Ich
fahre Patschold |
Erstsendung (ARD/ NDR):
Dienstag, 08.12.1964, 21.00-22.35 Uhr |
Regie:
Peter Beauvais |
Dauer/
Bild:
95', s/w |
Inhalt |
Bauunternehmer Rainer
Patschold, ein Kind des Wirtschaftswunders, gerät aus eigener Schuld in
finanzielle Turbulenzen. Ohne viel zu überlegen, hat er Vorschüsse und
Kredite für die bescheidene 'Waldfrieden'-Siedlung in das große und
Ertrag versprechende 'Seydlitzdamm'-Projekt gesteckt. Ausgerechnet jetzt
spielt Verkaufsleiter Wirsing den Kranken, versucht Patschold damit zu
zeigen, wie unersetzlich er für die Firma ist. Zu allem Überfluss fällt
auch noch Chefsekretärin Liebstöckel aus, die unter der Doppelbelastung
Arbeitsstress und unglücklicher Liebschaft zusammenbricht. Neben der
geschäftlichen Krise belastet Patschold auch sein Privatleben: seine
vernachlässigte Frau steht vor einem Nervenzusammenbruch, seine
anspruchsvolle Geliebte Doris rückt ihm mit Sack und Pack auf den Leib.
Doch der clevere Patschold weiß sich letztendlich mit Hilfe seines
ebenso gewitzten Chauffeurs Göhrke zu helfen ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 49/1964, Seite 36 zur
Erstausstrahlung: "Subjektive Zustandsschilderung aus dem Alltag eines
erfolgreichen Managers; geschrieben mit der Tendenz, Kritik am Materialismus
und an der Unmoral der heutigen Gesellschaft zu üben."
Wiederholungstermine: ARD 30.12.1966, HR am 13.08.1977, N3 13.08.1977, WDR 3
13.08.1977, S3 03.08.1978, 1Plus 01.02.1987. |
Kritik |
Gong 52/1964, Seite 52: "[...]
Wer auf die Idee kam, 'Ich fahre Patschold' als Zustandsschilderung zu
betrachten, musste sich früher oder später eingestehen, dass hier selbst der
Vergleich mit der Dreigroschenoper-Moral "... doch die Verhältnisse, sie
sind nicht so" hinkt. Und war man versucht, das Spiel als eine überzogene
Groteske zu nehmen, Zweideutigkeiten und geschmacklose Szenen bis zu einem
gewissen Grad als persiflierende Elemente zu tolerieren, so machte die
Pointe, mit der man der schiefen Moral das Wort redete, auch diese
Möglichkeit zunichte. Nichts gegen eine Sprache, die nüchtern wie ein
Kaufhauskatalog klingt, nichts gegen Schauspieler, die gerade in ordinären
Szenen groß sind, aber wenn alles ohne eine Beziehung im Raum steht, fragt
man sich, warum in derlei Spiele soviel Produktionskosten investiert
werden."
Hörzu 52/1964, Seite 38: "Mit Horst Lommers Fernsehspiel probierten es die
Hamburger nun mit der heiteren Masche. Zwar ist das
Wunderwirtschafts-Milieu, das hier karikiert wurde, schon mächtig abgewalzt,
aber es war trotzdem ein Spaß, vor allem wegen der Besetzung. Walter Jokisch
als Wirtschaftswunderboss Patschold war großartig, treffender geht's nicht,
desgleichen Uwe Friedrichsen als sein Fahrer und Mann, der nichts anbrennen
lässt. Großartig auch die Frauen: Wera Frydthberg, Ingeborg Lapsien,
Elfriede Rückert. Weniger überzeugend fanden wir die Regie von Peter
Beauvais. Hektischen Betrieb zu zeigen ist nicht gleichbedeutend mit
hektischem Spiel. Die Inszenierung war - jedenfalls anfangs - so überdreht,
dass mancher Zuschauer frühzeitig 'rausgegangen sein mag. Auch genügten Witz
und Ironie im Text der Moritatenlieder, sie brauchten nicht noch in den Ton
gelegt zu werden." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Rainer Patschold, Bauunternehmer |
Walter Jokisch |
Charlotte, seine Frau |
Wera Frydtberg |
Göhrke, sein Fahrer |
Uwe Friedrichsen |
Gudrun Liebstöckel, Sekretärin |
Ingeborg Lapsien |
Günther Wirsing, Abteilungsleiter |
Werner Bruhns |
Gitta Priebe, Stenotypistin |
Karin-Maria von Ostholt |
Frau Austerley, Stenotypistin |
Helga Feddersen |
Rosel von Pless, Fakturistin |
Emmy Percy-Wüstenhagen |
Adolf Maass, Archivar |
Konrad Mayerhoff |
Doris Röst, Hausfrau |
Elfriede Rückert |
Elfriede Bräu, Hausangestellte |
Ulrike Laurenze |
Frau Reiser, Postsekretärswitwe |
Ilsemarie Schnering |
Antjemarie, ihre Tochter |
Almut Eggert |
Doktor Trautbein, Internist |
Peter Capell |
Chansonette |
Renate Küster |
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Fernsehspiel von |
Horst Lommer |
Musik |
Hans Martin Majewski |
Szenenbild |
Jan Schlubach |
Kamera |
Walter Fehdmer |
Regie |
Peter Beauvais |
Eine
Produktion des |
NDR |
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