Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1967

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In Lemgo 89

Erstsendung:
Mittwoch, 09.08.1967, ZDF, 21.15-22.40 Uhr

Regie:
Hagen Mueller-Stahl

Dauer/ Bild:
ca. 85', s/w

Inhalt

In der kleinen westfälischen Stadt Lemgo wütet 1681 der Hexenwahn. Bürgermeister Cothmann hat in seiner fünfzehnjährigen Amtszeit bereits 88 Mädchen und Frauen als Hexen hinrichten lassen. Seine durch ein blutiges Regiment gesicherte Macht scheint jedoch bedroht. Ein Gesandter des Reichskammergerichts ist gekommen, um die Hexenurteile zu prüfen. Und noch von einer anderen Seite wird Cothmann angegriffen: der einst aus Lemgo vertriebene Dietrich Kleinsorge kehrt zurück ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Autor Lohmeyer, der noch ein weiteres Stück über die Hexenverfolgung verfasste ('Cautio Criminalis'), wollte zeigen, wie sich Massenwahn zu allen Zeiten in ähnlichen Formen äußern kann. Die Antriebskräfte sind die allgegenwärtige Urangst, politische Interessen, Gegner aus dem Weg zu schaffen und der Wunsch, sich auf Kosten der Opfer zu bereichern.
Kritik
Bild + Funk 35/1967, Seite 11 gibt vier (gut) von fünf Sternen: "Hexenjagd im 17. Jahrhundert - dargestellt als Gaunerstreiche geld- und machtgieriger Subjekte. Man spürte deutlich, dass die handelnden Figuren Menschen von heute waren: arrogante Obrigkeit und geschundene Bürger. Dennoch blieb die historische 'Echtheit' der Hexenjagd gewahrt. Am Rande bemerkt: Es war erfreulich, den großartigen Wolfgang Büttner einmal n i c h t als General zu sehen."
Hörzu 35/1967, Seite 10: "... dünner Hexenjagd-Aufguss."
Gong 36/1967, Seite 64: "[...] Indes, das nach alten Chroniken verfasste Drama blieb leider eine Kostümschwarte von vordergründiger Lehrhaftigkeit. Stück und Regie hinterließen einen schwachen Eindruck. Die gewiss redliche Absicht verfing sich im Netz sprachlicher und dramatischer Unzulänglichkeit. Lohmeyer schreibt wie ein Musterschüler Schillers, als hätte Brecht nie gelebt, und die Darsteller rezitierten brav diesen unmöglich steifen, gedrechselten Text. Das strahlte keinerlei Faszinationskraft aus. Der Donner blieb Theaterdonner, nach Arthur Millers 'Hexenjagd' ist solch ein Historienschinken überflüssig. Die Kölner Bühnen hatten auf das Stück eine Option, es sollte dieses Jahr uraufgeführt werden, aber die Verantwortlichen winkten ab - nun weiß man warum."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Hermann Cothmann Wolfgang Büttner
Barbara Iris Erdmann
Maria Rampendahl Doris Schade
Dietrich Kleinsorge Karl Michael Vogler
Heinrich Kerkmann Friedrich Maurer
Hilmar Kuckuck Heinz Schimmelpfennig
Martin Tönsheide Wolfgang Weiser
Sündermann Adolf Dell
Ulrich Daniel Kuehorn Fritz Haneke
Graf Simon Henrich Heinz Baumann
Nevelin Tilhen Hans Baur
Kattenstroth Hubert Suschka
Hurk E. O. Fuhrmann
Blissen Peter Thom
Parzl Gustl Bayrhammer
Fernsehspiel von Wolfgang Lohmeyer
Musik Joachim Faber
Szenenbild Gerd Richter
Regie Hagen Mueller-Stahl
eine Sendung des ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 30.08.2016

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