S. O.
S. - Morro Castle
(Teil 1 & Teil 2) |
Erstsendung (ZDF):
Donnerstag, 03.11.1966, 20.00-21.00 Uhr (Teil 1)
Freitag, 04.11.1966, 20.00-21.15 Uhr (Teil 2) |
Regie:
Frank Wisbar |
Dauer/
Bild:
60' (Teil 1), 85' (Teil 2), s/w |
Inhalt |
Teil 1: Das amerikanische Passagierschiff Morro Castle verlässt im September 1934
mit 240 Mann Besatzung und 318 Reisenden an Bord Havanna und nimmt Kurs auf
New York. Nach zwei Tagen treibt das brennende Wrack des Schiffes auf den
Strand von Asbury Park zu, einem Seebad 100 Kilometer südlich von New York.
Wie konnte es passieren, dass während zweier Tage und eines verhältnismäßig
schwachen Sturms ein so großes Schiff zu einem führungslos dahintreibenden
Wrack wurde? Es stellt sich heraus, dass kurz vor Ausbruch des Brandes der
Kapitän in seiner Kabine unter seltsamen Umständen verstarb, daraufhin der
Erste Offizier das Kommando übernahm und als es während des Unwetters zu
einem Feuer kam, nur wenige Mannschaftsangehörige auf so einen Notfall
vorbereitet waren. Chaotische Verhältnisse waren die Folge, zahlreiche
Menschen starben im Inferno ...
Teil 2: Vier Jahre nach der Schiffskatastrophe, im Oktober 1938, wird der einstige
Chef-Funker und 'Held der Morro Castle' George Rogers angeklagt, einen
Mordanschlag auf seinen jetzigen Vorgesetzten verübt zu haben. Klärt sich
nun auch das Rätsel um die Ursache des mysteriösen Unglücks auf dem
Personenschiff? Während einer dramatischen Gerichtsverhandlung kommen auch
die damaligen Ereignisse zur Sprache ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Eugen Brixius und Hans Wiese schrieben ihr Dokumentarspiel nach sorgfältigem
Studium amerikanischer Berichte und Prozessakten. |
Kritik |
Gong 48/1966, Seite 76: "[...] Es war auch in der Anlage manches, was
hervorgehoben zu werden verdient, wie z. B. jene dem Zuschauer bereits
bekannten Bilder vom Brand, welche man sehr geschickt in die
Seegerichtsverhandlung hineinschnitt. Das Ganze befriedigte jedoch nicht.
Bestimmt geht vieles auf das Konto des schon lange nicht mehr beschäftigten
Filmregisseurs Frank Wisbar, der im ersten Teil nicht nur die verschiedenen
Titanic-Filme kopierte, sondern auch seinen eigenen 'Nacht fiel über
Gotenhafen', womit er an der Oberfläche blieb, im zweiten das erregende Hin
und Her zwischen Staatsanwalt, Verteidiger, Richter, Zeugen und Angeklagtem
nur matt in Szene zu setzen wusste. Vielleicht lag es aber auch an der
Schauspielerauswahl, von der man den Eindruck hatte, dass die zweite
Garnitur engagiert worden war. Und auch Wolfgang Kieling [...] bot bei
weitem nicht die gewohnte profilierte Leistung. Siegfried Franz hingegen
schrieb eine knappe Musik, die allen Ansprüchen gerecht werden konnte".
Hörzu 48/1966, Seite 12: "[...] Natürlich an zwei Abenden. Darunter macht es
ein besseres Dokumentarspiel nicht. Fragt sich bloß, was dabei herauskommt.
Die Schiffstragödie von 1934 - längst vergessen -, wurde auch am zweiten
Abend nicht interessanter. Regisseur Frank Wisbar hatte offenbar seinen
Heidenspaß an der Katastrophe und erging sich genüsslich in Feuersbrunst und
Seegang. Da blieb die Spannung leider auf der Strecke".
Hörzu 48/1966, Seite 12 zitiert Pressestimmen: "Wer auch nur ein bisschen
seefahrtskundig ist, den wird gewiss das Grauen überfallen haben, als er die
dilettantischen Kommandos von der Brücke hörte; als er feststellte, dass die
'Morro Castle' offenbar kaum Matrosen geheuert hatte; dass der Kapitän so
weinerlich herumschrie wie ein Kind, das sich verlaufen hat. Aber hat denn
nicht Wisbar ein herrliches Feuer auf der 'Morro Castle' entfacht, hat er
nicht eine tolle Panik inszeniert, hat er nicht mit kurzen, schnell
wechselnden Szenenbildern ein erregendes Chaos geschaffen? Hat er - als
sollte es ein Film für die Vorstadt werden. (Stuttgarter Zeitung). Um 15
Minuten nach acht Uhr begann die 'Morro Castle' zu brennen. Um fünf Minuten
vor neun Uhr brannte sie immer noch ... Die Parodie auf den Untergang der
Titanic hätte Wisbar sich sparen können. (Westdeutsche Allgemeine). ...
Kieling hatte die Schau für sich: Sein eitler Pyromane schillerte in allen
Nuancen der Schizophrenie. (Abendzeitung)". |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
TEIL 1 |
George Rogers |
Wolfgang Kieling |
Frank Harper |
Fritz Suppan |
Ester Maria |
Antje Roosch |
Erster Offizier Richman |
Peter Lehmbrock |
Zweiter Offizier Ralston |
Wilhelm Fricke |
Chefsteward Leighton |
Erich Uhland |
David Lincoln |
Harald Eggers |
Ria Bergson |
Liane Hielscher |
Alan Burch |
Hans Kemmer |
Diana Lee |
Gisela Alberts |
Harold Purger |
Thomas Piper |
Kapitän Jackson |
Ernst Schiffner |
Chefingenieur Axley |
Joachim Rake |
Offizier Teelmann |
René Genesis |
Wachgänger March |
Rolf Jahncke |
TEIL 2 |
George Rogers |
Wolfgang Kieling |
Frank Harper |
Fritz Suppan |
Ester Maria |
Antje Roosch |
Erster Offizier Richman |
Peter Lehmbrock |
Vorsitzender Newton |
Horst Beck |
Staatsanwalt Spencer |
Hans Daniel |
Richter Brown |
Peter Frank |
Rechtsanwalt Becket |
Reinhold Nietschmann |
Polizeileutnant Harry Diamond |
Rolf Nagel |
Chefingenieur Axley |
Joachim Rake |
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Dokumentarspiel von |
Eugen Brixius
Hans Wiese |
Szenenbild |
Günther Kob |
Musik |
Siegfried Franz |
Kamera |
Wolfgang Treu |
Regie |
Frank Wisbar |
Eine Produktion der |
Sator Film |
im Auftrag des |
ZDF |
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