Klassiker des Fernsehspiels | Bratkartoffeln inbegriffen (14.03.1967 ARD/ SDR)

Zu den jungen Männern, die im Lager der Königlich Britischen Luftwaffe vom strengen Corporal Hill ausgebildet werden, gehört auch Pip Thompson. Thompson stammt aus der höheren Gesellschaft und hat sich aus Protest gegen seine Eltern zum Militär gemeldet. Bewusst sucht er Anschluss an seine Kameraden aus einfachen Kreisen und macht sich zum heimlichen Anführer ihrer Gruppe. Gegenüber den Offizieren verhält sich Pip herausfordernd und schockiert mit der Weigerung, eine Offizierslaufbahn einzuschlagen. Die Vorgesetzten erkennen und enthüllen daraufhin seine wahren Beweggründe: er will die Armee nutzen, um seine eigenen Probleme zu lösen ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes

Der bedeutende englische Gegenwartsdramatiker Wesker war selbst zwei Jahre lang Soldat bei der britischen Luftwaffe. Sein Schauspiel löste in Großbritannien wegen der scharfen Kritik an der Royal Air Force heftige Diskussionen aus. Fritz Umgelter erhielt für sein Fernsehspiel im November 1967 den Fernsehpreis 1967 der Deutschen Akademie der darstellenden Künste. - Gong 32/1968, Seite 40 zur ersten ARD-Wiederholung: Interessantes Bühnenstück des englischen Dramatikers. Der vergebliche Aufstand eines jungen Mannes aus einer der angesehensten Familien gegen seine Gesellschaftsschicht. Gute Inszenierung. - Im ORF gezeigt am Mittwoch, 30. April 1969, 20.15 - 22.00 Uhr, FS 1, wiederholt jeweils im ARD-Hauptabendprogramm am Donnerstag, 15. August 1968, 20.15 Uhr und - in der Reihe 'Preisgekrönt' - am Freitag, 9. Mai 1975 sowie im ARD-Programm anlässlich des Todes von Fritz Umgelter am Donnerstag, 14. Mai 1981. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: gut (29%), Zuschauerurteil: positiv (+2), nach anderen Angaben umstritten.

Kritik

Hörzu 14/1967, Seite 12: "Was ein 'Bratkartoffelverhältnis' ist, weiß jeder deutsche Soldat. 'Bratkartoffeln inbegriffen' nannten deutsche Fernsehleute ein Stück, das nichts mit jenem 'Verhältnis' zu tun hat. Wollten sie bewusst irreführen, oder fehlte ihnen das Gefühl für solche Dinge? Es darf angenommen werden, dass der läppische Titel zahlreiche Gerätebesitzer daran gehindert hat, das 1. Programm einzuschalten. Sie haben etwas versäumt. Zum Beispiel dies: Wie schonungslos ein englischer Autor den englischen Militarismus und in ihm alles Militaristische anprangert. Dabei meint Arnold Wesker, der zornige junge Mann, mehr als das Militär. Er meint die englische Gesellschaft, ihre Standesunterschiede, die freilich nicht mehr unsere sind. Aber es geht auch uns noch an, wie junge Menschen 'fertig' gemacht werden. Gebrauchsfertig für die Gesellschaft. Fertig zum Funktionieren. Und das inszenierte Fritz Umgelter mit prächtigen jungen Schauspielern auf eine brillante Weise. Das hatte Tempo, Härte, Atmosphäre, Spannung."

Stab

Besetzung

Aufnahmestab

241 AC/2 Pip Thompson	Volkert Kraeft
279 AC/2 Smiler Washington	Volker Lechtenbrink
252 AC/2 Charles Wingate	Martin Lüttge
247 AC/2 Wilfe Seaford	Ulrich von Dobschütz
272 AC/2 Ginger Richardson	Frithjof Vierock
277 AC/2 Dodger Cohen	Jörg Pleva
266 AC/2 Dickey Smith	Norbert Beilharz
284 AC/2 Andrew McClore	Dieter Wilken
239 AC/2 Archie Cannibal	Wolfgang Jansen
Corporal Hill	Harald Dietl
Squadron Leader	Helmut Förnbacher
Wing Commander	Günter Mack
Pilot Officer	Rolf Becker
Flight Sergeant	Frank R. Schneider
Erster Corporal	Wolfgang Hess
Zweiter Corporal	Manfred Spies
Rekrut	Dietz Werner Steck

Fernsehspiel von	Fritz Umgelter
Nach dem Bühnenstück 'Chips with everything' von	Arnold Wesker
Deutsch von	Harry Raymon Wolf Parr
Kamera	Horst Schalla Jürgen Haigis Gerhard Weishaupt Heribert Schuster
Bildschnitt	Helga Stupica Walter Hambrecht
Ton	Jörg Bartholdy
Bildtechnik	Erich Zirkler
Aufnahmeleitung	Gottfried Deker
Produktionsleitung	Heinz Schulz
Regieassistenz	Bruno Voges
Musik	Dave Hildinger
Szenenbild	Wolfgang Wahl
Produktion	Reinhart Müller-Freienfels
Regie	Fritz Umgelter
Eine Produktion des	Südfunks Stuttgart

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 07.01.2017