Der
Kinderdieb |
Erstsendung (ARD/ RB):
Dienstag, 10.05.1966, 21.00-22.55 Uhr |
Regie:
Gert Westphal |
Dauer/ Bild:
102', s/w |
Inhalt |
Der südamerikanische
Colonel Bigua verbringt seinen Ruhestand in Paris, träumt nun von einem
ausgeprägten, kinderreichen Familienleben. Da seine Frau Desposoria
keine Kinder bekommen kann, sucht der Colonel verzweifelt nach einem
Ausweg - und findet ihn, indem er zum Kinderdieb wird. Bald macht Bigua
die Erfahrung, dass diese 'Diebstähle' gar nicht nötig sind, denn viele
Eltern lassen ihre Kinder gerne von dem wohlhabenden Mann adoptieren.
Kompliziert wird es, als der Colonel ganz unväterliche Gefühle für seine
siebzehnjährige Adoptivtochter Marcelle entwickelt ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 22/1966, Seite 58: "[...]
Horst Tappert zeigte hier, was für ein großartiger Komödiant er ist. Das
Stück stand und fiel mit ihm. Er zeichnete den verschrobenen 'Kinderdieb' so
humorvoll, übertrieb, wenn es nötig war, seine Rolle so sehr zur Karikatur,
dass selbst etwas langatmige, banale Stellen zu einer vergnüglichen
Demonstration wurden (Regisseur Gert Westphal ließ Tappert glücklicherweise
soviel wie möglich 'Auslauf'). Marcelle hätte man etwas spritziger erwartet.
Antje Hagen nahm, so schien es, ihre Rolle viel zu ernst und schwer und
verdarb damit auch ab und zu ein bisschen den Spaß an diesem von Pinkas
Braun für das Fernsehen bereiteten Stück des französischen
Literaturpreisträgers". |
Kritik |
Hörzu 22/1966, Seite 61:
"Unerfreuliches tat sich auch bei der ARD. Welche Gesichtspunkte mögen
ausschlaggebend gewesen sein, 'Der Kinderdieb' fürs Fernsehen aufzubereiten?
Und noch dazu in einer Überlänge von fast zwei Stunden? Die poetische,
versponnene Geschichte hat auf der Bühne ihre Berechtigung. Der Bildschirm
beraubt sie allen Duftes. Zwangsläufig. Die Distanz, die das Theater
schafft, lässt der Phantasie des Zuschauers Raum. Im Fernsehen, und das ist
im allgemeinen seine Chance, kann alles das gezeigt werden, was die
leibhaftige Szene nicht bewältigt. Die Kamera fängt ein, was auf den
Brettern offenbleibt. In diesem Fall war das eine Bankrotterklärung, der
Mord an einem Stück. Die gute Besetzung, ein namhafter Regisseur, alles das
half nichts. Televisor kämpfte mit dem Schlaf. Dabei liebt er Supervielles
Komödien". |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Colonel Bigua |
Horst Tappert |
Desposoria |
Isolde Bräuner |
Misia Cayetana |
Lucie Mannheim |
Marcelle |
Antje Hagen |
Herbin |
Walter Jokisch |
Dr. Delaville-Rébértot |
Walo Lüönd |
Justin |
Frank Glaubrecht |
Antoine |
Michael von Aster |
Pepa-Pepa |
Anna Paloff |
Narciso |
Horst Sachtleben |
Der Retter |
Horst Breiter |
Der Schlosser |
Hans Rolf Radula |
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Komödie von |
Jules Supervielle |
Deutsch von |
Pinkas Braun |
Musik |
Peter Sandloff |
Kamera |
Martin Heuer |
Szenenbild |
Herbert Kirchhoff |
Regie |
Gert Westphal |
eine Produktion von |
Radio Bremen |
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