24
Stunden aus dem Leben einer Frau |
Erstsendung (ARD/ SWF):
Donnerstag, 22.04.1965, 20.45-21.45 Uhr |
Regie:
Ludwig Cremer |
Dauer/
Bild:
65', s/w |
Inhalt |
Schnell macht in einem großen Hotel eine Nachricht die Runde: Madame
Dubois, eine bisher untadelige Frau von vierzig Jahren, hat Mann und
Kinder verlassen und ist mit einem charmanten jungen Franzosen
durchgebrannt. Nur einer nimmt in aller Empörung und Aufregung die Frau
in Schutz: der Dichter Dr. Emerich - für ihn ist Henriette zwar keine
Heldin, er sieht in ihr eine schwache Frau, die mutig ihrem Willen
folgte und morgen vielleicht schon todunglücklich sein wird. Daraufhin
sucht die vornehme ältere Mrs. Colgan das Gespräch mit dem Doktor und
erzählt ihm ihre Geschichte: vor zwanzig Jahren wollte sie einen jungen
Glücksspieler von dessen fataler Leidenschaft befreien, 24 Stunden, die
aufregender waren als alles Spiel und die ihr Leben auf Jahre zerstörten
...(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Kritik |
Gong 19/1965, Seite 76: "[...] Ludwig Cremer unternahm den reizvollen,
aber schwierigen Versuch, Zweig zu dramatisieren, [...]. Cremer
gliederte den langen Monolog der Mrs. C. nicht nur in Dialoge, sondern
ließ ganze Passagen von der Kamera erzählen. Das war gut, das war
geschickt. Schwieriger wurde es bei der Rahmenhandlung, der er moderne
Attitüden hinzufügte, die nicht von Zweig stammen. Geschah das, um dem
Publikum den Dichter vertrauter zu machen? Zweig hat auch heute noch
seine Leser, die ihn genau so mögen, wie ihn die Rückblenden des
Fernsehspiels reden ließen: als einen Schriftsteller der sentimentalen
Literatur im guten Sinne. Diese Rückblenden trafen den Tenor der Novelle
voll und ganz. Das verhaltene, aber leidenschaftliche Spiel der Fink,
Michael Heltaus eindringliche Leistung, vor allem aber die diskrete und
nie peinliche Kamera ergaben ein abgerundetes Ganzes. Und noch etwas
ging aus Cremers gelungenem Versuch hervor, was bei Walter Rillas Rolle
und dank ihm augenscheinlich wurde: eine scheinbar der Vergangenheit
angehörende Sprache war plötzlich lebendig und ohne überbetontes
Sentiment gegenwärtig". |
Wissenswertes |
Wiederholung im BR-Abendprogramm am Donnerstag, 26. November 1981.
Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: 46%, Urteil: gut |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Mrs. Colgan |
Agnes Fink |
von Bogulawski |
Michael Heltau |
Dr. Emerich |
Walter Rilla |
Pierre |
Joachim Engel-Denis |
Das französische Ehepaar |
Walter Jokisch
Thessy Kuhls |
Das deutsche Ehepaar |
Herbert Tiede
Ursula Barlen |
Das dänische Ehepaar |
Werner Pledath
Ilsemarie Schnering |
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Fernsehspiel nach der Novelle von |
Stefan Zweig |
Szenenbild |
Horst Scheel |
Kamera |
Gerd Rosenbaum |
Regie |
Ludwig Cremer |
Eine Produktion des
| SWF |
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