Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1966

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Ich war Schlemihl

Erstsendung (ARD/ WDR):
Donnerstag, 01.12.1966, 20.15-21.35

Regie:
Dietrich Haugk

Dauer/ Bild:
79', s/w

Inhalt

Karl Wuttig ist ein waschechter Opportunist, einer der weiß, wie man es anstellt, immer obenauf zu sein - gleichgültig, welche politische Richtung gerade an der Macht ist. Während des 'Tausendjährigen Reiches' war er ein überzeugter Nationalsozialist und arbeitete im Krieg als Sicherheitsbeauftrager in einem Rüstungsbetrieb. Zwanzig Jahre später, im Wirtschaftswunderland der Mitt-1960er-Jahre, trägt er Smoking, fährt Mercedes und wohnt im Bungalow. Wuttig ist Direktor seiner alten Firma, die nun Rüstungsaufträge für die Bonner Regierung ausführt. 1945 'wies' Wuttig nach, dass er während des Kriegs als Widerstandskämpfer mit dem Namen 'Schlemihl' aktiv war. Mit dieser Lüge stellt er sich selbst eine Falle, die zwanzig Jahre später unerwartet zuschnappt ... Der 'Schlemihl' war tatsächlich sein Bruder Atze, Werkmeister in Karls Betrieb, ein überzeugter Kommunist und Saboteur. Karl will Atze nicht an die Gestapo ausliefern, schafft es aber, dass er an die Ostfront versetzt wird. Der nach Kriegsende als vermisst geltende Atze arbeitet sich in der DDR zum 'Held des Arbeiter- und Bauernstaates' empor ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Gerd Angermann präsentiert hier sein erstes Originalfernsehspiel, dessen Titel auf Chamissos 'Peter Schlemihl'-Geschichte hinweist, auf jenen Mann, der seinen Schatten verlor, und das eine Art Gegenstück zum österreichischen 'Herr Karl' von Helmut Qualtinger darstellen soll. - Die geplante Wiederholung im ARD-Hauptabendprogramm am Donnerstag, 9. Mai 1968 entfiel aus unbekannten Gründen. Wiederholt im ARD-Abendprogramm am Donnerstag, 4. Juli 1968, im BR-Abendprogramm am Sonntag, 4. Juli 1976 und im NDR-Abendprogramm am Dienstag, 9. Juni 1987. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: gut (25%, nach anderen Angaben 31%), Zuschauerurteil: positiv (+2), bei der ARD-Wiederholung 21%.
Kritik
Hörzu 51/1966, Seite 12: "Der Autor schildert den exemplarisch bösen Fall eines Karrieremachers um jeden Preis und vermeidet dabei das Zähneknirschen der moralischen Entrüstung. Dieser neue Mann hat Humor, kann eine Handlung ausbrüten und mit leichter Hand führen. Die Fernsehdramaturgen sollten ihn nicht wieder aus den Klauen lassen. Freilich gaben Dietrich Haugks Regie, die den ironischen Ton straff auf immer derselben Höhe hielt, und die Besetzung dem Erfolg weit mehr als bloße Hilfestellung. Er stand auf allen Beinen gleich fest."
Gong 23/1987, Seite 62 zitiert zur NDR-Wiederholung die eigene Kritik: "Pikantes Porträt eines Opportunisten."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
B
Karl Wuttig Klaus Schwarzkopf
Frau Wuttig Karin Schlemmer
Atze Wuttig Hans Helmut Dickow
Ehrlich Herwig Walter
Wahnschaffe Otto Kurth
Kranz Wolfried Lier
Meckl Dirk Dautzenberg
Beamter Fritz Bachschmidt
Metzler Fritz Korn
Wally Metzler Susanne Wisten
Dr. Jokisch Michael Toost
Frau Jokisch Renate Grosser
Chef Charles Wirths
Dr. Gerber Anton Reimer
Prälat Franz Stoß
Chefsekretärin Christa Berndl
Eine Satire über den deutschen Durchschnittsbürger von Gerd Angermann
Musik Hermann Thieme
Kamera Ján Kališ
Szenenbild Roman Weyl
Regie Dietrich Haugk
Eine Sendung des WDR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 05.05.2017

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