Antigone |
Erstsendung (ARD/ WDR):
Sonntag,
05.09.1965, 20.15-22.00 Uhr |
Regie:
Franz Peter Wirth |
Dauer/
Bild:
106', s/w |
Inhalt |
Kurz: Kreon, König von Theben,
verbietet den im Zweikampf gefallenen Polyneikos zu bestatten. Antigone,
die Schwester des Toten, widersetzt sich diesem Befehl und löst damit
eine tragische Verkettung aus. Der französische Autor hat den Stoff
entscheidend verändert, indem er Antigone nicht aus Pietät handeln ließ,
sondern aus einer eigenen Todessehnsucht heraus ...
(Text © JO, Die
Krimihomepage)
Lang: Antigone lebt
am Hof ihres Onkels, König Kreon von Theben. In einem harten Machtkampf
haben ihre verfeindeten Brüder Eteokles und Polyneikes vor den Toren der
Stadt ihr Leben verloren. Eteokles erhält als Kämpfer für den Staat ein
ehrenvolles Begräbnis, während der tote Rebell Polyneikes unbestattet
vermodern soll - so die Anordnung Kreons. Antigone lässt sich von diesem
Befehl, dessen Missachtung mit dem Tod bestraft wird, nicht abschrecken
und bedeckt ihren toten Bruder mit Erde. Dafür wird sie verurteilt und
lebendig begraben. Ihr Bräutigam Hämon, Sohn des Königs, und dessen
Gemahlin Eurydike folgen Antigone freiwillig in den Tod. Einsam und
traurig bleibt der König zurück - und beschäftigt sich wieder mit den
Staatsgeschäften ...
(Text © JO, Die
Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong
36/1965, Seite 28 zur Erstausstrahlung: "Bemerkenswerte Neufassung des
antiken Stoffes. Antigones jugendliche Unbedingtheit, ihr königlicher Stolz
treffen auf die staatsmännische Konsequenz eines klugen, kultivierten Kreon.
Die Tragödie ist unausweichlich, obwohl niemand sie will. Moderne
psychologische Auffassung der Charaktere. Empfehlenswert ab 16. - Seite 10:
Den griechischen Mythos erfüllt Anouilh mit dem Geist moderner Skepsis und
tiefgründiger akzentuierter Ironie. Dass die Personen in heutiger Kleidung
auftreten ist - wie sich zeigen wird - kein modischer Tick."
Im ORF gezeigt am Montag, 04.04.1966, 20.55 - 22.40 Uhr, wiederholt im
SWR-Abendprogramm in der Reihe 'Klassisches Theater in exemplarischen
Inszenierungen' am Mittwoch, 28.03.1973 und in der Reihe 'Das Absolute und
die Kunst des Möglichen - Stücke von Jean Anouilh' am Donnerstag, 08.11.1984
mit einem Nachwort von Georg Hensel, im BR-Abendprogramm am Donnerstag,
26.06.1980 und im 1-Plus-Abendprogramm am Dienstag, 05.04.1988.
Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: 27%, Zuschauerurteil: gut (+3). -
Wiederholungstermine: ORF 04.04.1966, ARD (Vormittagsprogramm) 01.11.1966,
S3 28.03.1973. 1958 inszenierte Franz Josef Wild mit Maria Körber bereits
eine Fassung. "Antigone"
wurde für den Bayerischen Rundfunk produziert.
Weitere Versionen: am
08.05.1958 und
18.11.1962
in der ARD und am
05.09.1989 im ZDF. |
Kritiken |
Gong 39/1965, Seite 75: 2[...]
Andrea Jonasson wird als Antigone in Erinnerung bleiben: ohne alles Pathos
ergreifend und bewegend. Anouilhs 'Antigone' ist kein Stück großer
szenischer Auftritte, aber voll großartiger Dialoge. So war es nur
konsequent, dass Regie und Kamera das spannungsreiche, dramatische Gegenüber
und Gegeneinander der Partner unterstrichen. Wo in den Gedanken, in der
Sprache das Entscheidende geschieht, ist es nur folgerichtig, wenn das
Gesicht, das Antlitz der Seele, das Bild beherrscht. Mithin ein
Fernsehabend, um den jeder, der ihn versäumte, zu bedauern ist."
Hörzu 39/1965, Seite 57: "[...] Ein großartiges Stück, das viel Weisheit
enthält. Weisheit, die man nicht immer auf den ersten Satz heraushört, auf
die man genauer hinhören muss. War dies der Grund, weshalb Franz Peter Wirth
das Stück so unterkühlt servierte? Das beseelte, sprechende Gesicht der
Andrea Jonasson war der Lichtblick dieser Inszenierung." |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Antigone |
Andrea
Jonasson |
Kreon |
Paul
Hoffmann |
Ismene |
Heidelinde
Weis |
Hämon |
Helmut Griem |
Amme |
Lina
Carstens |
Eurydike |
Annemarie
Holtz |
1. Wächter |
Wolfgang
Reichmann |
2. Wächter |
Gernot Duda |
3. Wächter |
E. Bucher |
Bote |
Wolfgang
Unterzaucher |
Page |
Sascha Hehn |
der Sprecher |
Hans Baur |
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von |
Jean Anouilh |
Szenenbild |
Siegfired
Stepanek
Helmut Gassner |
Kostüme |
Margit Bárdy |
Ton |
Heinz Terworth |
Schnitt |
Lilian Seng |
Kamera |
Kurt Gewissen
Gernot Roll
Peter Göpel |
Produktionsleitung |
Laci Martin |
Produktion und Regie |
Franz Peter
Wirth |
Eine Produktion der |
Bavaria
Atelier GmbH |
im Auftrag des |
WDR |
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