Celestina |
Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 05.07.1967, 21.15-23.30 Uhr |
Regie:
Karl Paryla |
Dauer/
Bild:
130' ca., s/w |
Inhalt
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Calisto liebt heimlich die
wunderschöne Melibea. Leider hat er als einfacher Landedelmann keine
Möglichkeit, von ihrer hochadeligen Familie vorgelassen zu werden. Seinem Diener
fällt ein Ausweg ein: Calisto soll sich an Celestina wenden, der stadtbekannten
Meisterin aller Listen und Künste der Liebe. Tatsächlich schafft es die
raffinierte Alte, als Garnverkäuferin verkleidet Einlass in Melibeas Palast zu
erlangen und sie für Calisto zu entflammen ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Das rund 400 Jahre alte
spanische Stück, lange Zeit vergessen, wurde 1965 durch eine Bearbeitung des
Italieners Carlo Terron, der das Werk von 21 auf zwei Akten kürzte, für die
Bühne wiederentdeckt. Rojas, der mit Calisto und Melibea rund hundert Jahre
vor Shakespeare das erste tragische Liebespaar des europäischen Theaters
geschaffen hat, bleibt bei aller Deutlichkeit in der Darstellung der
menschlichen Leidenschaften hochmoralisch und zeigt, wohin es führt, wenn
sich Zügellosigkeit über Sitte und Anstand der Zeit hinwegsetzt. |
Kritik |
Gong 27/1967, Seite 36 zur
Erstausstrahlung: "Komödiantische, einfallsreiche Inszenierung."
Hörzu 30/1967, Seite 12: "[...] war prallvoll von Leben, Abwechslung,
Dramatik und Komik! Da hatte ein moderner italienischer Autor den barocken
Roman in saftiges Theater verwandelt, das die Nähe Bert Brechts verriet.
Vielleicht gab auch der Erzkomödiant Karl Paryla als Regisseur ein Stück
Brecht ins packende Spiel eines prächtigen Kölner Ensembles. Im Mittelpunkt:
die Celestina von Grete Wurm. Eine Theateraufführung also. Aber für den
Bildschirm beispielhaft aufbereitet - nicht zuletzt dank Ettore Cella."
Seite 8, Leserbriefe: "Ich finde es geradezu sittenwidrig, ein Stück dieser
Art dem Publikum in seiner Feierabend- und Erholungsstunde zu bieten. Ich
frage mich nur, wo in dem obszönen Inhalt das ZDF den literarischen,
unterhaltenden, erzieherischen und wissenschaftlichen Wert sieht." "Eine
Schamlosigkeit von vorn bis hinten." "Ein derbes, zutiefst pessimistisches
Stück, eine tempogeladene Aufführung, eine großartige Regie. Aber ich
fürchte, da werden einige nach Verbot und Zensur rufen." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Calisto |
Frank Hoffmann |
Melibea |
Hannelore Kiesbauer |
Pleberio |
Curt Faber |
Alisa |
Mira Hinterkausen |
Celestina |
Grete Wurm |
Elizia |
Brigitte Drummer |
Areusa |
Gisela Keiner |
Criton |
Heinz Koppmann |
Parmeno |
Paul Höfer |
Sempronio |
Lambert Hamel |
Lucrezia |
Annemarie Schlaebitz |
Centurio |
Franz Josef Steffens |
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Tragikomödie von |
Carlo Terron |
Nach dem dialogisierten Roman von |
Fernando de Rojas |
Deutsch von |
Heinz Riedt |
Bearbeitung |
Karl Paryla & Heinz Riedt |
Bühnenbild |
Max Bignens |
Produktion |
Gerhard Juschke |
Bildregie |
Ettore Cella |
Inszenierung |
Karl Paryla |
Eine Aufführung der |
Bühnen der Stadt Köln |
Eine
Sendung des |
ZDF |
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