Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1966

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Abschied

Erstsendung (ARD/ SFB):
Donnerstag, 03.03.1966, 21.00-22.10 Uhr

 Regie:
Peter Lilienthal

Dauer/ Bild:
72', s/w

Inhalt

Auf dem Waldfriedhof treffen sich eine Handvoll Menschen, um von der unerwartet verstorbenen Klara Paschke Abschied zu nehmen. Schon während der Beerdigung machen sich Spannungen bemerkbar, wird offensichtlich, dass Trauerkleidung und Totengedenken nur ein dünnes Band sind. Nicht einmal die ehrliche Trauer ist allen gemeinsam. Am meisten leidet Kurt, der Untermieter und Lebensgefährte der Verstorbenen. Beim anschließenden Totenmahl in einem Imbiss werden die Differenzen und Unterschiede in der Trauergesellschaft noch deutlicher, alte Gräben wieder aufgerissen ...(Text © JO, Die Krimihomepage)

Kritik 
Gong 12/1966, Seite 74: "'Abschied' nimmt eine kleinbürgerliche Trauergemeinde von einer plötzlich Verstorbenen. Menschen, die ohne Beziehung zueinander nur in ihr eigenes Ich verstrickt sind, werden porträtiert. Das im Film nachgerade modische Thema der Kontaktarmut, der Verlust an Liebe, möchte Günter Herburger deutlich machen. Er tat es vielleicht ein wenig zu eindeutig, zu sehr auf Moll gestimmt. Die Darstellung der Langeweile kann leicht selbst langweilig werden. Peter Lilienthal bewährte sich erneut als eine der stärksten Begabungen des Bildschirms. Der 36jährige Regisseur [...] schuf einen anspruchsvollen Fernsehfilm, der atmosphärische Dichte und Bildphantasie hatte. Der poetische Realismus, die Alltagspoesie - das ist seine Domäne. Von unverkennbarer Kraft ist seine Kunst, Gesichter lebendig werden zu lassen. Für den jungen deutschen Film der Zukunft könnte dieser musische Regisseur, der gegenwärtig ein paar Leinwandpläne verfolgt, eine Hoffnung sein. Aber ist dieser melancholisch veschüttete 'Abschied' nicht schon ein ideenreicher, formal verblüffender moderner Film?"
Hörzu 12/1966, Seite 81: "Neuen Wegen der Bildschirmdramaturgie folgten Autor und Regisseur in ihrem Fernsehspiel. Eine einfache Story - ein paar Menschen bei einer Beerdigung. Äußerst sparsame Texte, unaufdringliche, ergänzende Musik, wo sie wirklich eine Funktion hat. Die Kamera erzählt. Aber sie erzählt so weitschweifig, dass die Verständlichkeit stellenweise darüber verlorenging".
Wissenswertes
Wiederholt am 06.02.1968 auf ARD.  
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Kurt Klinkusch Max Haufler
Luise Angelika Hurwicz
Sonja Andrea Grosske
Horst Peter Nestler
Isolde Ingrid Mannstaedt
Hausmeisterin Käte Jaenicke
Mertel, Angestellter in der Wäscherei Heinz Meier
Schneiderin Gisela Bonsels
Steinmetz Jürgen Draeger
Gebrauchtwarenhändler Will Tremper
Klempner Roland Kaiser
Reisebüro-Angestellte Eva Thom
Marktfrau Heidi Joschko
Fernsehspiel von Günter Herburger
Musik Albert Mangelsdorff
Kamera Michael Ballhaus
Schnitt und Regieassistenz Annemarie Weigand
Ton Fritz Schwarz
Szenenbild Günther Naumann
Produktion Hanns Korngiebel
Regie Peter Lilienthal
Eine Produktion des Senders Freies Berlin SFB

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 14.09.2015

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