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Der Teufel und der liebe Gott

Erstsendung (ARD/ HR):
Donnerstag, 19.10.1967, 20.15-23.05 Uhr

Regie:
Peter Beauvais

Dauer/ Bild:
166', s/w

Inhalt

Während der Bauernkriege in Süddeutschland belagert Ritter Götz von Heidenstein die Stadt Worms. Um seinen krankhaften Stolz auf die eigene Bosheit zu befriedigen, plant er ein furchtbares Blutbad unter den Bürgern der Stadt. Sein maßloser Extremismus zeigt sich, als ihn Worte eines Priesters über das Böse im Menschen plötzlich dazu bewegen, nur noch Gutes zu tun. Er beendet die Besatzung, verteilt seine Habe unter den Bauern und fordert sie auf, mit ihm in tätiger Nächstenliebe zu leben. Als alles Gute, das er anstößt, in Unheil umschlägt, versucht Götz in zerstörerischer Selbstkasteiung Zugang zu Gott zu finden. Eine dramatische Auseinandersetzung mit dem Priester Heinrich zeigt ihm, dass es weder Teufel noch Gott gibt, sondern nur den vor sich selbst verantwortlichen Menschen ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Bei einem der ältesten Londoner Kostümverleihe wurden die 170 für dieses Stück benötigten Kostüme besorgt. Sie zeichneten sich durch eine besonders zeitnahe Ausführung aus: keine Reißverschlüsse oder Haken, sondern nur stoffüberzogene Knöpfe oder Schnallen. - Mehrfach in den Dritten Programmen wiederholt: am Montag, 22.12.1969 im HR, am Donnerstag, 07.02.1974 im SWR, am Donnerstag, 14.12.1978 in der Reihe 'Theaterstücke eines Philosophen' und mit einem Nachwort von Georg Hensel im SWR, am Donnerstag, 21.12.1978 im HR und am Samstag, 11.06.1988 in 1-Plus. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: 18%
Kritik
Bild + Funk 45/1967, Seite 78 gibt zwei (schwach) von fünf Sternen: "Sartres Stück wirkte streckenweise ermüdend. Einmal gehört es nicht zu den stärksten Stücken des Dichters, zum anderen haben Regie und Kameraführung gute Möglichkeiten verschenkt: Gebrüll bedeutet noch keine Dramatik. Mit der Verkörperung des Gottsuchers und -zweiflers (Klausjürgen Wussow) wurde man nicht recht glücklich. Es gibt Sartre-Stücke, die den Zuschauer mehr fesseln."
Gong 46/1967, Seite 62: "[...] Es ist formal ein Historienspektakel und Kostümstück, was die dramatische Einkleidung betrifft, der geistige Kern ist modern - ein Stück von der Einsamkeit und den Ängsten des Menschen im Augenblick der Entscheidung. Die auf knapp drei Stunden gekürzte Fassung erwies sich freilich als immer noch viel zu zerdehnt. Die antichristliche Botschaft des Franzosen wurde mehr und mehr zum intellektuellen Debattierstück, der Handlung hingen die Bleigewichte der Reflexion lähmend an. Die Regie hätte da schon entschieden stärker aufs Tempo drücken müssen, um einen Theaterabend vor dem Versanden zu retten. Immerhin: die dramatischen Höhepunkte waren packend herausgearbeitet und das Bühnenbild beschränkte sich klugerweise auf szenische Andeutungen."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
B
Götz Klausjürgen Wussow
Nasty Siegfried Wischnewski
Katharina Ursula Lingen
Heinrich Ernst Jacobi
Hilda Ingmar Zeisberg
Erzbischof Helmut Käutner
Bankier Erland Erlandsen
Bischof Wolfgang Schirlitz
Karl Norbert Kappen
Tetzel Heinz Theo Branding
Schauspiel von Jean-Paul Sartre
Deutsch von Eva Rechel Mertens
Musik Hans-Martin Majewski
Kamera Wilfried Huber
Szenenbild Jan Schlubach
Fernsehbearbeitung und Regie Peter Beauvais
Eine Sendung des HR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 05.05.2017

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