Die
Physiker |
Erstsendung (ARD/ SDR):
Donnerstag, 05.11.1964, 20.15-22.30 Uhr |
Regie:
Fritz Umgelter |
Dauer/
Bild:
125'16'', s/w |
Inhalt |
Eine private
psychiatrische Klinik: hier halten sich drei Physiker auf. Zwei davon
behaupten Albert Einstein bzw. Isaac Newton zu sein. Der dritte heißt
Johann Wilhelm Möbius. Der Wissenschafter hat die Weltformel entdeckt,
die eine große Gefahr in sich birgt: wer sie hat, hat den Schlüssel zur
Vernichtung der gesamten Menschheit in der Hand. Unter Vorspielung
falscher Tatsachen hat sich Möbius ins Irrenhaus gerettet, doch er
konnte nicht ahnen, dass sich dort mit ihm zwei Agenten aufhalten, die
sich als Einstein und Newton ausgeben und ihm die Formel abjagen wollen
...
(Text © GP,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Am selben Abend auch im ORF
ausgestrahlt. Wiederholt im
Vormittagsprogramm der ARD am 28.04.1965, auf ARD am 10.09.1965, am
04.04.1970 auf ORF 2, am 07.04.1973 auf HR3 und am 29.11.1973 auf S3.
Gong 44/1964, Seite 44 zur Erstausstrahlung: "Schockierende
Weltuntergangsgroteske des eigenwilligen Schweizer Schriftstellers über die
tödlichen Gefahren der Weltzerstörung durch die Kenntnis atomarer Kräfte". |
Kritiken |
Gong 47/1964, Seite 74: "[...]
Wer diese Groteske auf der Bühne sah, bemerkte bei der Fernsehinszenierung
einige neue Zutaten, die dem Spiel aber nicht schadeten, immerhin stammten
sie vom Autor selbst. [...] Und weil er die Hilflosigkeit der Menschheit
gegenüber dieser Macht demonstriert, waren auch die dem Spiel
vorangestellten Außenaufnahmen ein guter konträrer Einfall. Die Intensität
von Dürrenmatts Aussage: "Die Wissenschaftler sind alle Mörder, wenn sie
aufhören, arme Irre zu sein" hängt von der Besetzung der drei Hauptrollen
ab, aber die Figur, die dem Spiel das eigentliche Gewicht gibt, ist die
Irrenärztin Dr. von Zahnd. Therese Giehse, eine Dürrenmatt-Gestalt
schlechthin (wir erinnern an ihre einmalige Leistung als 'Alte Dame' in
München 1956), spielte die Rolle bereits bei der Uraufführung, und wir
bezweifeln es, dass es eine bessere Interpretin gibt. Sie sagte mit einer
Handbewegung, mit einem Schulterzucken oder mit dem Anzünden einer Zigarette
mehr, als es ihr anfänglich karg bemessener Part auszudrücken vermochte. Aus
dem Uraufführungs-Ensemble war auch Gustav Knuth, der dem Newton barocke
Fülle und gefährliche Kraft verlieh. Großartig seine Szene mit Moebius,
[...]. Wolfgang Kieling spielte mit gespannter, bohrender und
verzweiflungsvoller Stärke, wogegen man sich den Part Kurt Ehrhardts als
Einstein zarter und genauer vorgestellt hatte (Theo Lingen machte daraus in
Zürich ein Glanzstück). Es ist, nach der Uhrzeit bemessen, ein langes Stück,
aber es hat durch die gespannte Atmosphäre jeder Szene keine einzige Länge.
Vielleicht hätte das Dekor der Irrenanstalt mehr skurriler sein können, um
die Gefährlichkeit der Dialoge zu unterstreichen. Im ganzen aber bot
Regisseur Fritz Umgelter uns ein Fernseherlebnis, das man gerne neben das
vor drei Wochen ausgestrahlte Spiel 'Andorra' stellt".
Hörzu 47/1964, Seite 100: "Höhepunkt der ereignisreichen Tage: Dürrenmatts
'Die Physiker' in Fritz Umgelters Regie und mit hervorragender Besetzung.
Ein infernalisches Stück, Grausen über die Absurdidät unseres gepriesenen
Atomzeitalters. Denkbarer Knalleffekt: Das Atomgeheimnis in der Hand einer
Verrückten! Die Inszenierung [...] brauchte den Vergleich mit exemplarischen
Bühnenaufführungen nicht zu scheuen, einige Fernseh-Schablonen, z. B. die
heulenden Polizeiautos, schienen uns allerdings höchst überflüssig." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Fräulein
Dr. von Zahnd, Irrenärztin |
Therese Giehse |
Herbert
Georg Beutler, genannt Newton |
Gustav Knuth |
Ernst
Heinrich Ernesti, genannt Einstein |
Kurt Ehrhardt |
Johann
Wilhelm Möbius |
Wolfgang Kieling |
Oberschwester Marta Boll |
Lilo Barth |
Schwester Monika Stettler |
Renate Schroeter |
Oberpfleger Uwe Sievers |
Gerhard Zech |
Pfleger
McArthur |
Walter Scott |
Pfleger
Murillo |
John Jonston |
Kriminalinspektor Voss |
Siegfried Lowitz |
Missionar Oskar Rose |
Willy Semmelrogge |
Frau
Lina Rose |
Rosemarie Fendel |
Adolf-Friedrich Rose |
Hans Schmidt |
Wilfried-Kaspar Rose |
Siegfried Schmidt |
Jörg
Lukas Rose |
René Franckh |
Gerichtsmediziner |
Günter Skopnik |
Blocher
Polizist |
Werner Veidt |
Guhl
Polizist |
Hans-Werner Kirchner |
Photograph |
Hugo Jehle |
|
von |
Friedrich
Dürrenmatt |
Kamera |
Rolf Ammon
Jürgen Haigis
Jim Lewis
Michael Busse
Jens Möller |
Bildschnitt |
Stella Niecke |
Bildtechnik |
Artur Arendt |
Ton |
Rolf Reinhardt |
Bauausführung |
Gerhard Völker |
Kostüme |
Annegret Stieler |
Masken |
Karl Schopp |
Regieassistenz |
Dieter
Schlotterbeck |
Aufnahmeleitung |
Walter Stecher |
Produktionsleitung |
Heinz Schulz |
Szenenbild |
Walter Dörfler |
Produktion |
Reinhart
Müller-Freienfels |
Regie |
Fritz Umgelter |
eine
Produktion vom |
Südfunk Stuttgart |
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