Drei
Rosen aus Papier |
Erstsendung (ARD/ HR):
Dienstag, 15.08.1967, 21.15-22.15 Uhr |
Regie:
Ulrich Lauterbach |
Dauer/
Bild:
56'52'', s/w |
Inhalt
|
Arno Lescheck schießt auf
dem Rummelplatz des kleinen märkischen Dörfchens Drietzen drei
Papierrosen für die junge Janne, die gerade mit dem Omnisbus aus der
Stadt gekommen ist. Leschek hat das aparte Mädchen, das er im Betrieb
kennengelernt hat, zu einem Wochenendbesuch in sein kleines Haus am See
eingeladen. Janne sagt, ihr Freund käme später nach, sie platziert auf
dem Weg zu Arnos Häuschen die drei Rosen als Wegzeichen bei einer
Kreuzung. Leschek glaubt nicht, dass es den Liebhaber gibt und erhofft
sich von diesem Wochenende ein Abenteuer mit Janne - oder sogar mehr, da
er sich über seine Gefühle im Unklaren ist. Janne gefällt es in der
Waldidylle, außerdem scheint sie nicht zurückhaltend. Trotzdem verläuft
der Besuch ganz anders, als es sich Arno vorgestellt hat ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Der DDR-Autor Manfred Bieler
wurde im Westen durch verschiedene Hörspiele bekannt, auch dieser
Fernsehfilm beruht auf dem gleichnamigen Hörspiel, für das er 1965 in
Warschau den Preis der Kritik bekam und das am 02.12.1966 als Co-Produktion
von HR und RB gesendet wurde, ebenfalls mit Hellmut Lange und Cordula
Trantow. - Die Dreharbeiten fanden in Wölferlingen im Westerwald statt.
Gong 33/1967, Seite 32 zur Erstausstrahlung: "Zwei-Personen-Stück des in
Prag lebenden ostdeutschen Autors. Eine nicht nur romantische
Liebesgeschichte spiegelt die Auseinandersetzung der Jugend mit den bereits
Arrivierten. - Cordula Trantow auf Seite 62: "Es ist die Geschichte zweier
Menschen, die drüben leben, aber auch hier leben könnten. Man merkt's
eigentlich nur ein bisschen am Lebensstandard und vor allem an der
Ausdrucksweise der beiden, dass die Sache im Osten spielt. [...] ich finde,
dass es eine gute Geschichte ist, weil die psychologische Entwicklung
stimmt! Ein Zwei-Personen-Stück ist für Schauspieler ja ohnedies sehr
reizvoll, weil viele Variationen eines Themas möglich sind - und ich
persönlich war überdies froh, mal von den Klassikern mit ihren
'Ausnahme-Situationen' wegzukommen - mal ein 'normales' Mädchen mit einem
'gewöhnlichen' Schicksal im guten Sinn spielen zu können." - Wiederholt im
ARD-Nachtprogramm am Freitag, 2. Mai 1969, 22.20 Uhr. Sehbeteiligung bei der
Erstausstrahlung: 54%, Zuschauerurteil: umstritten (+-0). |
Kritik |
Gong 36/1967, Seite 64: "[...]
Ein Generationenproblem zweifellos, das allerdings in dieser
Wochenendbegegnung zweier Menschen stark konstruiert und künstlich angelegt
war. Sieht man davon ab, so blieb eine 'leise' Liebesgeschichte, völlig ohne
Dramatik und Handlungseffekte. Die durch viel Schweigen und hingetupfte
Gesprächsfetzen gleichwohl klar gezeichneten gegensätzlichen Positionen
ließen das Talent des Autors ahnen. Die Trantow gab sich scheu, sensibel und
zugleich abweisend kritisch, während Hellmut Lange Gelegenheit hatte, zu
beweisen, dass er nicht nur ein 'harter Bursche' ist."
Hörzu 36/1967, Seite 12: "In 'Drei Rosen aus Papier' gibt es nur zwei
Menschen; vom dritten wird erstens bloß gesprochen, und zweitens existiert
er nicht. Nichts geschieht, und dennoch viel: Eine Liebe blüht auf. Manfred
Bieler lässt das in der Mark geschehen. Wie hier ostzonale Wirklichkeit und
Fontane-Landschaft mit leiser Selbstverständlichkeit ins Spiel kommen, das
ist zum Entzücken. Wenn der Text auch gelegentlich hart an die Grenze des
Gefühlvollen gerät, so bremst sich der Autor doch immer noch beizeiten und
bleibt bei der aufs Wesentliche verknappten Alltäglichkeit. Cordula Trantow
bot die gespannte Unbefangenheit des Mädchens, Hellmut Lange das
zielstrebige Sehnen des Mannes, von Schatten der Vergangenheit erlöst zu
werden. Ulrich Lauterbachs Regie schuf unaufdringliche Atmosphäre. Pointe:
Dieses hochkarätige Fernsehspiel ist aus einem Hörspiel entstanden." |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Arno Lescheck |
Hellmut Lange |
Janne |
Cordula Trantow |
|
Fernsehfilm von |
Manfred Bieler |
Kamera |
Wilfried Huber |
Kameraführung |
Werner Hoffmann |
Kameraassistenz |
Frank Reich |
Ton |
Georg Schneider |
Schnitt |
Brigitte Lässig |
Aufnahmeleitung |
Josef Matak |
Regieassistenz |
Hans-Jörg Weyhmüller |
Produktionsleitung |
Wolfgang Völker |
Gesamtleitung |
Bernt Rhotert |
Szenenbild |
Rudolf Küfner
Albrecht Hennings |
Regie |
Ulrich Lauterbach |
Eine Produktion des |
Hessischen Rundfunks |
|
|
|