Nju |
Erstsendung (ARD/ WDR):
Donnerstag, 20.05.1965, 21.10-22.40 Uhr |
Regie:
Wilhelm Semmelroth |
Dauer/
Bild:
90', s/w |
Inhalt |
Die junge Nju kann nach
sechs Jahren das Einerlei ihrer Ehe nicht mehr ertragen. Auf einem Ball
trifft sie einen faszinierenden Schriftsteller, dem sie in kurzer Zeit
vollkommen verfällt. Während eines heftigen Streites mit ihrem Gemahl
bekennt sich Nju offen zu ihrem Liebhaber und ist fest entschlossen,
ihren Mann zu verlassen. Sie zieht mit dem Schriftsteller in ein
ärmliches Hotelzimmer, wo das Strohfeuer der leidenschaftlichen Liebe
bald zum Erlöschen kommt. Nju steht ratlos und verzweifelt vor ihrem
verpfuschten Leben ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 20/1965, Seite 48 zur
Erstausstrahlung: "Zu Anfang des Jahrhunderts entstandenes Drama des
russischen Autors. Dreiecksgeschichte mit viel Sentiment und bitterem
Ende." |
Kritik |
Gong 23/1965, Seite 72:
"Dieses Fernsehspiel [...] wurde in der Inszenierung Wilhelm Semmelroths zu
einer unfreiweillig komisch wirkenden Darbietung. Die Geschichte von der
Frau, der weder der Ehegatte noch der Hausfreund genügt, die nach Höherem
strebt und doch immer nur die Erbärmlichkeit der Männer erlebt, hatte wenige
poetische Szenen, aber viel zu viel Seelenschmalz und auch Kitsch. Man hat
nichts dagegen, im Stil der Jahrhundertwende, im Stil der Marlitt einmal
wieder etwas auf dem Bildschirm zu sehen, aber so ernst zu nehmen brauchte
Wilhelm Semmelroth die Vorlage nun doch nicht. Kinogänger werden erstaunt
festgestellt haben, dass auch das Fernsehen Bettszenen zeigen kann, doch wem
nützt das? Man sah schwülstige Liebesszenen und wurde Zeuge unerträglicher
Sentimentalität. Diese Ausgrabung war unnötig. Ossip Dymow hat ein Stück
geschrieben, das man heute nicht mehr aufführen kann, ohne sich der
Lächerlichkeit auszusetzen. Der Regisseur tat nichts, um die Sache ins
Ironische zu heben. Er ließ die Tragödie spielen, als sei sie von Hebbel,
sie war aber nur von Dymow. Ellen Schwiers war die sinnliche Ehefrau, sie
sah schön aus, aber sie spielte oft zu schwülstig. Den Hausfreund gab
Günther Ungeheuer mit dunkler Stimme, die auch sinnlich klingen sollte. Paul
Edwin Roth war die Karikatur eines Ehemannes mit sehr oberflächlichen
schauspielerischen Mitteln. Zur "Marlitt"-Geschichte ertönte sinfonische
Musik." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Nju |
Ellen Schwiers |
Der Gatte |
Paul Edwin Roth |
Er |
Günther Ungeheuer |
Marie |
Ilse Strambowski |
Kostja |
Jürgen Schneider |
Der Zahnarzt |
Karl Bockx |
Seine Schwester |
Margaret Militzer |
Der Vater |
Georg Peter-Pilz |
Die Mutter |
Grete Wurm |
Blumenverkäufer |
Richard Beau |
Eine Dame |
Hildegard Kühn |
? |
Renate Orleans |
? |
Harry J. Bong |
? |
Irminhild Batzing |
? |
Heinz Freitag |
? |
Gisela Baumann |
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Eine Alltagstragödie von |
Ossip Dymow |
Szenenbild |
Paul Haferung |
Regie |
Wilhelm Semmelroth |
Eine
Produktion des |
WDR |
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