Unwiederbringlich |
Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 20.11.1968, 20.00-21.50 Uhr |
Regie:
Dr. Falk Harnack |
Dauer/
Bild:
ca. 110', s/w |
Inhalt |
Die Ehe des Grafen Holk und seiner
Frau Christine ist wegen der Unterschiedlichkeit der beiden Eheleute
unglücklich. Während der schleswigsche Gutsbesitzer eine weltoffene
Liebenswürdigkeit an den Tag legt, neigt die geistig überlegene Christine zu
kühlem Verhalten und strenger Religiosität. So kommt es dem Grafen wie eine
Befreiung vor, als er als Kammerherr der Prinzessin Maria Eleonore an den
Kopenhagener Hof gerufen wird. Schwachheit und Eitelkeit treiben Holk dort in
die Arme der jungen Hofdame Ebba von Rosenberg. Im Grafen wächst der Wunsch,
sich von Christine zu trennen um Ebba zur Frau zu nehmen. Doch Holk unterliegt
einem Irrtum und muss erkennen, dass die glücklichen Tage unwiederbringlich
vorbei sind - für ihn genauso wie für Christine, die den Treulosen immer noch
liebt ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Fontanes 1891 erschiener Roman
zählt zu seinen schönsten Werken. Die Handlung ist angesiedelt vor dem
deutsch-dänischen Krieg von 1864, als Schleswig-Holstein noch unter
dänischer Herrschaft stand. Die Fernsehfassung versucht, die Poesie des
Romans in stimmungsvollen Landschaftsbildern und im verhaltenen Spiel der
Darsteller einzufangen. 30 Jungstiere, die bei den Außenaufnahmen in
Schleswig Holstein Friedfertigkeit demonstrieren sollten, gerieten laut
Hörzu 46/1968 kurz vor Beginn der Aufnahmen in wilde Panik, drei
durchbrachen eine Umzäunung und nahmen Reißaus. Nachdem sie mühsam wieder
einfangen waren, konnten die Dreharbeiten beginnen - allerdings ohne Ton, da
die Tiere nicht aufhören wollten, zu brüllen. - Gong 30/1971, Seite 29: "Der
Film nach Fontanes tragischem Eheroman lebt von einer morbiden Gestaltenwelt
und herber Psychologie."
Wiederholt im ZDF-Nachtprogramm am Samstag, 24. Juli 1971, 22.50 Uhr und
jeweils im 3sat-Abendprogramm am Freitag, 23. Mai 1986 und am Sonntag, 22.
Februar 1987. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: gut (39%),
Zuschauerurteil: sehr gut (+5). |
Kritik |
Hörzu 49/1968, Seite 12: "Wenn
möglich mehr als Fontanes anderen Werke entzieht sich diese verhaltene
Liebes- und Ehebruchgeschichte der Verfernsehung. Was, erzählt, Federstrich
bleibt, entartete, in Szene gesetzt, zum Holzschnitt. Einzig Lil Dagover,
freilich in ihrer Eleganz das Bild des Parts leicht verdrehend, vermochte
als Persönlichkeit zu überzeugen. Grand old Lady, die souverän die Szene
beherrschte. Die Regie wirkte nicht immer sicher, gab sich mitunter allzu
nüchtern, tat hier und da des Guten plötzlich zuviel. Man mochte - trotz
aller Anerkennung der Bemühung - nicht glücklich werden, zumal die Autoren
Gundermann und Harnack offenbar auf den fatalen Schluss (Wassertod der
Ehefrau) nicht verzichten zu können glaubten, der selbst
Fontane-Enthusiasten nie recht überzeugt hat."
Gong 50/1968, Seite 62: "Theodor Fontane hat man mit der Verfilmung seines
Romans keinen Dienst erwiesen. Hat die schwere, immer leise ironische
Sprache des Dichters die Darsteller überfordert? Oder war das ganze Spiel
mit Ausnahme der einsam hervorragenden Lil Dagover eine einzige
Fehlbesetzung? Das Dreieck Gräfin-Graf-Hofdame verlor durch die unmögliche
Interpretation der Gräfin jede Problematik. Ihr Selbstmord am Schluss wirkte
wie die Bestätigung der lang gehegten Überzeugung: An ihrer Seite wäre es
jedem anderen ebenso ergangen. Das aber wollte Fontane nicht sagen. So
tendenziös darf und kann man das Problem des Lebens zwischen Tugendstrenge
und Lebensfreude nicht darstellen." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Graf Holk |
Lothar Blumhagen |
Gräfin Christine Holk |
Solveig Thomas |
Prinzessin Maria Eleonore |
Lil Dagover |
Ebba von Rosenberg |
Karin Hübner |
Julie von Dobschütz |
Käthe Braun |
Baron Arne |
Alexander Kerst |
Baron Pentz |
Walter Buschhoff |
Baron Erichsen |
Tilo von Berlepsch |
Frau Hansen |
Katharina Brauren |
Brigitte Lundbye |
Eva Christian |
Pastor Petersen |
Hans Deppe |
Dr. Wilkins |
Henning Schlüter |
Schwarzkoppen |
Hans Timmermann |
Karin, Zofe bei Ebba |
Christine Diersch |
Asta Holk |
Angelika Grobe |
Axel Holk |
Stephan Schwartz |
? |
Charlotte Brummerhoff |
? |
Hans Gosslar |
? |
Kurt Blachy |
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Fernsehfilm von |
Max Gundermann & Falk Harnack |
Nach dem Roman von |
Theodor Fontane |
Kamera |
Alfred Ebner |
Szenenbild |
Gerd Staub |
Musik |
Peter Sandloff |
Kostüme |
Paul Seltenhammer |
Regie |
Falk Harnack |
Eine Produktion der |
Union-Film Berlin |
Im Auftrag des |
ZDF |
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