Madame
Caillaux |
Erstsendung (ZDF):
Freitag, 23.08.1968, 20.00-21.50 Uhr |
Regie:
Werner Schlechte |
Dauer/
Bild:
95', s/w |
Inhalt |
Am 16. März 1914 erschießt
Madame Caillaux, Frau des französischen Finanzministers, in den
Redaktionsräumen den Chefredakteur der konservativen Tageszeitung 'Le
Figaro' Calmette. Der Journalist war ein erklärter Feind ihres Gemahls,
führte wegen Caillaux' Pläne einer fortschrittlichen Finanzreform in
Frankreich eine erbitterte Pressekampagne. In zahlreichen Artikeln
beschuldige Calmette den Minister der Korruption, der Unterschlagung und
des Vaterlandverrats. Nachdem diese Anschuldigungen ohne Konsequenzen
blieben, ging der Redakteur dazu über, kompromittierende Liebesbriefe
des Politikers zu veröffentlichen, die dieser an Henriette schrieb,
während er noch mit seiner ersten Frau verheiratet war. Das veranlasste
Madame Caillaux letztendlich zu ihrer Tat ... Am 20. Juli 1914 beginnt
der weltweit beachtete Prozess. Verteidiger der Politikerehefrau ist
Maitre Labori, der erfolgreiche Anwalt von Hauptmann Dreyfus ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 33/1968, Seite 44 zur
Erstausstrahlung: "Das Dokumentarspiel versucht, Motive und Hintergründe
eines politischen Mordes zu erhellen, der weit über Frankreich hinaus
größte Bestürzung hervorrief und zu einem der sensationellsten Prozesse
dieses Jahrhunderts führte. Mit schonungsloser Offenheit wurden die
Methoden korrupter Drahtzieher und fanatischer Parteigänger bloßgelegt." |
Kritiken |
Bild + Funk 36/1968, Seite
64 gibt zwei (schwach) von fünf Sternen: "Dokumentar-Schnulze. Von den
Leiden der schamhaften französischen Ministersgattin [...] ahnte man
kaum etwas in Erich Kröhnkes Klischeetexten und wenig bei
Titeldarstellerin Barbara Rütting. Nachdem auch Regisseur Werner
Schlechte dem Versuch, aus der Schablone auszubrechen, widerstand, wurde
die Prozessthese ('Der Mörder ist der Ermordete') zur Farce."
Hörzu 37/1968, Seite 8, Leserbriefe: "Barbara Rütting kam nur in der
Rückblende szenisch zur Geltung. In der Gerichtsverhandlung wurde sie zu
einer Nebenfigur degradiert. Durch die beiden streitenden Advokaten kam
wenigstens etwas Leben in die ziemlich schematisch ablaufende
Verhandlung. - Manche Masken ließen daran denken, dass möglicherweise
eine Urlaubsaushilfe am Werk gewesen war. Einige Bärte sahen aus wie
angeklebt. Eine erfreuliche Ausnahme war Dieter Borsche, dessen Gesicht
hundertprozentig zeitecht wirkte." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Henriette Caillaux |
Barbara Rütting |
Joseph Caillaux |
Hans Krull |
Berthe Gueydan |
Ursula Burg |
Labori |
Dieter Borsche |
Chenu |
Richard Lauffen |
Vorsitzender Albanel |
Hans Paetsch |
Oberstaatsanwalt Herbeaux |
Hans Timmermann |
Henri Bernstein |
Hubert Suschka |
Monsieur Morgenpost |
Jo-Hans Müller |
Chefredakteur Calmette |
Joachim Boldt |
Pförtner |
Hanns Goßlar |
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Dokumentarspiel von |
Erich Kröhnke |
Szenenbild |
Albrecht Becker |
Regie |
Werner Schlechte |
Eine
Produktion des |
ZDF |
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