
Monica Teuber |
Irmgard |
Inga Hiesserich |
Georg Reutle |
Günter Lamprecht |
Dr. Posselt |
Willy Semmelrogge |
Uhrmacher |
Wichard von Roell |
Dicker Mann |
Volkmar Eckard |
Obercroupier |
Fred Stillkrauth |
Arbeiter |
Horst A. Reichel |
|
Fernsehspiel von |
Günter Herburger |
Kamera |
Gérard Vandenberg |
Szenenbild |
Günther Naumann |
Fernsehbearbeitung und Regie |
Volker Vogeler |
Eine
Produktion der |
Bavaria Atelier GmbH |
im Auftrag
des | WDR |
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