Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1967

"Die Krimihomepage SPEZIAL":
Klassiker des deutschen Fernsehspiels

Das deutsche Fernsehspiel

Fernsehspiele

Kriminalspiele

Kriminalistisches

Deutschsprachige Krimiserien

Fernsehkriminalspiele 1952-1989

Francis Durbridge Homepage

Nichtkriminalistisches

TV Serien anderer Genres

Sonstiges

Aufsätze & Co.

Kontakt

Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats
dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade

Erstsendung (ARD/ NDR):
Donnerstag, 23.11.1967, 21.05-22.35 Uhr

Regie:
Peter Schulze-Rohr

Dauer/ Bild:
90', Farbe

Inhalt

Insassen eines Irrenhauses stellen die Ermordung des französischen Revolutionshelden Jean Paul Marat vor einem imaginären Publikum des Jahres 1808 dar. Der sich selbst spielende Marquis de Sade ist zugleich Kommentator der blutig-raffinierten Ideen Marats als auch dessen Gegenspieler ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Diese Produktion ist die erste elektronische Farbaufzeichnung eines Fernsehspiels in Deutschland. - Gong 47/1967, Seite 48 zur Erstausstrahlung: "Aus widersprüchlichen Elementen zusammengefügtes Schauspiel. Vehemente, auf verschiedenen Ebenen verlaufende politisch-philosophische Auseinandersetzung. Insassen eines Irrenhauses spielen ein Stück Weltgeschichte nach: Die Französische Revolution als einen fehlgeschlagenen Versuch des Umsturzes und der Weltverbesserung. Nur für Erwachsene. Als das Stück mit dem ellenlangen Titel 1964 in Berlin uraufgeführt wurde, erregte es weltweites Aufsehen, wurde gerühmt und verteufelt". - Wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 18. April 1969 und im 1Plus-Abendprogramm am Samstag, 23. Mai 1987. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: mittelmäßig (17%), Zuschauerurteil: sehr schlecht (-4). - Der HR zeigte am 20.10.1965 eine Aufführung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.
Kritik
Bild + Funk 50/1967, Seite 16 gibt fünf (sehr gut) von fünf Sternen: "Faszinierende Moritat. Das erste Lob gebührt der ARD für den Mut, das Drama von Peter Weiss einem breiten Publikum zugänglich gemacht zu haben. Die Regie lag bei Peter Schulze-Rohr in besten Händen. Packend, erschütternd die Gestalten der Irren, großartig Regniers de Sade, weniger überzeugend der Marat von Blech. Mit der Farbe operierte man nicht ganz glücklich. Diese faszinierend-makabre Moritat wird den Fernsehzuschauern lange im Gedächtnis haften bleiben."
Funkuhr 50/1967, Seite 11: "[...] Überzeugende Schauspieler, intelligente Regie - trotzdem ging dem Stück die faszinierende Wirkung des Welttheaters verloren, die die Bühnenversion hervorzubringen vermag. Denn nur die totale Szene verbindet den Idealismus Marats mit dem Perpetuum mobile der grausamen Masse, zeigt den Zynismus des Marquis de Sade vor dem Hintergrund menschlichen Leidens."
Gong 51/1967, Seite 71: "[...] In der Inszenierung von Peter Schulze-Rohr wurde das Stück von Peter Weiss nicht solch entfesseltes Theater, wie man es erwartete. Da fehlte die letzte furiose Steigerung zum Pandämonium der Schrecken [...]. Der Fernseh-Marat war zahmer, auch hatte er Besetzungsschwächen. Aber ein Punkt gereicht ihm zum Ruhm: die Farbe. Sie diente nicht bloß als zusätzliches Reizmittel, sondern war dramaturgisch sinnvoll als Ausdrucksmittel eingesetzt. Nennen wir von den Darstellern Hans Christian Blech als Volkstribun in der Wanne und, als seine Mörderin, Lieselotte Rau, die diese Rolle schon in Swinarskis berühmter Berliner Inszenierung gespielt hatte."
Hörzu 15/1969, Seite 76 zitiert zur ARD-Wiederholung die eigene Kritik: "'Großer Abend. Die Farbe hatte absolute dramaturgische Funktion. Hier gelang es, ein Zeitdokument auf imponierende Weise für die Mattscheibe zurechtzubiegen."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Marquis de Sade Charles Regnier
Jean Paul Marat Hans Christian Blech
Charlotte Corday Lieselotte Rau
Simonne Evrard Erica Schramm
Duperret Balduin Baas
Jacques Roux Heiner Schmidt
Ausrufer Eberhard Fechner
Kokol Konrad Mayerhoff
Polpoch Wilhelm Fricke
Cucurucu Achim Thorwald
Rossignol Mara Hetzel
Coulmier, Direktor der Heilanstalt Conny Palme
? Johanna Schmielau
? Heike Kintzel
? Helga Feddersen
? Friedrich Scholz
Drama von Peter Weiss
Kamera Hans Sommerfeld
Szenenbild Ekkehard Grübler
Musik Hans-Martin Majewski
Produktion Oswald Hirschmann
Egon Monk
Fernsehbearbeitung und Regie Peter Schulze-Rohr
Eine Sendung des NDR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 03.05.2017

© Die Krimihomepage 2000-2017